Telefon-Meetings

Corona-Kostenfalle bei 1&1: Teure Telefonkonferenzen trotz Flat abgerechnet

Im Homeoffice nutzen viele Arbeitnehmer ihre eigene Mobilfunkverbindung, weil sie eine Flatrate haben. Doch bei 1&1 tauchten jetzt zahlreiche Zusatzkosten für Telefonkonferenzen auf – der Grund liegt im Kleingedruckten.

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2 Minuten Lesezeit

Millionen von Arbeitnehmern sitzen im Home-Office und nutzen Telefonkonferenzen für virtuelle Meetings. Das ist kein Problem, wenn man eine Flatrate hat. Dann sind alle Kosten inklusive, nicht wahr? Wie die Verbraucherzentrale NRW berichtet, finden zahlreiche Kunden von 1&1 nun trotzdem Zusatzgebühren auf ihren Abrechnungen. Das Unternehmen 1&1 Telecommunication SE rühmt sich laut eigener Werbung „führender Anbieter von Mobilfunkprodukten“ zu sein.

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Mal sind es drei, mal 17 Euro, es können aber auch über 100 Euro sein: Viele Kunden von 1&1 haben neuerdings Extrakosten auf der monatlichen Telefonrechnung, wie die Verbraucherzentrale berichtet, die auf die Beschwerden reagiert hat. Obwohl die Flatrate-Inhaber Festnetznummern angewählt haben, stellt ihnen der Provider Anrufe „zu kostenpflichtigen Servicediensten“ in Rechnung.

Grund des Ärgers ist eine Kostenfalle. Die von den Kunden gewählten Konferenzdienste sind „nicht von Ihrer 1&1 Telefon-Flat abgedeckt“ heißt es im Kleingedruckten. „Bei fast allen Providern“, die eine Festnetz- oder Allnet-Flat anbieten, ist dieser Service dagegen kostenlos, heißt es seitens des Portals Teltarif. Das merken nur die wenigsten Privatkunden, weil sie eben sonst keine Konferenzdienste nutzen.

Wie schmerzhaft das ist, zeigt ein Rechenbeispiel: Wer an 20 Arbeitstagen im Monat je zwei Stunden in einer Telefonkonferenz sitzt, muss rund 70 Euro zusätzlich berappen. Für jede Konferenzminute sind 2,9 Cent fällig. Während der Einwahl in eine Konferenz gibt es keine Warnung vor diesen Zusatzkosten.

Auf der Website von 1&1 gibt es nur versteckte Hinweise. Im Bereich „Alle Tarifdetails auf einen Blick“ gibt es keinen direkten Hinweis auf die Konferenz-Kosten. Auch in einer weiteren Auflistung der „Tarifkernleistungen“ eines Mobilfunktarifes fehlt die Aufklärung.

Riesige Nummernliste klärt auf

Fündig werden können Kunden etwa in einer „erweiterten Preisliste“ wo die Zeile steht: „Servicedienste, die über geografische Festnetzrufnummern realisiert werden – 0,029 Euro“.

Dort ist auch ein Link zu einer „Rufnummernliste“ gesetzt. Die verrät, so 1&1, „ob sich hinter einer Festnetznummer ein Dienst verbirgt, der Sie etwas kostet“. Die Liste besteht aus 100 Seiten gefüllt mit Zahlenkolonnen von rund 5000 Festnetznummern. Die sollen Kunden mit der Nummer ihres Konferenzanbieters abgleichen.

Doch selbst wenn diese auf der Liste fehlen sollte, bedeutet das keine Sicherheit. Denn 1&1 füllt die Liste stetig weiter. So kamen allein ab Ende März 25 neue Nummern dazu, die Kosten trotz Flat produzieren. Und wir wissen alle, was Mitte März 2020 gewesen ist.

Übernimmt der Arbeitgeber die Zusatzkosten im Home-Office?

Wer nun Zusatzkosten findet, sollte nach Ansicht der Verbraucherzentrale den Arbeitgeber fragen, ob eine Kostenübernahme möglich ist. Eine Pflicht dazu besteht nicht.

Bist du von den Sondergebühren betroffen? Schreib doch mal deine Erfahrungen nieder!

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Bei 1&1 habe ich irgendwie nichts anderes erwartet....... Und wo ist Marcel Davies wenn man ihn mal braucht :-)

Solange es hier erlaubt ist mit „falschen“ Marketingbegriffen Produkte zu vermarkten wird man immer verarscht. Flat is leider eben selten flat! Entweder ist Telefonieren all inklusive und zwar einfach verständlich für die Kunden ohne 1.000 zusätzliche Ausschließungen ... immer wieder der gleiche Mist. Von wegen Kunde ist König.

Die meisten von uns sind sehr schön mit dem Wetter in München oder wie gesagt auch nicht so gut einvernommen. Aber das wird auch ein paar schöne Tage dauern. LG

beim Provider nachschauen was die tagesaktuelle Abrechnung zeigt. Ihr seid doch alle online oder etwa nicht?

nicht dass man mit dem Kopf in den Clouds herumlaufen darf. Das haben die youngsters wohl noch nicht begriffen. Und lassen sich über diese modernen Dienste onlinecloudstreamingpayment seit langem mit altbewährten Methoden ausbehmen.

Gott sei Dank ich bin raus. Nie wieder 1&1. Größte Betrüger. Finger weg von.

Ganz ehrlich: wenn ich eienen 1&1 Vertrag hätte, wäre ich bei allen "ungewöhnlichen" Nutzungen extrem vorsichtig, da die nicht unbedingt dafür bekannt sind, besonders klare Tarifangaben zu haben oder kulant zu sein.
Und wenn es bei Telekommunikationsdienstleistungen Streit mit Verbraucherschützern gab, führte auch meist ein bestimmter Anbieter die "Hitliste" an.

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