Auf neuen Wegen fahren

Smarte Mobilität für Apple-Nutzer

Unser Verkehr und die Art, wie wir uns fortbewegen, verändern sich. Immer mehr E-Scooter und E-Roller säumen die Straßen. Wir stellen einige interessante Kauf- und Leihmodelle vor und geben Auskunft über den gesetzlichen Status quo.

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Welche Größenordnung und Wichtigkeit das Thema „Smart Mobility“ mittlerweile erlangt hat, zeigte sich unter anderem auf der diesjährigen IFA in Berlin. Teil der Messe war erneut das Festival „Shift Automotive“, das sich mit der Zukunft der Mobilität beschäftigt – und dabei im Speziellen mit dem Bereich der Smart Mobility.

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Die entscheidenden Vokabeln des Themas heißen Nachhaltigkeit und Nachfrage – sowie im Fachjargon „Smart Environments“, „Smart Services“ und „New Driving Experiences“. Es geht also nicht nur um Innovationen wie selbstfahrende Autos, sondern um eine vollkommen neue Verkehrsstruktur und eine Denkweise, die über das einzelne Fahrzeug hinausgeht. Die Umwelt (und somit der „ökologische Reifenabdruck“) ist einer der zentralen Punkte. Ein weiterer ist das Fahrgefühl, der Nutzen und der Spaß, den wir alle an der neuen Mobilität haben wollen und sollen.

Ein wichtiger Teil der Diskussion sind die jüngst vermehrt auf unseren Straßen auftauchenden E-Tretroller, die man sich leihen oder kaufen kann, und die die herkömmliche Fortbewegungsmittel, wenn schon nicht ersetzen, so doch ergänzen sollen.

Die E-Scooter

Seit kurzem trennt sich bei den elektronischen Tretrollern, den sogenannten E-Scootern, die Spreu ganz automatisch vom Weizen – und zwar nicht vornehmlich aufgrund von Qualitätsunterschieden, sondern mittels der sogenannten Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung (eKFV, siehe Kasten). Beim Kauf eines E-Scooters sollten Sie derzeit bedenken, wo und wie Sie den elektrisch angetriebenen Roller nutzen wollen, denn im Straßenverkehr sind – Stand August 2019 – nur wenige Modelle zugelassen. Der Markt hat bislang naturgemäß weit mehr Exemplare hervorgebracht, die die neuen Richtlinien (noch) nicht erfüllen. Doch von nahezu allen Herstellern wird erwartet, dass sie in den kommenden Monaten nachrüsten werden. Im Zweifelsfall ist es also clever, mit dem Kauf noch etwas zu warten.

Praktisch und leicht

Dementsprechend wollen wir hier auch nur einen E-Roller vorstellen, der zwar bisher über keine Allgemeine Betriebserlaubnis verfügt, aber interessant genug ist, erwähnt zu werden. Der futuristisch anmutende Unagi-Scooter hat nämlich das deutlich schönste Design der auf dem Markt verfügbaren E-Scooter und er bietet zudem einen Allradantrieb (vorn 200 Watt, hinten 350 Watt) bei einer Maximalleistung von 900 Watt. Das Gefährt können Sie zusammenklappen – dank seines Gewichts von nur 11 Kilogramm ist der Unagi auch für die Mitnahme in Bussen, Bahnen oder im Auto geeignet.

Und es gibt noch weitere Vorteile des Unagi-Scooters, der von David Hyman, einem ehemaligen CEO des zu Apple gehörenden Kopfhörerherstellers Beats, aus der Taufe gehoben wurde: Seine luftlosen Vollgummireifen, die eine extrem gute Federung besitzen und gleichzeitig sehr robust sind, sind ebenso attraktiv und pannensicher wie sein raffinierter Klappmechanismus und die sehr sanft funktionierende Beschleunigung und Bremsung. In der 250-Watt-Version kostet der Unagi 840 Euro, in der 450-Watt-Fassung 1.000 Euro.

Der Unagi ist noch nicht zugelassen, dafür leicht, schick und robust.
Der Unagi ist noch nicht zugelassen, dafür leicht, schick und robust. (Bild: Hersteller)

Fahrbereit: Der Egret-Ten V4 darf auf der Straße zum Einsatz kommen.
Fahrbereit: Der Egret-Ten V4 darf auf der Straße zum Einsatz kommen. (Bild: Hersteller)

Über ein besonders breites Trittbrett verfügt der Metz Moover.
Über ein besonders breites Trittbrett verfügt der Metz Moover. (Bild: Martin Kaczmarski)

Auf Deutschlands Straßen erlaubt

Über tausend Euro müssen Sie aufbringen, wenn Sie bereits einen E-Scooter mit Allgemeiner Betriebserlaubnis erwerben möchten. Diese elektrischen Tretroller sehen dann auch gleich etwas üppiger und professioneller aus als die herkömmlichen, schlichten Klapproller, die man aus dem Kinder- und Jugendbereich kennt. Der Egret-Ten V4 (1.650 Euro) hat nicht nur eine Straßenzulassung und dementsprechend eine Kennzeichenhalterung, in seinem Rahmen sind auch Vorder- und Rücklicht integriert. Fahren lässt sich der 17 Kilogramm schwere Roller dank seiner 10 Zoll großen Luftreifen sehr gemütlich. Zusammenfalten können Sie den Egret ebenfalls, und innerhalb von nur zwei Stunden ist er zu 70 Prozent aufgeladen.

Der Metz Moover (2.000 Euro) ist 1 Kilogramm leichter als der Egret, dafür legen Sie mit ihm mit einer Ladung nur 25 Kilometer zurück – statt der 40 Kilometer, die Sie mit dem Egret-Ten V4 schaffen. Der Moover hat dafür andere Vorteile: Der ebenfalls faltbare E-Tretroller verfügt über eine Art Gepäckträger, an dem Sie Taschen oder Zubehör, etwa einen Korb oder eine verschließbare Bike-Box, befestigen können. Auch am Lenker lässt sich ein Korb oder eine Tasche anbringen. Auf seinem hölzernen und etwas breiteren Trittbrett können Sie zudem auch während längerer Fahrten gemütlich stehen.

Die Gesetzeslage

Wie einfach es doch ist, einen elektronischen Tretroller zu fahren. Immerhin ist nicht viel dran an diesen Kisten: Man steigt auf, drückt einen Hebel und los geht’s. Leider steht diesem Szenario die schon erwähnte Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung (eKFV) gegenüber, die besagt, dass nur solche Elektro-Tretroller am Straßenverkehr teilnehmen dürfen, die über ein Versicherungskennzeichen sowie eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) verfügen. Wer ohne erwischt wird, muss mit einem Bußgeld in Höhe von 70 Euro und mit einer Anzeige rechnen, die wiederum eine weitere monetäre Strafe nach sich ziehen kann. Auf dem Bürgersteig ist das Fahren der E-Tretroller nicht erlaubt. Und da dieser zum öffentlichen Straßenverkehr gehört, resultiert ein Verstoß in einem Punkt der „Verkehrssünderdatei“ in Flensburg wegen Fahren ohne Versicherungsschutz. Lediglich auf privatem Gelände darf man die E-Roller ohne Versicherung und Betriebserlaubnis nutzen. Die Sharing-Anbieter wiederum haben teilweise Sonderzulassungen.

Die Leihroller

Apropos Sharing: Bei den Leihrollern buhlen derzeit zahlreiche Anbieter um die Gunst der fahrenden Kundschaft. Die aussichtsreichsten Firmen in diesem sprichwörtlichen Rennen um die Marktführerschaft sind die Unternehmen Lime, Circ, Voi und Tier.

Die Bedienung der Roller ist bei allen sehr ähnlich: Wenn Sie sich einmal angemeldet haben, müssen Sie lediglich ein verfügbares Exemplar auf einer Straßenkarte in der entsprechenden iPhone-App finden, einen Code am Roller einscannen oder in der App per Wischgeste die Miete beginnen, und schon kann es losgehen. Berappen müssen Sie einen Euro für das Entsperren – und bei Voi, Tier und Circ anschließend 15 Cent pro Nutzungsminute zahlen, bei Lime 20 Cent.

Die Gebiete, in denen Sie einen Roller finden und auch wieder abstellen können, variieren noch etwas – es bleibt zu hoffen, dass auch Randbezirke der derzeit eingebundenen Städte bald ebenso Abdeckung finden und auch kleinere Städte hinzukommen. Die Versorgung, sprich die Anzahl an verfügbaren Rollern, scheint jedoch bereits jetzt mehr als ausreichend – allein in München existieren über 3.000 Leih-Scooter.

Um einen möglichen Missbrauch und Vandalismus vorzubeugen, klammert Anbieter Tier als Orte zum Abstellen jeden Park aus, damit die Fahrzeuge nicht einfach nach Gebrauch etwa in einem Busch landen. Lime fordert seine Kunden sogar auf, ein Foto von dem abgestellten Roller zu machen, damit der Nachmieter den Tretroller leichter findet und nicht im Unterholz oder in einem Hinterhof suchen muss.

Das Fahrgefühl ist bei den vier genannten Anbieter und deren Rollermodellen nahezu identisch, lediglich beim Bremsen schneidet Circ am besten und Voi dank nur einer Bremse am schlechtesten ab.

Doch so schnell wie die elektronischen Tretroller im Stadtbild erschienen, so schnell standen auch Kritiker und Mahner auf dem Plan, die zu Recht auf einige Fragen, Probleme und Ungereimtheiten hinweisen. Die Roller hätten lediglich eine kurze Halbwertzeit und würden schnell im Müll landen, die Gewinnung der Rohstoffe Kobalt und Nickel, die für die Batterien notwendig sind, gingen mit einer hohen Umweltbelastung einher – und nicht zuletzt sei die Herstellung der Akkus sehr energieintensiv. Alles berechtigte Punkte, die wir im Interview mit dem Leihroller-Anbieter Circ angesprochen haben (siehe Kasten). Generell sollte man bei den kleinen elektronischen Flitzern aber nicht vergessen, dass sie nur ein Baustein für eine Schadstoff- und womöglich autofreie Zukunft sind – und natürlich in ihrer Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist.

Übrigens soll die Firma Bird demnächst eine eigene Flotte in die Städte schicken, deren E-Scooter wesentlich robuster und besser vor Vandalismus geschützt sind und ganz nebenbei auch eine stärkere Batterie aufweisen sollen.

Die E-Roller

Bei den großen Brüdern und Schwestern der Tretroller, den E-Rollern, ist die Lage nicht ganz so kompliziert. Die elektrischen Motorroller sind ausnahmslos zugelassen: Sie können Sie mit einem normalen Pkw-Führerschein fahren und das Angebot an geeigneten Modellen gerät fast täglich größer. Der Reiz liegt auch hier – selbst für Menschen, die bislang keine Affinität zu Motorrädern oder Vespas haben – eindeutig in der einfachen Benutzung und im großen Fahrspaß. Wer einen E-Roller ausprobieren möchte, sollte in Berlin oder Tübingen die Leihroller von Coup oder jene von Emmy in Hamburg, München oder Hamburg testen.

Selbst Motorrad-Muffel werden im Großstadt-Stau wahrscheinlich Gefallen an E-Rollern wie dem Vässla 2 finden.
Selbst Motorrad-Muffel werden im Großstadt-Stau wahrscheinlich Gefallen an E-Rollern wie dem Vässla 2 finden. (Bild: Magnus Ragnvid)

Simpler Schweden-Roller

Bei den Kaufmodellen unterscheiden sich die zur Verfügung stehenden E-Roller primär in der Anzahl der Annehmlichkeiten, die Sie als Kunde genießen können. Den schlicht Vässla 2 (2.500 Euro) genannten Roller der schwedischen Firma Vässla bekommen Sie kostenfrei nach Hause geliefert. Im Anschluss müssen Sie lediglich den Akku aufladen und einsetzen, den Schlüssel im Schloss herumdrehen – und schon können Sie losfahren. Kenntnisse über das Innenleben oder etwaige Tricks und Handgriffe für kleine Reparaturen sind nicht vonnöten.

Der Vässla 2 erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 45 Kilometer pro Stunde. Sie können offiziell bis zu 60 Kilometer weit mit ihm fahren, bis Sie die Batterie laden müssen (je nach Außenbedingungen geht man von 40 Kilometern aus) und – für umweltbewusste Fahrer nicht unwichtig – der Vässla verursacht auf 100 Kilometer Energiekosten von unter einem Euro.

Der Vorbehalt, den viele Kunden ohne Zweiraderfahrung vor der ersten Fahrt haben, dass ein E-Roller womöglich zu schwer sei und zu leicht umkippen würde, bestätigt sich indes nicht. Der Vässla beispielsweise wiegt nur 57 Kilogramm und verfügt sowohl über einen Seitenständer als auch einen Doppelbeinständer. Selbst bei Wind lässt er sich einfach gerade halten und leicht parken.

Roller mit iPhone-Bonus

Ein weiterer E-Roller, der mit ein paar besonders für Apple-Nutzer sehr interessanten Fähigkeiten aufwartet, ist der Unu (2.800 Euro). Das Besondere: Den Unu können Sie mittels einer iPhone-App starten und mit Freunden oder Familie teilen, ohne dass die jeweiligen Personen einen Zweitschlüssel mit sich führen müssen. Als Besitzer können Sie vielmehr mehrere Nutzer autorisieren, ihnen in der App Nutzungsrechte einräumen und diese auch wieder widerrufen.

Der mit dem iPhone gestartete Roller verfügt nicht nur über ein Display mit integriertem Navigationssystem, sondern auch über eine für Diebe unsichtbare, im Gerät verbaute SIM-Karte, die allen Nutzern in der App anzeigt, wo sich das Fahrzeug gerade befindet, aber auch Streckendetails vergangener Fahrten übermittelt. Zudem erkennen Sie auf dem Bildschirm (und in der iPhone-App), wie viele Kilometer Sie noch bis zur nächsten notwendigen Ladung zurücklegen können. Macht sich doch jemand Fremdes an dem Unu zu schaffen, erhalten Sie automatisch einen Alarm per Push-Nachricht und können verfolgen, wohin sich der Dieb sich mit dem E-Roller bewegt.

Den neuen Unu-E-Roller können Sie leider erst Anfang 2020 kaufen, das Warten sollte sich jedoch lohnen.
Den neuen Unu-E-Roller können Sie leider erst Anfang 2020 kaufen, das Warten sollte sich jedoch lohnen. (Bild: Hersteller)

Die Schwalbe ist schwerer als andere E-Roller, liegt dafür aber besser auf der Straße und hat eine angenehme Federung.
Die Schwalbe ist schwerer als andere E-Roller, liegt dafür aber besser auf der Straße und hat eine angenehme Federung. (Bild: GOVECS, Markus Rössle)

Für moderne Nostalgiker: Die Cezeta ist der schnellste (und schönste) E-Roller, aber auch der kostspieligste.
Für moderne Nostalgiker: Die Cezeta ist der schnellste (und schönste) E-Roller, aber auch der kostspieligste. (Bild: Hersteller)

Die Werte für Reichweite, Gewicht, Ladekosten und Höchstgeschwindigkeit ähneln denen des Vässla fast exakt. Und genau wie bei dem schwedischen E-Roller passen auch beim Unu zwei Personen auf den Sitz. Auch eine Lieferung bis zur Haustür ist im Service inbegriffen.

Ein Vorteil des Unu ist sein Stauraum, den er unter dem Sitz bietet. Neben einem Ersatzakku, der die Streckenreichweite auf bis zu 100 Kilometer ausweitet, können Sie hier vor der Fahrt zwei Helme und während der Fahrt Dinge wie einen Rucksack plus MacBook oder iPad und weitere kleine Accessoires verstauen.

Allerdings ist der ab sofort vorbestellbare E-Roller erst ab dem Frühjahr 2020 verfügbar – und zwar in drei Varianten. Die kraftvollste davon ist das Modell „Plus“, das mit 4.000 Watt Leistung aufwartet, dafür aber auch 3.900 Euro kostet. Bislang gibt es nur das „Classic“-Modell, das noch ohne digitalen Schlüssel auskommt.

Moderne Ostalgie

Interessant ist, dass in der eher durch ihre futuristischen Komponenten auffallenden Riege der E-Roller auch bereits einige nostalgische Exemplare zu finden sind. Besonders die berühmte Schwalbe, die nun unter den Fittichen der Govecs Group zu neuem elektrischen Leben erwacht ist, findet sicher viele Liebhaber.

Das 120 Kilogramm schwere Retro-Gefährt kostet in der Grundausstattung bereits 5.600 Euro, dafür liegt es eindeutig am besten auf der Straße; Federung und Bremsen gehören zum Besten, was E-Roller heutzutage zu bieten haben. Auch das Anfahren gelingt mit der Schwalbe vorzüglich. Von null auf 40 Kilometer pro Stunde benötigt der Govecs-Roller nur 5 Sekunden. Diese Parameter bedeuten zwar auch, dass die Schwalbe etwas unbeweglicher ist, doch bereits nach wenigen Fahrten werden Sie sich an diesen Umstand gewöhnt haben – dem Fahrspaß tut dies jedenfalls keinen Abbruch.

Ein besonders für Großstädter nicht unwesentlicher Nachteil der Schwalben ist jedoch die nicht herausnehmbare Batterie. Wollen Sie den E-Roller aufladen, müssen Sie daher eine Steckdose finden, die das 5 Meter lange, unter dem Sitz befindliche Kabel erreicht.

In unseren Augen noch schöner (jedoch leider auch noch kostspieliger) ist die Cezeta Type 506, die Sie – je nach Ausstattung – ab 13.000 Euro kaufen können. Das Original stammt aus dem Jahr 1957 – und das sieht man dem Roller auch deutlich an. Seine lange „Nase“ und das Plexiglas-Windschild, aber auch die langgestreckte Sitzbank, die Anordnung der Instrumente sowie die gesamte Verkleidung lassen nostalgisch veranlagte Menschen aufseufzen.

Der hohe Preis erklärt sich unter anderem durch den 15 PS starken Elektromotor, der eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 120 Kilometern pro Stunde ermöglicht. Noch ein paar Kilo schwerer als die Schwalbe, verfügt auch die Cezeta – genau wie das ehemalige DDR-Gefährt – über einen Rückwärtsgang, was beim Rangieren deutlich von Vorteil ist. Der linke Griff ist ein Drehgriff, an dem Sie verschiedene Fahrmodi auswählen. Wenn Sie etwas Geld oben drauf legen, können Sie zudem Bluetooth-Lautsprecher und eine Alarmanlage einbauen lassen. Zwar sucht Cezeta derzeit noch nach Verkaufspartnern in Deutschland, doch auf der Unternehmensseite www.cezeta.com können Sie bereits einen E-Roller bestellen.

Max Hüsch von Circ Deutschland im Interview

Die kleinen Leih-E-Scooter haben sich in letzter Zeit nicht nur Freunde gemacht. Ihre tausendfache Nutzung spricht aber eine ebenso eindeutige Sprache. Wir haben Max Hüsch, Leiter des Leihanbieters Circ Deutschland, dazu befragt.
Die kleinen Leih-E-Scooter haben sich in letzter Zeit nicht nur Freunde gemacht. Ihre tausendfache Nutzung spricht aber eine ebenso eindeutige Sprache. Wir haben Max Hüsch, Leiter des Leihanbieters Circ Deutschland, dazu befragt. (Bild: Circ)

Nach den Entwicklungen der vergangenen Monate blickt man kaum noch durch: Welche Roller dürfen wo fahren und wo nicht? Und haben Mietroller-Anbieter eine Sondergenehmigung?

Die neue Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung (eKFV) schreibt die Nutzung der E-Tretroller auf den für Fahrräder vorgesehenen Wegen und Straßen, nicht aber auf Fußwegen vor, um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten. Daneben fordern wir unsere Nutzer nachdrücklich auf, die lokalen Verkehrsgesetze einzuhalten, weil wir großen Wert auf Sicherheit und verantwortungsbewusstes Verhalten legen – nicht nur für die Sicherheit der Fahrer, sondern auch für die Sicherheit der Mitmenschen.

Deshalb finden unsere Nutzer Sicherheitshinweise auf den Rollern und klären wir sie auf, wenn sie das erste Mal unsere App öffnen. Dort stellen wir zudem Informationen über die E-Tretroller bereit und liefern regelmäßig Erinnerungen und Tipps, um die Fahrt sicherer zu machen.

Was entgegnen Sie Zweiflern, die argumentieren, dass E-Roller letztlich gar nicht so ökologisch seien?

Die Umstellung auf Elektrofahrzeuge kann die Luftqualität und die allgemeinen Umweltauswirkungen des Verkehrs erheblich verbessern. E-Tretroller stellen also einen wichtiger Schritt in Richtung nachhaltigerer Städte dar, denn sie sind auf kurzen Strecken eine unkomplizierte, schnelle und umweltschonende Alternative zum Auto. Außerdem können sie den öffentlichen Nahverkehr auf der ersten und letzten Meile ergänzen. So gelingt es, Stau effektiv aus dem Weg zu gehen.

Tausende Menschen nutzen bereits täglich die E-Tretroller von Circ, um von der Bahn zu ihrem gewünschten Zielort zu gelangen. Zum Beispiel können Sie unsere Fahrzeuge morgens für den Weg zur Arbeit nutzen, indem Sie direkt zu Ihrem Arbeitsort oder zu einer bestimmten Haltestelle fahren, dort einsteigen und an der Zielhaltestelle erneut einen Roller ausleihen, der Sie bequem zum Zielort bringt.

Sollte ein E-Tretroller von Circ beschädigt und nicht mehr verkehrstüchtig sein, verwenden wir die Einzelteile des Fahrzeuges als Ersatzteile, um andere Roller zu reparieren, die sich durch den ständigen Gebrauch bereits abgenutzt haben. Für unsere Batterien haben wir ein zusätzliches Recyclingprogramm mit geschlossenem Kreislauf definiert, das den Platzbedarf bei der Herstellung reduziert. Auch Batterien, die kurz vor dem Ende ihrer Brauchbarkeit stehen, kann man in Ladestationen integrieren.

Gibt es Konzepte, um zu verhindern, dass Tretroller künftig – wie derzeit einige Leih-E-Bikes – in Haufen übereinander geworfen auf der Straße oder dem Bürgersteig liegen bleiben?

Es liegt natürlich keinesfalls in unserem Interesse, dass Fahrzeuge nicht nutzbar sind. Daher legen wir die Größe unserer „Flotten“ in enger Absprache mit der jeweiligen Stadt fest und passen diese ständig an die Nachfrage an. Da wir sehr stark darauf achten, eine Überflutung der Städte mit E-Tretrollern zu vermeiden, haben wir bisher keine nennenswerten negativen Erfahrungen gemacht.

In einigen europäischen Ländern, zum Beispiel in Portugal, schafft man Anreize, indem man Nutzern zum Beispiel die Hälfte des Preises für die Freischaltung erlässt, wenn sie den E-Tretroller nach Beendigung der Miete korrekt parken. Unsere Mitarbeiter können jederzeit den Standort der Roller auf einer Karte einsehen und ihn dort einsammeln, wohin er sich „verirrt“ hat.

Gibt es denn Erhebungen und Zahlen über die Lebensdauer eines durchschnittlichen Circ-Rollers?

Circ hat eigene E-Tretroller entwickelt, die von hoher Qualität sind. Ich behaupte: Unsere Fahrzeuge sind die einzigen, die für den dauerhaften Verleih geeignet sind. Es ist nicht verwunderlich, dass die Roller anderer Anbieter nicht lang halten, da sie nicht für diese Art von Nutzung konzipiert sind. Unsere E-Tretroller sind derzeit die sichersten, stabilsten und bequemsten in Deutschland. Sie sind auch langlebiger und setzen neue, erhöhte Sicherheitsstandards: Denn sie haben größere Räder, eine bessere Federung, eine längere Akkulaufzeit, das beste Bremssystem der Branche und viele andere differenzierte Merkmale.

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