Wie steht es um das Verhältnis von Denken und Sein, des Geistes zur Natur? Was macht den Mensch zum Menschen? Sind Roboter mit künstlicher Intelligenz nicht auch Personen? Und was alles hat der namensgebende Koloss von Talos, eine Figur aus der griechischen Mythologie, damit zu tun?
Die ganz großen Fragen
The Talos Principle stellt die ganz großen Fragen, ohne dabei ins Lächerliche abzudriften. Das erscheint auf den ersten Blick vor allem deshalb als ein unauflösbarer Widerspruch, da das Spiel von dem kroatischen Entwicklerteam Croteam stammt, welches für die knallharte, extrem geradlinige und hirnlose Ballerorgie „Serious Sam“ bekannt ist. Doch Croteam kann offensichtlich auch clever.
Die Ausgangssituation ist schnell erklärt: Der Spieler schlüpft in die Rolle eines Roboters, in dessen Haut es zahlreiche Rätsel zu lösen gilt. Das eigentliche Spiel ist letztlich nicht mehr eine Sammlung zunehmend an Komplexität gewinnender Rätsel-Parcours. In jedem der mehr als 120 Rätsel muss ein Schlüsselstein ergattert werden, durch deren Kombination sich im weiteren Spielverlauf in einem Tetris-artigen Minispiel weitere Werkzeuge und Rätsel freischalten lassen.
Wo anfangs durch Kraftfelder versperrte Tore durch Störsender geöffnet werden müssen, sind im weiteren Spielverlauf nicht nur todbringende Drohnen und Selbstschussanlagen zu umgehen, sondern auch Schalter mit Würfeln zu beschweren und Laserstrahlen mit Reflektoren um Ecken zu leiten. Knifflig wird es dann, wenn mehrere Hilfsmittel wie etwa Störsender, Reflektoren und das eigene Spiegelbild zu kombinieren sind. Wer Frust wittert, kann aufatmen: Wer beim Grübeln ins Stocken kommt, kann einfach in ein anderes Rätsel wechseln, da sich die in mehreren Knotenpunkten zusammengefassten Levels sich nahezu beliebiger Reihenfolge angehen lassen. Oft kommt einem die zündende Idee zur Lösung einer zurückgestellten Aufgabe beim Lösen eines anderen Rätsels mit ähnlichem Mechanismus. Trotz der mitunter knackig schweren Aufgaben sind Frustmomente die Ausnahme – viel häufiger klopft man sich selbst anerkennend auf die Schulter, wenn es mal wieder „Klick!“ gemacht hat und die Lösung für eines der komplexeren Rätsel aus dem sprichwörtlichen Ärmel schüttelt.
Der tiefere Sinn
Rätsel sind nicht alles, The Talos Principle lebt auch von seiner Hintergrundgeschichte – die Story ist dabei vielleicht sogar die größte Stärke des Spiels, denn ohne sie wäre der Titel nur ein guter und unterhaltsamer Rätsel-Marathon. Erzählerisch wird zu einfachsten Mitteln gegriffen. Eine Stimme aus dem Off, sich hinter QR-Codes versteckende Botschaften und zahlreiche an Computer-Terminals abzurufende Texte erzählen eine immer weiter an Spannung gewinnende Geschichte, die Elemente aus Science-Fiction und Philosophie derart miteinander mischt, dass sich der Spieler letztlich selbst mit Fragen um die eigene Existenz auseinandersetzt – das mag abgehoben klingen, entwickelt aber einen ganz eigenen Reiz: Wer sich auf den philosophischen Exkurs einlässt, findet in The Talos Principle eines der tiefsinnigsten und befriedigendsten Spieleerlebnisse der vergangenen Jahre.
Solide Mac-Version
Die gestochen scharfe und detaillierte Grafik, die gelungenen Soundeffekte und der atmosphärische Soundtrack werden der Idee hinter dem Spiel gerecht. So hat Croteam nicht nur in Bezug auf das Gameplay und der Story ganze Arbeit geleistet, auch technisch kann The Talos Principle überzeugen. Die Systemanforderungen sind moderat, auch auf etwas älteren Macs läuft das Spiel ausreichend flüssig.
Fazit
Regt zum Nachdenken an: „The Talos Principle“ ist im wahrsten Sinne des Wortes eines der besten „Denkspiele“ der vergangenen Jahre
Produktname | The Talos Principle |
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Hersteller | Croteam |
Preis | 39,99 € |
Webseite | http://www.croteam.com/ |
Pro |
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Contra |
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Systemvoraussetzungen | Systemanforderungen: OS X ab 10.5.8, Intel Core-2-Duo-CPU ab 2,2 GHz, 2 GB Arbeitsspeicher, Grafik ab AMD Radeon HD 4670/NVIDIA GeForce GT 9600M/320M |
1,4sehr gut |
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