Der Apple-1, der am Donnerstag einen Auktionserlös von 815.000 US-Dollar (umgerechnet rund 722.000 Euro) einbrachte, war ein ganz besonderes Exemplar, berichtet 9to5Mac. Das als Celebration bezeichnete Gerät unterscheidet sich von allen anderen, bisher aufgetauchten Modellen durch eine unbedruckte Leiterplatte. Steve Wozniak teilte vor der Auktion mit, dass Apple ein solches Modell niemals verkauft habe. Dennoch handelt es sich nicht um eine Fälschung oder einen Nachbau sondern vermutlich um ein Vorserienmodell.
Dem Mainboard liegen auch detaillierte Schaltpläne und Kassetten mit BASIC-Programmier-Befehlen bei, die von Dan Kottke aufgenommen und beschriftet wurden. Auf einer der Kassetten hatte Kottke „Good Luck“ geschrieben. Angeblich ist das Mainboard auch funktionsfähig. Der aktuelle Besitzer rät jedoch dringend davon ab, das Gerät an den Strom anzuschließen.
Der Apple-1 gilt als erste PC mit Monitor- und Tastaturanschluss, wobei Apple ihn nicht als fertigen Rechner auslieferte sondern nur die bestückte Hauptplatine samt Dokumentation verkaufte. Steve Jobs und Steve Wozniak bauten 1976 etwa 175 Modelle des Apple-1 und verkauften sie für jeweils 666,66 US-Dollar.
Der Käufer musste dazu aber noch Tastatur, Monitor, Netzteil und eine Datasette besorgen, denn auch die waren nicht im Paket enthalten. Auch ein eigentliches Betriebssystem gab es nicht, lediglich das sogenannte Monitor-Programm wurde mitgeliefert. Es sorgte für die Kommunikation zwischen Tastatur, Prozessor, Speicher und Bildschirmausgabe.
Der Apple-1 ist folglich sehr selten. Es gibt weltweit vermutlich nur noch etwa 70 Exemplare, wobei etwa 15 Stück funktionieren. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Apple-1 versteigert und brachten teilweise viel Geld ein. Das teuerste Modell war bisher ein Exemplar, das 2014 von Bonhams für 750.000 US-Dollar den Besitzer wechselte. Käufer war das Henry Ford Museum. Inklusive aller Gebühren lag der Kaufpreis bei 905.000 US-Dollar.
Das Celebration-Exemplar wurde von Charitybuzz versteigert, wobei ein Teil des Erlöses an die Leukemia and Lymphoma Society ging.
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