Kehrtwende

Steve Ballmer: iPhone-Geschäftsmodell war genial – auf einmal

Gleich nach der Keynote auf der Macworld 2007, auf der Steve Jobs im Frühjahr 2007 das iPhone vorstellte, wurde der damalige Microsoft-Chef Steve Ballmer zu seiner Meinung befragt und hat das Apple-Smartphone ausgelacht, es sei zu teuer, habe keine Tastatur und überhaupt verkaufe Microsoft bereits Millionen von Smartphones. Mittlerweile ist Ballmer nicht mehr Microsoft-Chef und seine Meinung hat sich ebenfalls geändert.

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Bloomberg hat sich mit dem früheren Microsoft-Chef Steve Ballmer unterhalten. Dabei wurde die Frage aufgegriffen, ob er auch heute noch über das iPhone lachen würde und schlägt dabei erstaunlich versöhnliche Töne an.

Steve Ballmer findet Geschäftsmodell heute genial

Ballmer wünscht sich, er wäre damals auf die Idee gekommen, die Apple hatte. Smartphones über den Mobilfunkanbieter subventionieren zu lassen, sei genial. Der Einführungspreis für das iPhone sei zwar trotzdem viel zu teuer gewesen, aber dafür habe das Unternehmen ja einen Teil der Handyrechnung bekommen. Die Innovation lag in diesem Geschäftsmodell.

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Weiterhin bedauert der Microsoft-Chef a.D., dass sein Unternehmen damals noch keine Hardware selbst angeboten hatte. Er selbst wäre viel früher ins Tablet- und Smartphone-Geschäft eingestiegen, aber das sei gegenüber dem Aufsichtsrat nur schwer zu kommunizieren gewesen. Man habe sich einfach mit der Einschätzung vertan, die mobile Welt funktioniere so wie die PC-Welt, bei der es ausreicht, wenn man die Software bereitstellt und die Technik baut jemand anderes.

Das Theme Hardware sei es auch gewesen, was einen Keil zwischen Ballmer und Bill Gates getrieben habe. Als Microsoft mit dem Surface RT ab 2012 versucht hat, Hybrid-Tablets unter Eigenregie zu verkaufen, war es dann schon zu spät. Insgesamt hat das Surface-Geschäft Microsoft jede Menge Verluste eingebracht.

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Ja, wie es so schön heißt:
"Nach getaner Tat weiß jeder Narr den besten Rat"
Ballmer gehört zu den Leuten, denen man ihre negative Ausstrahlung (und ihren schlechten Geschmack) sehr schnell ansieht.

Schon vor dem iPhone wurden Handies über die Mobilfunkanbieter "subventionier". Was für ein Trottel.

Er meinte wohl die Tatsache, dass Apple es hinbekommen hat auch am Umsatz der Mobilfunkkunden beteiligt zu werden. Damals konnte man das iPhone nur mit speziellen Tarifen bekommen, die einfach nur deutlich teurer waren. Apple verlangte beim ersten iPhone von den Providern ungefähr 30% Umsatzbeteiligung. Das hat vorher und nachher meines Wissens nach niemand mehr hingekriegt.

Ballmer war immer für, äh, kuriose Auftritte gut. Was ich aber sehr gut finde: Wenn jemand später Bilanz zieht & ehrliche, offene Meinungen von sich gibt.
Das macht den Menschen doch interessant.

Richtig! Leider schiebt er sein "Versagen" anderen bei MS in die Schuhe. Das iPhone fand er damals total am Markt vorbei, jetzt ist er der Meinung lediglich die "Idee" mit den "subventionierten" Mobilfunkverträgen hätte er verpasst. Soviel zur ehrlichen und offenen Meinung.

Schade, ich mochte die Balmer Zeit. Heute ist Microsoft wie übrigens auch Apple nur noch langweilig.

Also ich habe schon 1998/99 ein subventioniertes Handy gekauft. Ich weiß ja nicht wo der Herr wohnt, aber hier gab es das vor der Millenniumswende schon. Deutsche Telekommunikationsanbieter sind eigentlich nicht für Innovationen bekannt.

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