Meinung

Ein Thema, zwei Meinungen: iPad Pro mit Stift?

Der teuerste Bleistift der Welt kostet 99 US-Dollar und hört auf den Namen Apple Pencil. Die pure Existenz eines Eingabestifts, eines Stylus, aus dem Hause Apple bringt viele Leute auf die Barrikaden, bricht Apple damit doch einmal mehr mit Steve Jobs. Oder?

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Die Meinung von Sebastian Schack

(Bild: Falkemedia)

Natürlich!

Wer sich fragt, wofür er den Apple-Eingabestift „Apple Pencil“ wohl brauchen könnte, kann sich im Prinzip schon einmal sicher sein, nicht zur Zielgruppe des Produkts zu gehören.

Sie klicken ein bisschen im Web herum, gucken YouTube-Videos, chatten über den Facebook-Messenger und tippen gelegentlich ein paar E-Mails?

Es ist aber mitnichten so, dass Apple nun erst einen Bedarf für das neue Gerät schaffen müsste. Schon jetzt gibt es viele Anwender, die liebend gerne und täglich einen Stylus benutzen. Der Markt für Eingabestifte floriert. Da sind zum Einen jene, einfach gerne handschriftlich arbeiten – selbst auf dem iPad. Mit dem Finger ist das aber nur schwer möglich. Zu ungenau ist das Ganze auf aktuellen Displays. Dann sind da jene, die viel mit Texten arbeiten. Das Auswählen und Markieren von Textpassagen mit dem Finger ist nach wie vor oft ein Graus. Die dritte Gruppe treuer Stylus-Kunden sind Künstler, denn für die meisten Zeichner dürfte das Malen mit dem Finger zu unpräzise und zu zeitraubend sein. Eine weitere Gruppe hat Apple während der Keynote auf der Bühne präsentiert: Ärzte, Krankenpfleger – Menschen aus dem Gesundheitswesen, die, was in den USA schon viel alltäglicher als hierzulande ist, sich bei der Kommunikation von einem iPad unterstützen lassen.

Stiftnutzer gibt es also schon mehr als genug. Es ist eher verwunderlich, dass Apple sich so lange Zeit gelassen hat, bis sie überhaupt einen eigenen Stylus anbieten. Schön ist, dass Apple dabei noch einen Schritt weitergeht und in Kombination aus Stift, Display und Software das wohl präziseste Eingabegerät seiner Art geschaffen hat. Der Apple Pencil wird ein Gewinn für viele sein. Tagein, tagaus.

Die Meinung von Esther Acason

(Bild: Falkemedia)

Nichts für mich.

Glaubt man der Argumentation meines Kollegen Herrn Schack, dann gehöre ich wohl eindeutig nicht zur Zielgruppe des „Apple Pencils“. Ich nutze mein iPad vor allem, um E-Mails zu checken und zu schreiben, iOS-Spiele zu spielen oder schnell noch was im Internet nachzuschauen. Dass ich mein iPad nicht öfter und ausgiebiger nutze, liegt unter anderem daran, dass es seit dem Update auf iOS 8 starke Probleme hat, sich mit dem WLAN zu verbinden. Hoffentlich ändert sich das mit iOS 9, das erst kurz vor Redaktionsschluss veröffentlicht wurde.

Unabhängig davon bin ich sehr gespannt auf den „Apple Pencil“. Schließlich konnte mich der Eingabestift während der Apple-Keynote beeindrucken. Nicht nur für Künstler, sondern auch für Ärzte scheint der „Apple Pencil“ viele Vorteile zu bieten. Dass man für den Stylus jedoch 99 US-Dollar zahlen muss, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Vermutlich würden mehr Nutzer den Eingabestift ausprobieren und vielleicht sogar Gefallen daran finden, wenn er beim Kauf des iPad Pro gratis enthalten wäre.

Außerdem tue ich mich schwer mit der Größe des iPad Pro. 12,9 Zoll ist für meinen Geschmack einfach zu groß für ein Tablet, zumindest in der Theorie. Vielleicht lasse ich mich auch vom iPad Pro überzeugen, nachdem ich es in den Händen gehalten habe. Doch für mich liegt der Vorteil eines Tablets darin, es überall und jederzeit mitnehmen zu können, ohne sich vorher über den Transport Gedanken machen zu müssen. Deshalb spiele ich aktuell mit dem Gedanken, mir ein iPad mini anstelle des iPad Pro zuzulegen. Denn nicht immer ist größer gleichbedeutend mit besser. Auch wenn die hohe Nachfrage nach dem iPhone 6 Plus das Gegenteil zu beweisen scheint.

 

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Ich denke, dass Jobs damals so auf den Stylus geschimpft hatte, weil es eine alternativlose Eingabemethode und für die alltäglichen Dinge viel zu umständlich war. Man musste das Ding für alles benutzen. Für anspruchsvollere Aufgaben macht so ein Stift allerdings durchaus Sinn. Solange man entscheiden kann zwischen Stylus oder Finger und drei verschiedenen Displaygrößen sollte doch jeder für sich was finden. Das der Stylus (für Apple ja nichts neues) wieder mal preislich am obersten Ende liegt, hätte sich auch jeder denken können.

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