Die Meinung von Sebastian Schack
Schon mehrfach habe ich in Mac Life Apple bei Produkt-Tests dafür gelobt, dass man in Cupertino besonders leise Computer baut. Ich hasse Geräte, die (unnötig) laute Geräusche machen. Deshalb fahre ich einen oftmals flüsterleisen Hybrid-PKW und deshalb habe ich auch „Tap to Click“ für das Trackpad in meinem MacBook aktiviert. Ich mag meine Arbeits- und Lebensumgebung frei von ungewollten und unschönen Geräuschen.
Beim Thema Lüfter sind Apples MacBooks meines Erachtens wahrlich gut genug. Natürlich würde ich, vor die Wahl gestellt, bei gleicher Leistung auch immer das Gerät ohne Lüfter wählen. Noch erkauft man sich dieses klitzekleine Mehr an Ruhe aber noch durch zu große Leistungseinbußen, wie man an dem aktuellen MacBook (dem ohne Namenszusatz) sieht. Und überhaupt: Wann wird ein aktuelles MacBook Pro überhaupt einmal laut? Immer dann, wenn im Hintergrund irgendein Adobe-Flash-Prozess Amok läuft. Und immer dann, wenn das MacBook wirklich etwas zu arbeiten hat. Beispielsweise, wenn hunderte Fotos vom letzten Urlaub importiert werden oder eine daraus resultierende Dia-Show als Film exportiert wird. Also bei Aufgaben, die ich dem Computer bewusst gestellt habe. Und als ungeduldiger Mensch habe ich das dann gerne auch lieber schneller und mit etwas Lärm gelöst, als ewig vor einem Fortschrittsbalken zu sitzen. Im Arbeitsalltag stoße ich allerdings äußerst selten auf Situationen, in denen mir bewusst wird, dass mein MacBook Pro überhaupt über Lüfter verfügt – selbst an den heißesten Sommertagen. Außerdem hat Apple die Soundkulisse der Lüfter seit dem Re-Design der Lüfter ohnehin nochmals stark vermindert. Ich mag meine Computer schnell und leise. Und zwar genau in der Reihenfolge.
Die Meinung von Christian Möller
Als ausgesprochener Musikfan und Hobbymusiker sind mir Nebengeräusche schon immer ein Gräuel gewesen. Egal, ob im Hintergrund das Radio läuft, der Fernseher plärrt oder die Klimaanlage vor sich hin rauscht.
Stille ist mir wichtig, sie ist das letzte Refugium in einer Welt, die vor Reizen überkocht und vor Geschwindigkeit keinen Halt mehr findet. Rauschende Rechner auf dem Schreibtisch sind in meinen Ohren ein Unding und stören mich, vor allem, da ich die Erfahrung eines weitgehend lautlosen Computers schon vor Jahren machen durfte. Der erste 8-Bit-Heimcomputer, 1983: Ein Sinclair ZX Spectrum – brauchte keinen Lüfter. Auch der Atari 520 ST (1987) kam ohne aktive Kühlung aus. Doch mit den ersten Festplatten ging das Dilemma los, war aber noch erträglich, die Geräte konnte man unter den Tisch verbannen. Schlimmer war da schon die Umstellung auf den Macintosh II fx (1991), der deutlich hörbar vor sich hin rauschte. Höllenqualen bereitete mir der erste Power Mac G4, der ständig das Geräusch eines Heizlüfters von sich gab und selbst unter dem Schreibtisch noch gewaltig nervte. Doch dann Lichtblick: Im Jahre 2000 stellte Apple den Power Mac G4 Cube vor. Das Besondere: Die auf dem Kamineffekt beruhende Kühlung kam ohne Lüfter aus. „Das ist meine Maschine“ jubelte ich und kaufte einen der teuren Cubes (der funktioniert immer noch!). Leider waren nicht nur die Lüfter laut, sondern auch die Festplatten! Wieder nix mit Stille … Das MacBook ist nun seit langer Zeit wieder ein absolut geräuschloser Computer und für mich eine Wohltat. Kein Lüfter, keine Festplatte, den Kompromiss in der Leistung nehme ich gerne in Kauf. Für die Anwendungen, die ich nutze, reicht der Core M locker aus, sogar für Audio-Bearbeitung in Logic Pro X, da schlägt das Musikerherz höher.
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Das neue MacBook ist mitnichten das erste lüfterlose Notebooks von Apple. Auch das allererste iBook, das zudem das erste mit Wlan intern war, ist komplett Lüfterlos gewesen (es fing erst an zu nerven, wenn die interne Festplatte mit zunehmenden Alter hörbarer wurde). Auch das seinerzeit geniale PowerBook Duo erinnere ich als Lüfterlos.
Was mich betrifft - ich würde Geräuschlosigkeit hoher Leistung vorziehen. Hier steht auch die Softwareindustrie in der Pflicht. Obwohl das aktuelle MS-Word effektiv kaum mehr leistet, als sein Pendant von 2004 verschlingt es dennoch ein deutliches Mehr an Leistung. iMovie HD kam noch auf niedliche 73,5 MB, iMovie 9.0.9 schon auf 1,2 GB und das aktuelle iMovie auf 2,84 GB ohne mehr zu leisten. Das es auch anders geht zeigen die iOS Apps. Hier stehen deutlich weniger RAM und CPU Leistung zur verfügung - und siehe da - es geht. Die heutigen Computer haben ein vielfaches an Power und Speicher und leisten doch kaum mehr, als ihre Vorgänger vor 10 oder 12 Jahren.
Meine persönliche Lösung war daher der Griff Zum iPad (derzeit Air 2/128/LTE) - weniger Gewicht, ultrakompakt, genügend Leistung für alle mobilen Bedürfnisse. Aber nicht jeder kommt mit dem iPad zurecht - hier ist das MacBook die Lösung, dem meiner meinung nach nichts fehlt, ausser ein SIM-Karten Slot.