Mutter, Vater, Kind – diese Personen fallen einem sofort ein, wenn man an „Familie“ denkt. Aber was ist mit der Oma väterlicherseits oder dem Onkel in Polen? Und hatte ich nicht früher immer mit einer Großcousine im Sandkasten gespielt? Was ist mit all diesen Menschen inzwischen passiert? Wo leben Sie? Was haben Sie aus Ihrem Leben gemacht? Wer die Geschichte seiner Familie erforschen möchte, befragt zunächst die nächsten Verwandten, zu denen man Kontakt hat. Doch gerade bei großen Familien – und alle Familien werden groß, je weiter man in der Geschichte zurückgeht – wird es schnell komplex. Entweder man knüpft Kontakt zu entfernten noch lebenden Verwandten, die vielleicht über die ganze Erde verstreut leben. Oder man forscht in den Archiven und Datenbanken von Ämtern und Kirchen.
Viele Menschen haben es sich zum Hobby, manche sogar zur Lebensaufgabe gemacht, die eigene Familiengeschichte zu erforschen. Je länger man sich mit der Geneaologie (Ahnenforschung) beschäftigt, desto mehr Facetten kann man entdecken. Geht es anfangs nur darum, die Verwandschaftsbeziehungen des engsten Familienkreises festzuhalten, dringt man recht schnell in angrenzende Forschungsfelder ein. Neben Geschichtswissenschaften sind auch Rechtswissenschaften, Sprachwissenschaften und Themengebiete wie die Heraldik oder Graphologie für Ahnenforscher immer wieder von Interesse.
Grundlegende Regeln für die Genealogie
Zuerst sollten Sie natürlich die noch lebenden Verwandten nach Ihrer Familie befragen. Großeltern oder gar Urgroßeltern bergen oftmals eine großen Schatz an Familienwissen. Weitere Informationen können Sie aus den Archiven der Standesämter und aus Kirchenbüchern holen. Dabei sollten sie hauptsächlich den Primärquellen trauen. So hilfreich Online-Datenbanken auch sein können, häufig verbergen sich Übertragungsfehler in den Datensätzen. Daher sollten Sie immer darauf achten, ob auch eine Kopie oder ein Scan des Originaldokuments beigefügt ist.
Bei der Online-Recherche helfen professionelle Datenbanken und Webseiten Gleichgesinnter weiter. So betreibt die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, deren Mitglieder als Mormonen bekannt sind, das wohl weltgrößte Archiv von Personenstandsdaten, FamilySearch. Mit einem kostenfreien Benutzerkonto kann man FamilySearch für die eigenen Nachforschungen nutzen. Über den GEDCOM-Standard ist auch der Daten-Austausch mit spezieller Genealogie-Software möglich.
Personenstandsrecht
Wenn man nach Informationen sucht, beginnt man nach der Befragung in der eigenen Familie damit, in Archiven und Kirchenbüchern zu stöbern. Erst ab dem Jahre 1876 waren im Deutschen Reich Standesbeamte damit beauftragt, sogenannte „Personenstandsfälle“ wie Geburten, Sterbefälle und Heiraten zu erfassen und zu beurkunden. Zuvor waren die Kirchen zuständig – mit Ausnahme der Zeit der französischen Besetzung (1805-1815; in der Rheinprovinz und im Bergischen Land darüber hinaus bis 1875), in denen der Code Civil galt und sogenannte Zivilstandsregister geführt wurden.
Zur Wahrung des Datenschutzes herrschen Sperrfristen für die Einsicht in die Personenstandsunterlagen beim Standesamt. Urkunden zu Sterbefällen dürfen nach 30 Jahren eingesehen werden, Heiraten nach 80 Jahren und Geburten nach 110 Jahren. Diese Fristen gelten nicht für die jeweiligen Nachkommen oder Eltern. Nach diesen Sperrfristen sind nicht mehr die Standesämter, sondern die entsprechenden Archive zuständig. Die Nutzungsmöglichkeiten der Personenstandsregister werden in Deutschland durch das Personenstandsgesetz (PStG) geregelt. Kirchenbücher werden von der zuständigen Pfarrei und den Kirchenarchiven aufbewahrt.
Familienforschung mit dem Mac
Während Genealogen noch vor zehn bis zwanzig Jahren viel Zeit in Archiven verbrachten, können nun die meisten Informationen mit dem Computer gesammelt und aufbereitet werden. Es gibt große genealogische Netzwerke, die Ihre Informationen kostenfrei oder gegen Gebühren mit Ihren Mitgliedern teilen. Interessante Informationen über Genealogie im allgemeinen findet man beim Verein für Computergenealogie e.V. Hier erhält man auch weiterführende Links zu Quellen wie Online-Kirchenbüchern oder Forschungshilfen in vielen Regionen.
Unter anderem betreibt der Verein das GenWiki – eine Wissenssammlung zum Thema Genealogie. Die Deutsche Arbeitsgemeinschaft genealogischer Verbände e.V. (DAGV) ist der Dachverband der genealogischen und heraldischen Vereinigungen in Deutschland und bietet Kontakte zu vielen Forschungsgruppen und Arbeitsgemeinschaften auf regionaler Ebene.
Das zuvor erwähnte FamilySearch hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte der ganzen Menschheit zu archivieren und abzubilden. Dazu digitalisiert die Organisation seit vielen Jahren sämtliche öffentlich verfügbaren Materialien aus Archiven, Kirchenbüchern und Standesämter weltweit. Diese Dokumente werden verwendet, um die eigene Datenbank zu vervollständigen. Andere Netzwerke und Datenbanken wie MyHeritage und Ancestry greifen neben den von Ihren Mitgliedern erstellten Stammbäumen auch auf die Daten von FamilySearch zu. FamilySearch, MyHeritage, Ancestry und das europäische Netzwerk Geneanet sind alle über Ihre Online-Portale im World Wide Web erreichbar. Man kann dort seine Familiendaten hinterlegen und Stammbäume generieren.
Wer die Daten seiner Familie nicht auf den Servern eines Unternehmens speichern beziehungsweise auch offline arbeiten möchte, greift lieber zu einer speziellen Software, mit der die Daten auf der eigenen Festplatte gespeichert werden können. MacStammbaum 7 scheint die einzige mit einer modernen Benutzeroberfläche ausgestattete Software für den Mac zu sein, die in deutscher Sprache verfügbar ist.
Passend zur Mac-Software MacStammbaum 7 gibt es von denselben Entwicklern eine iOS-Version. Damit können Sie auch unterwegs Ihre Familiendaten eingeben und betrachten. Da MobileFamilyTree 7 auf dieselbe Struktur wie MacStammbaum 7 aufbaut, bietet die App alle Berichte und Diagramme, die es auch in der Desktop-Variante gibt. Stammbäume können über iCloud zwischen Mac- und iOS-Programm synchronisiert werden. Eine Anbindung an FamilySearch ist ebenfalls vorhanden, so dass Sie Ihre Stammbaum-Daten mit der großen Genealogie-Datenbank abgleichen können.
Der Export Ihrer Daten ins GEDCOM-Format ist ebenfalls möglich. Diese Datei können Sie über iTunes auf Ihren Computer übertragen. Über den umgekehrten Weg können GEDCOM-Dateien in die iOS-App importiert werden. Wenn Sie Ihre Ergebnisse einem Publikum präsentieren möchten, können Sie Ihre Diagramme und Stammbäume über Airplay und ein Apple TV und damit auf einem Fernsehgerät oder einem Projektor ausgeben. Die Universal-App für iPhone und iPad kostet 14,99 Euro und kann völlig unabhängig von MacStammbaum 7 genutzt werden.
MacStammbaum – die Mac-Lösung
Mit der Software MacStammbaum 7 können Sie alle Daten Ihrer Familie speichern, Verbindungen zwischen einzelnen Menschen ziehen und Ihren Familienstammbaum ansprechend visualisieren.
Die Eingabe von Daten ist dabei sehr einfach gehalten. Das Programm fragt Standardangaben wie Vorname, Nachname und Geschlecht über ein Formular ab. Auch Ereignisse wie Geburt, Taufe, Berufswahl oder Wohnortwechsel lassen sich bequem eintragen. Dem Detailgrad der einzelnen Einträge sind quasi nur durch das eigene Familienwissen Grenzen gesetzt. Einsteiger im Bereich der Genealogie fühlen sich anfangs ob der Fülle der Optionen nahezu erschlagen. Doch sollte man sich davon nicht abschrecken lassen. Schließlich muss man nicht jedes Feld ausfüllen, um einen Stammbaum zu erstellen. Außerdem gibt die Software an vielen Stellen sehr gute Hilfestellungen. Zu jedem Personeneintrag werden immer automatisch die Optionen eingeblendet, Vater, Mutter, (Ehe-)Partner und Kinder hinzuzufügen beziehungsweise anzulegen.
Wenn Sie ausreichend Daten eingegeben haben, können Sie die Verwandtschaftsbeziehungen mit vielfältigen Darstellungsoptionen visualisieren. In einem dreidimensionalem virtuellen Stammbaum lassen sich auch große Familien mit komplexen Beziehungen gut darstellen. Besonders interessant ist der virtuelle Globus, auf dem sich vor allen Dingen die Reisen von Auswanderern sehr gut nachverfolgen lassen.
Doch MacStammbaum 7 bietet eine große Fülle an weiteren Möglichkeiten, die sich hier nicht alle aufzählen lassen. Sie können Mediendateien zu bestimmten Ereignissen hinzufügen, zum Beispiel PDFs, Tondokumente oder Videos. Über iCloud können Sie Ihren Stammbaum mit der ebenfalls verfügbaren App MobileFamilyTree für iPhone und iPad abgleichen. Selbst die der Import von speziellen Genealogie-Dateien (GEDCOM) und die Online-Recherche im großen Genealogie-Archiv FamilySearch ist möglich.
GEnealogical Data COMmunication ist ein Datenformat zum Austausch von genealogischen Daten. Es besitzt die Dateiendung .ged und wurde von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) entwickelt, die auch die große Genealogie-Datenbank FamilySearch betreiben.
Alternativen im Internet: MyHeritage und Ancestry
Das israelische Unternehmen hat in der Vergangenheit viele Genealogie-Portale, u.a. verwandt.de aufgekauft. Es verfügt nach eigenen Angaben über 1,7 Milliarden Profile und 27 Millionen Mitglieder-Stammbäumen. Mit einer kostenlosen Basis-Mitgliedschaft können Sie einen Stammbaum mit bis zu 250 Menschen anlegen. Für weitere Funktionen müssen Sie eine Premium- oder PremiumPlus-Mitgliedschaft für mindestens 5,95 Euro pro Monat (im ersten Jahr) erwerben: myheritage.de
Nach eigenen Angaben ist das US-amerikanische Ancestry.com-Netzwerk die weltweit größte Plattform zur Familienforschung mit über 5 Milliarden Profilen in über 60 Millionen Mitgliederstammbäumen. Mit einer kostenlosen Registrierung können Sie einen eigenen Stammbaum anlegen und in den kostenlos zugänglichen Dokumenten recherchieren. Wer die Dienste von Ancestry vollumfänglich nutzen will, muss für mindestens 9,99 Euro pro Monat Mitglied werden: ancestry.de
Fazit
Mit MacStammbaum 7 kann man recht einfach und schnell auch sehr komplexe Familienstammbäume erstellen.
Produktname | Ahnenforschung |
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Hersteller | Synium Software |
Webseite | http://www.synium.de |
Pro |
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Contra |
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Systemvoraussetzungen | OS X ab 10.7.5, 64-Bit-Prozessor, iCloud-Benutzerkonto (für Synchronisation) |
1,8gut |
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Ein insgesamt guter Artikel über Ahnenforschung. Eine etwas wohlwollende Lobeshymne für Maistammbaum, das gerade beim Export von Gedcom Dateien so seine Probleme hat, insbesondere mit der Übernahme der Ortsdaten. Die Grafiken sind zwar schön, aber zum Teil auch sehr verwirrend und unübersichtlich.
Es gibt übrigens eine Reihe andere Genealogieprogramme für den Mac, meist mit englischer Oberfläche, Mein Lieblingsprogramm ist iFamily, dass aus meiner Sicht die übersichtlichsten Grafiken bietet. Heredis übernimmt auch Ortsinfos aus Gedcom Dateien. Eine (englische) Übersicht findet sich unter http://genealogy-software-review.toptenreviews.com/mac-genealogy-software/