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Tile: Muttergesellschaft von AirTag-Konkurrenz verkauft deine Standortdaten

Erst kürzlich übernahm Life360 den AirTag-Konkurrenten Tile. Nun wurde bekannt, dass das Unternehmen Standortdaten seiner Nutzer:innen verkauft. 

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2 Minuten Lesezeit

Wie die Website The Markup berichtet, verkauft Life360 die genauen Standortdaten von mehreren 10 Millionen Nutzer:innen an nahezu jede:n Zahlungswillige:n. Dabei ist das Versprechen von Life360 ein anderes: Man will als familienfreundliche Plattform auftreten, die das Tracking deiner Familienmitglieder erlaubt. Mittlerweile wird die App von knapp 33 Millionen Nutzer:innen weltweit verwendet. Dem Bericht zufolge sind alle Anwender:innen betroffen – sowohl Erwachsene als auch Kinder. Die Standortdaten gehen anschließend nicht nur an große Data-Broker, sondern an weitere Anbieter. 

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„Life360 ist eine der größten Quellen für Standortdaten“

Zwei ehemalige Mitarbeiter meldeten sich ebenfalls zu Wort und gaben an, dass Life360 eine der größten Quellen für Standortdaten in der Industrie darstellt und man daher seine Bedenken bezüglich der Sicherheit hat. Immerhin tracken Eltern damit ihre Kinder. Weiter führen die Ex-Mitarbeiter aus, dass es keine Vorkehrungen gibt, um die Daten tatsächlich zu anonymisieren und sie somit Personen zugeordnet werden können. Man entfernt nur die „offensichtlichsten“ Daten, während sich die genauen Standorte weiterhin einsehen lassen. 

Gegenüber The Markup teilte Life360-CEO Chris Hulls mit, dass diese Daten „ein wichtiger Teil des Geschäftsmodells“ sind und man nur dadurch sicherstellen kann, dass der Kerndienst kostenlos angeboten werden kann. Allerdings will er den Umfang der Datensammlung weder bestätigen noch abstreiten. Laut einem Ingenieur, der für X-Mode (Standortdatenprovider) arbeitete, waren die Life360-Daten aufgrund ihrer Menge das wertvollste, was das Unternehmen bieten konnte. In den Datenschutzbestimmungen geht Life360 zwar auf das Teilen der Daten ein, aber nicht alle Unternehmen mit denen es Kooperationen gibt, werden darin auch aufgelistet.

So fließen einige der Daten an das US-Verteidigungsministerium oder die US-Gesundheitsbehörde CDC, aber für viele Nutzer:innen dürfte die Verwendung der Standortdaten durch Dritte nicht sein. Dies gilt auch für die Möglichkeit, das Teilen der Daten zu verbieten. Life360 bietet eine entsprechende Option an, die allerdings gut versteckt ist und auf die nicht umfassend hingewiesen wird. Durch den Kauf von Tile könnten zukünftig nicht nur Erwachsene und Kinder verfolgt werden, sondern auch Tiere oder Gegenstände. Unklar ist noch, wann die Daten in die große Datenbank einfließen und ob sie ebenfalls weitergegeben werden. 

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