Redaktionskonferenz

Ein Thema, zwei Meinungen: Wie steht es um das schnelle Internet?

Wie schnell ist eigentlich „schnelles Internet“? Immer schneller, je länger man mit dem Ausbau wartet, das ist klar. Man darf gespannt sein, was die neue „GroKo“ in Sachen Breitband abliefert. Trotzdem haben wir in der Redaktion jetzt schon einmal diskutiert, ob in Deutschland das Internet momentan schnell genug ist, oder nicht. Zwei sehr unterschiedliche Meinungen hatten Sebastian Schack und Stefanie Seidler.

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Stefanie Seidler: Fortschritt geht anders

Schnelles Internet ist in vielen Ländern bereits Realität. Dabei geht es bei der Verbindungsgeschwindigkeit nicht nur um das Streamen von Netflix auf dem heimischen Smart-TV. Nein, schnelles Internet im Download und Upload ist besonders auch für viele Unternehmen in Deutschland von großer Bedeutung, da diese zunehmend große Datenmengen bekommen und auch verschicken müssen. Datenverkehr ist inzwischen fast so wichtig wie Warenverkehr. Dabei hatte die ehemalige Große Koalition ehrgeizige Ziele beim Breitbandausbau.

Der scheidende Bundesminister für Verkehr und Digitale Infrastruktur, Alexander Dobrindt (CSU) versprach großmundig flächendeckende 50 Mbit/s bis Ende 2018. Davon sind wir bis heute weit entfernt. Es gibt noch genug ländliche Regionen, wo das Surfen im Internet noch immer Zeit und Nerven kostet. Jochen Homann, der Präsident der Bundesnetzagentur, ließ unlängst verlauten: „Deutschland braucht gigabitfähige Infrastrukturen“. Also Übertragungsgeschwindigkeiten, die weit über die geforderten und nicht erreichten 50 Mbit/s hinausgehen. Eines ist klar, Deutschland hat schon lange den Anschluss an andere europäische Länder verloren. Es ist an der Zeit, endlich wieder voranzugehen, anstatt hinterherzulaufen. Denn Innovation und Fortschritt lassen sich nur so erreichen.

Stefanie Seidler und Sebastian Schack
Stefanie Seidler und Sebastian Schack (Bild: falkemedia)

Sebastian Schack: Schnelles Internet ein Running-Gag

Es ist doch mittlerweile schon ein echter Running-Gag, das mit dem schnellen Internet in Deutschland. Ja, an immer mehr Orten sind Bandbreiten verfügbar, von denen die meisten vor zehn Jahren nicht zu träumen gewagt hätten. Aber die Erde dreht sich weiter – und was noch vor 10 Jahren eine Utopie war, ist heute schon langweilig. Dass das mit der Glasfaser in jeder Hütte bis 2025, wie im Koalitonsvertrag angekündigt (2025 wird diese Regierung freilich nicht mehr im Amt sein und andere werden sich um die Erfüllung kümmern müssen), etwas wird, daran glaube ich nicht – allein schon, weil es natürlich wieder eine Hintertür gibt. „Glasfaser in jeder Region und jeder Gemeinde, möglichst direkt bis zum Haus“ ist nämlich das Ziel. „Möglichst.“ Und dann ist da die Frage nach den Anschlusspreisen und -konfigurationen. Denn auch wo heute schon Glasfaser liegt, können sich Normalverdiener oft nur Anschlüsse im zweistelligen Mbit/s-Bereich erlauben. Überhaupt: Misst man „schnelles Internet“ 2018 überhaupt noch in MBit/s? Wäre eine Messung in GBit/s nicht angemessener?​

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Mei, Deutschland hat Auto, D hat Chemie, was braucht es da schnelles Internet. Denkt man an Deutschland, denkt man an BER und Stuttgart21. Mein 1500 Einwohnerkaff Mitten in Bayern bekommt jetzt tatsächlich Glasfaseranschluß. Ein 4000 Einwohner Städtchen 20km von München und 5km von der Autobahn träumt noch heute von Telekom LTE (Hurra Edge geht gelegentlich). Irgendwie und sowieso. Aber bestimmt kommt bald der Veggieday! Alles jut!

Schnelles Internet im zweistelligen Mbit-Bereich ist völlig ausreichend! Hatte selbst mal eine 400-Mbit-Leitung, hab ich wieder runtergefahren auf 50.
Wichtig wäre der Ausbau von mobilen Netzen. Es gibt immer noch genug Orte innerhalb der Stadt, wo ich nur Edge empfange. Das ist nicht mehr zeitgemäß. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Für Otto Normalo sicherlich. Aber für die Industrie und kleinere Firmen wohl nicht immer.

Diese Woche wurde in der Schweiz ein neues Internet Abo via Glasfasern vorgestellt. Dabei hat man geschwindigkeiten von bis zu 10Gbps. Ja ihr habt richtig gelesen. falls ihr es nicht glaubt: www.fibre.salt.ch

Schnelles Internet? Das Land braucht eine Internetinfrastruktur, die Zuckunftsoridntiert ist. Die rede kann nur von 100Gbit/s sein und mehr. Das, was beim Endverbraucher ankommt, ist nur ein winziges Teil davon. Profititeren werden aber alle. Diese Dummschwätzerei der Politiker und auch einiger Amateure, kann man echt nicht mehr hören.

Der Typ ist dumm wie Brot. Vielleicht will er sich noch an die 386er Rechner erinnern? Der hat kein blassen Schimmer.

Hätte der CCC und einige Aktivisten sich Mitte der 80er Jahre nicht gegen die Entscheidung von 1979 gewehrt wegen Angst vor dem gläsernen Bürger dann hätten wir schon so gut wie flächendeckend schnelles Internet über Glsphaser, aber nein dadurch kam das lamarschige ISDN und ich dachte Damals noch als ich in meiner Ersten Wohnung 1997 das wäre modern und schnell gewesen haha jetzt fühle ich mich verarscht und tatsächlich ist der Dämliche Chaos Computer Club an allem schuld der immer so tut als wäre er unser Gewissen.

Der Chaos Computer Club hat mit der Entscheidung erstmal alle Kabel mit neuen Kupferkabeln zu ersetzen nichts zu tun. Der damalige Postminister (der Entscheider in diesem Fall) vielleicht schon eher. Aber vermutlich war es nur ein Zufall, dass Schwarz-Schilling vor seinem Amtsantritt Teilhaber an einer... ja Kupferkabelfirma war.

Die Internet Versorgung in Deutschland ist ein Witz... An meinem jetzigen Wohnort in einer Großstadt im Ruhrgebiet kommen bei mir konstant 22 Mbit/s an. Meiner Meinung nach vollkommen ausreichend. Nun ziehen wir in eine Kleinstadt ins nördliche Sauerland. Bei der Recherche zu einem neuen DSL Vertrag kam dann die Ernüchterung. Über DSL sind max. 4 Mbit/s möglich. Na super, Netflix in HD- wird wohl nix... Aber es gibt ja die deutsche Telekom. Die tut was für Ihre Kunden- so dachte ich. Es gibt den Hybrid Tarif mit 6 Mbit/s DSL und 100 Mbit/s Datenturbo über LTE. Meeeega! Nur leider nicht für uns. Weil unser Reihenhaus (!) die Hausnummer 4 c hat. Häh???? Ja genau, die 4 c ist böse und bekommt nur einen Datenturbo bis 16 Mbit/s. Die Nummer 4 a die ist nett, die bekommt den schnellen Turbo. Die 4 b auch und die 4 d auch und sogar alle Häuser mit der 6 vor der Ziffer. Nur unseres nicht... O- Ton von der Hotline: Da können wir auch nichts machen. Das gibt uns das System vor. Frei nach dem Motto "Computer sagt nein". Schönen Dank! Ein Netzausbau ist übrigens nicht in Sicht. 1,2 km von der Innenstadt entfernt handelt es sich wohl um einen Randbezirk. Vielleicht mal weniger Werbung schalten und das Geld in neue Netze investieren. Würde wohl mehr Kunden anlocken...

Hartnäckig bleiben. War ähnlich bei mir. Einfach öfter Anfragen und darauf hinweisen, dass es im Haus nebenan geht. Mit etwas Glück hat man einen Mitarbeiter an der Strippe, der mehr als “das steht hier so auf meiner Computermaske” drauf hat.

Wieso setzt sich Deutschland die gestrigen 50 Mbps als Ziel? Das ist doch heute schon nicht mehr zeitgemäß. Bis die das durch haben, sind die 50 Mbps weniger als Unterkante. Da wo ich bin (Belgien), sind 200 Mbps Standard. Man sollte dahin ausbauen, wo der Puck sein wird, nicht wo er war (Zitat).

Die Entscheider in unserem Land spielen aber Golf, da läuft man dem Bällchen gemütlich hinterher.

Schnelles Internet hat auch große Nachteile:
Je schneller das Internet, desto größer die Strahlungen = mehr Krebs!

Der war gut! Todesstraen aus dem Kabel! Ich schreib mit Schreibmaschine! Kann nichts passieren! Außer sie wird mir über den Schädel gezogen! Hmm, vielleicht doch besser mit Bleistift (Blei!!!!!)...

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