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Speakers’ Corner: Anker, eine Erfolgsgeschichte „Made in China“

Die Technisierung der Welt ist weiterhin in vollem Gange. Autos fahren sich selbst, digitale Währungen machen Menschen über Nacht arm oder reich. Die mobile Internetnutzung in Deutschland entwickelt sich dabei unaufhaltsam, mehr als jeder Zweite in der deutschen Bevölkerung nutzt mittlerweile das „Netz der Netze“. Mit der wenig beachteten Folge etwa, dass der Großteil aller Lithium-Ionen-Akkus in Mobiltelefonen verbaut ist.

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Dass das mobile Internet eine solche Bedeutung hat, geschah nicht von heute auf morgen, sondern ist das Ergebnis vieler kleiner Schritte. Ein solcher Schritt, nur eben auf anderem Terrain, ist auch das Verschwinden der Klinkenbuchse am iPhone. Der von Apple gestrichene 3,5-Zoll-Stecker ist ein klares Signal und mit der Frage verbunden: Brauchen wir in Zukunft überhaupt noch verschiedene Anschlüsse an einem Gerät? Ob die richtige Antwort ein „Nein“ ist, wird sich in den kommenden Jahren zeigen. Der Wegfall der Klinkenbuchse bietet auf jeden Fall den Vorteil, dass Audiosignale durch externe Digital-Analog-Wandler in höherer Qualität ihre Zuhörer erreichen können: Für Hi-Fi-Fans ist das sicherlich Musik in ihren Ohren.

Anker ist der erste chinesische Hersteller, der durch Apple zertifizierte „MFi“-Kopfhörer mit Lightning-Anschluss auf den Markt gebracht hat. Es ist nicht das erste Mal, dass aus unserem Hause ein Produkt kommt, das den Zeitgeist voll aufnimmt. Mein liebstes Beispiel ist das erste Wand-Ladegerät mit fünf USB-Ports – heute mag das keine große Sache mehr sein, aber bevor Anker besagtes Gerät 2013 auf den Markt brachte, gab es so etwas Praktisches schlicht und einfach nicht.

Innovation Anker

Doch wer steckt eigentlich hinter Anker? Gründer und CEO ist Steven Yang. 2009 wollte er seine heutige Frau bei ihrem Job als Amazon-Verkäuferin unterstützen. Steven arbeitete damals als Softwareingenieur bei Google. Es war für ihn daher ein Leichtes, seiner Frau nach der Arbeit ein Programm zu entwickeln, das ihr die Abwicklung von Verkäufen erleichterte. Damals handelten beide im Direkthandel mit Batterien und Notebook-Akkus, heute ist Anker Marktführer in der mobilen Ladetechnologie – ein Markt, der mit dem Smartphone komplett neu entstanden ist.

Kleine und größere Erfolge haben Anker über die vergangenen Jahre hinweg beständig begleitet. Der weltweit erste Bluetooth-Lautsprecher mit einer Laufzeit von 24 Stunden gehört mit zu unseren Erfolgen, ebenso die weltweit wohl meistverkaufte Powerbank – und natürlich der eingangs erwähnte In-Ear mit Lightning-Stecker. Anker versteht sich als innovativ. Die neuen Kopfhörer mit Lightning-Stecker hat Anker dabei zu einhundert Prozent selbst entwickelt. Die eigenständige Produktentwicklung ist ein großer Schritt für das Unternehmen.

Pablo Cantu

Pablo Cantu ist bei Anker als PR-Spezialist für die Unternehmenskommunikation in Deutschland und Österreich zuständig. Im November stellte er Eufy vor, Ankers neue Smart-Home-Appliance-Marke. Das erste Produkt in Deutschland ist – Sie ahnen es – ein Staubsaugroboter.

Angefangen hatte man seinerzeit mit lediglich zwanzig Mitarbeitern. Vom schlichten „Umlabeln“ über den Verkauf von Private-Label-Produkten bis hin zur vollständigen Eigenentwicklung im Hier und Jetzt hat Anker einen weiten Weg hinter sich gebracht – fast 500 Mitarbeiter arbeiten inzwischen für das Unternehmen, davon 250 allein in der Produktentwicklung.

Inwiefern sich die mobile Internetnutzung weiter steigert und sich damit auch der Markt für Anker vergrößert, ist ungewiss. Dennoch bleibt es spannend: Wir sehen etwa großes Potenzial in der Interaktion mobiler Geräte mit Blick auf das sogenannte Smart-Home. Das schlaue Zuhause, wo der Kühlschrank mit Online-Shops kommuniziert, ein robotischer Staubsauger über dem Boden schwebt und sich selbstverständlich alles per Smartphone steuern lässt, all das kommt der Vision unserer Produktentwickler immer näher.

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