Jean-Claude Biver

Tag-Heuer-Chef: "In 3 Jahren kann Apple der größte Uhrenhersteller sein"

Der schweizerische Luxusuhrenhersteller Tag Heuer will am Montag eine eigene Smartwatch vorstellen, die sich mit der Apple Watch messen lassen muss. Manager Jean-Claude Biver (66) ist sich sicher, dass die Uhr es mit der Apple Watch aufnehmen kann. Sie werde aus Titan gefertigt und sieht auf den ersten Blick gar nicht aus wie eine Smartwatch.

Von   Uhr

Tag Heuer will am Montag seine erste Smartwatch vorstellen. "Es ist die erste Schweizer Smartwatch, die es technisch gesehen mit Apple aufnehmen kann. Deshalb ist sie auch so wichtig. Und es wird die erste Watch mit der DNA einer richtigen Uhrenmarke sein und nicht der eines Telefon- oder Computerkonzerns", so Chef Jean-Claude Biver im Gespräch mit dem Hamburger Wirtschaftsmagazin Bilanz.

Einen Unterschied zwischen der klassischen Armbanduhr und der Smartwatch wird der Betrachter erst einmal gar nicht sehen. Nur wenn man auf die Uhr drücke, erwache der Smartwatch-Teil zum Leben. Es seien auch eigene Apps für die Uhr entwickelt worden, teilte der Hersteller mit und verwies darauf, dass der Prozessor aber von Intel stammt.

Die Tag-Heuer-Smartwatch sei aus Titan gefertigt und wasserdicht. Die Apple Watch gibt es in Aluminium, Edelstahl und Gold. Die Prozessortechnik von Intel steht Tag Heuer natürlich nicht exklusiv zur Verfügung. Auch Rivalen können sie nutzen. Das stört Biver eigenen Angaben nach jedoch nicht und zieht einen Vergleich: "Sie benutzen ja - wie Breitling oder Tissot auch - dasselbe Werk des Zulieferers Valjoux wie wir. Das Werk ist aber nur ein Teil des Ganzen."

Auf der Smartwatch von Tag Heuer läuft Android Wear. Interessanterweise sei die Uhrenmarke bei Google sogar sehr verbreitet: "Als wir das erste Mal bei Google waren, trug fast jeder Dritte dort eine Uhr von uns. Wir sind beliebt bei Aufsteigern und jungen Ingenieuren. Deshalb standen uns die Türen offen," so Biver gegenüber dem Magazin Bilanz.

Biver macht sich allerdings keine Illusionen über Apple. Er rechnet dem Unternehmen große Zukunftschancen auf dem Uhrenmarkt aus und glaubt sogar, dass Apple in drei Jahren der größte Uhrenhersteller der Welt sei. Der Clou sei die Kooperation mit Hermes, was aus der Uhr endgültig ein Luxusgut mache.

Und einen Fehler gab Biver auch noch zu: "Vor Kurzem hat mir ein Juwelier in San Francisco gesagt: Wir brauchen eine Smartwatch in Gold. Daran hatte ich nicht gedacht.".

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