Kanadier und Australier unterrichten Künstliche Intelligenz
Forscher der „University of Toronto“, der „University of Melbourne“ und Mitarbeiter von IBM in Australien haben es geschafft, ein neuronales Netzwerk so anzulernen, dass es Sonette genauso anfertigt wie Shakespeare es im 16. Jahrhundert tat.
Die Wissenschaftler nutzten dazu einen Korpus, der auf den Sonetten des britischen Dichters basiert. Die Ergebnisse des Projekts präsentierten die Beteiligten nun auf der ACL-Konferenz 2018. Interessierte Entwickler können zudem mit dem Quellcode selbst herumspielen. Den veröffentlichten die Verantwortlichen auf GitHub.
14 Zeilen nach bestimmtem Muster aus dem Computer
Sonette folgen einer bestimmten Struktur und einem reimenden Muster. Jedes besteht aus 14 Zeilen - drei Vierzeilern gefolgt von einem Zweizeiler.
Die Forscher sind daran interessiert, festzustellen, ob diese Formen automatisch aus Daten gelernt werden können, ohne dass die System auf externe Wissensquellen wie Silben- oder Aussprachewörterbücher angewiesen sind. Die Beteiligten nutzen also ein System, dass sich selbst unterrichtet und keine Präzedenzfälle vorgegeben bekommt, an deren Struktur es sich orientiert. Vielmehr muss das System diese Struktur selbst erkennen.
KI produziert Sonette
Als Datengrundlage dienten neben den 154 Sonetten Shakespeares 2.600 weitere aus dem Projekt Gutenberg. Damit erfolgte das Training, Entwicklung und die Tests der KI. Nun soll das System prozedural eigene Sonette erzeugen können, die angeblich so gut komponiert sind, dass sie praktisch nicht von denen zu unterscheiden sind, die von Menschen geschrieben wurden.
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