Das Internet ist eine großartige Errungenschaft, das wissen wir alle. Dank ihm können wir Informationen mit der ganzen Welt austauschen, Wissen gewinnen und verbreiten. Das Internet ist ein Instrument zur Demokratisierung des Wissens und zur Förderung der Meinungsfreiheit. Es erlaubt uns auch über weite Distanzen mit unseren Freunden und Verwandten in Kontakt zu bleiben. Wir alle profitieren tagtäglich von den Vorzügen, auch in der Berufswelt.
Aber es gibt auch eine andere Seite der Medaille. Zu den Gefahren, mit denen wir im Zeitalter von Big Data konfrontiert sind, zählt nicht nur das latente Risiko einer ausufernden Überwachung auf Vorrat durch Staat und Geheimdienste, sondern vor allem die ungefragte Speicherung und Nutzung privater Daten. Mit der zunehmenden Verschlüsselung von Inhalten rücken die sogenannten Metadaten, die als Nebenprodukt im Internet generiert werden, immer mehr in den Fokus. Beispielsweise: Wann bin ich online? Mit wem kommuniziere ich? Wer ist in meinem erweiterten Beziehungsnetz? Wo bewege ich mich physisch? Welche Webseiten rufe ich wann auf? Welche Dienstleistungen nutze ich im Netz? Diese Daten werden durch Apps, von Internet-Diensten oder Werbenetzwerken systematisch gesammelt, aggregiert und weiterverkauft. Sie können genutzt werden, um Persönlichkeitsprofile anzulegen, das Konsumentenverhalten zu beobachten, Zielgruppen für Werbung zu bestimmen, neue Geschäftsfelder einzugrenzen, Trends und mögliche Entwicklungen vorauszusagen, sowie Markt- und Meinungsforschung zu betreiben. Vieles davon geschieht ungefragt, oder die Zustimmung zur Verwendung der Daten wird gut getarnt in umfangreichen AGBs eingeholt.
Sie mögen nun entgegnen: «Na und? Ich habe nichts zu verbergen. Dann sollen die doch diese Informationen haben. Das kann mir egal sein». Kann es eben nicht. Denn ob Sie etwas zu verbergen haben, entscheiden andere. Gesellschaftliche Normen und politische Rahmenbedingungen können sich ändern: Was heute noch erlaubt ist, ist morgen vielleicht verboten. Die gesammelten Daten oder deren Auswertung können fehlerhaft sein und Sie mit Dingen oder Personen in Verbindung bringen, mit denen Sie nichts zu tun haben möchten. Vor diesem Hintergrund ist es besonders wichtig, mit der Preisgabe personenbezogener Daten bewusst und haushälterisch umzugehen oder solche Informationen gar nicht erst entstehen zu lassen.
Soll ich nun mein Smartphone wegwerfen und dem Internet den Rücken zudrehen? Das wäre wohl nicht realistisch. Am besten vertraut man Apps und Diensten, die sehr wenige oder möglichst gar keine Daten speichern, denn wo keine Daten sind, können sie auch nicht missbraucht werden. Lesen Sie die Datenschutzbestimmungen der Anbieter: Je kürzer und präziser sie sind, desto besser. Fragen Sie sich, womit ein Anbieter sein Geld verdient. Niemand arbeitet umsonst. Wenn ein Produkt nichts kostet, sind Sie das Produkt. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verschlüsselung. Verschlüsselung alleine bringt aber nichts, wenn der Anbieter über einen «Nachschlüssel» verfügt. Um die Inhalte zu schützen, sollte deshalb vorzugsweise eine anerkannte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zum Einsatz kommen bei welcher der Anbieter die privaten Schlüssel nicht kennt.
Diese zwei Komponenten in Kombination – sorgfältige Auswahl der genutzten Dienste und Schutz der Inhalte durch Kryptographie – sind der Schlüssel zur Wahrung der Privatsphäre. Es gibt zum Glück einige internetbasierte Dienste, die Privatsphäre wirklich ernst nehmen. Wir empfehlen zum Beispiel ProtonMail, ZenMate, DuckDuckGo und natürlich Threema.
Roman Flepp ist Leiter Marketing und Kommunikation bei der Threema GmbH, welche die gleichnamige erfolgreiche Kurznachrichten-App entwickelt und betreibt. Threema war 2014 die meistverkaufte App in den App Stores im deutschsprachigen Raum. Die Threema-App wurde mehrmals für ihre Best-Practices bezüglich Datenschutz ausgezeichnet, so zum Beispiel von der Stiftung Warentest. Dank echter Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und minimaler Datenspeicherung ist die Privatsphäre der Nutzer bei Threema maximal geschützt.