Technischer Fortschritt

Roboter bauen Ikea-Stühle in neun Minuten zusammen: Muss das sein?

Roboter bauen Ikea-Stühle in neun Minuten zusammen. Wissenschaftler der Technischen Universität Nanyan in Singapur programmierten Geräte so, dass sie in der Lage sind, Ikea-Stühle unfallfrei aufzubauen. Nach einem Experiment mit dem Beistelltisch Lack aus dem Jahr 2013 ist das für die Akademiker sozusagen ein Quantensprung. Aber muss das wirklich sein? Immerhin würden Sie vermutlich den gleichen Stuhl in weniger als der Hälfte der Zeit aufbauen, oder?

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Vorweg: Ja, es muss sein. Die Forschung sucht sich gerne alltagstaugliche Beispiele aus. Im Hintergrund geht es allerdings um ganz andere Dinge.

Roboter bauen Stühle auf: So komplex sind Alltagsaufgaben

Auf den ersten Blick schmunzeln Sie vielleicht. Denn wenn Sie erfahren, dass zwei Roboter neun Minuten brauchen, um einen Ikea-Stuhl aufzubauen, wissen Sie, dass Sie es besser können. Noch dazu hat deren Herstellung und Programmierung sehr viel Geld und Zeit gekostet.

Doch an diesem Beispiel zeigt sich, wie komplex unser Alltag ist, wenn man versucht ihn algorithmisch zu denken. Schauen Sie sich einmal die allererste Vorlesung des Informatikkurses CS50 der Harvard-Universität auf YouTube oder iTunes U an. Sie werden feststellen, dass selbst das Erstellen eines Marmeladen-Erdnussbutter-Sandwichs nicht trivial ist. Doch wir sind dazu in der Lage. Unsere „Maschinen“ noch nicht.

Tatsächlich sogar 20 Minuten

In neun Minuten bauten die zwei Roboter(-Arme) den Stuhl zusammen. Doch der gesamte Prozess dauerte sogar 20 Minuten und 19 Sekunden. Denn vor dem Zusammenbau kommen Phasen, in denen zunächst die einzelnen Bauteile erfasst und erkannt werden, in denen aber auch ein Bauplan erstellt wird. Erst dann erfolgt die Ausführung.

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Wohin geht die Reise?

Die Wissenschaftler aus Nanyang wollen das Projekt ausbauen. Die Roboter sollen in Zukunft die Aufbauanleitungen selbst lesen können. Momentan werden diese einprogrammiert. Geplant ist auch, dass der Roboter weitere Möbelstücke zusammenbauen kann und dass er aber auch in der Lage ist, festzustellen, ob ein fertiges Möbel tatsächlich korrekt zusammengebaut wurde.

Firmen aus der Auto- und Luftfahrtindustrie greifen bereits auf die Ressourcen der Akademiker zurück und wollen die Roboter irgendwann am Band arbeiten lassen.

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