Über viele Jahre musste sich Apple immer wieder die Kritik gefallen lassen, dass man den Entwicklern zu viel vom Verdienst abnimmt. Das Unternehmen nimmt den Entwicklern für jede verkaufte App oder In-App-Käufe 30 Prozent ab, während der Rest durchgereicht wird. Dies ist eine übliche Größe, die etwa auch Sony im PlayStation Store oder andere digitale Dienstleister für die Bereitstellung und Unterhaltung der Plattform verlangen. Auch im Einzelhandel ist dies nicht unbekannt. Dennoch stand Apple immer wieder im Rampenlicht deswegen und mündet 2020 im Rechtsstreit mit Epic Games, die laut eigenen Aussagen nicht für sich, sondern für die kleineren Entwickler kämpfen, um eine Änderung herbeizuführen.
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Lob durch kleinere Entwickler
Apple hat dies erhört und kündigte daher das App Store Small Business Program für kleinere Entwickler mit weniger als einer Million US-Dollar Umsatz pro Jahr an. Ab kommende Jahr werden diese dann nur noch 15 Prozent an Apple abgeben müssen und entsprechend groß ist das Lob, das Apple in einer umfangreichen Pressemitteilung zusammengefasst hat:
Nick Hobbs, Mitgründer und CEO, Broadstreet
App: Brief
„Bei Brief bauen wir ein revolutionäres Nachrichtenerlebnis auf und das könnten wir ohne Apple nicht schaffen. Wir wollen die Art und Weise, wie die Menschen ihre Nachrichten erhalten, neu erfinden — und das ist wirklich herausfordernd. Mit der Ankündigung letzter Woche ist das jetzt einfacher geworden, weil Apple sich wirklich darum kümmert, Start-ups überall zu unterstützen.“Dan Kurani, Mitgründer und CEO, Foundermark, Inc.
App: Friended
„Das ist großartig! Es gibt uns eine bessere Chance, ein nachhaltiges Unternehmen mit weniger Kapital von außen aufzubauen.“Marcus Gners, Mitgründer von Lifesum
App: Lifesum
„Das ist ein brillanter Schritt, der es Entwicklern leichter macht, in einer sehr heiklen Phase besser zu überleben. Das ist großartig für kleine Unternehmen, wie auch die Art und Weise, in der der App Store Entwicklern den Start erleichtert.“
Kritik durch die üblichen Verdächtigen
Wo Lob ist, da ist auch Tadel. Dieser stammt natürlich von den großen Unternehmen, die seit Jahren gegen Apples Preisstruktur vorgehen wollen, aber bislang nichts erreichten. Es wundert daher nur wenig, dass etwa Spotify, das schon in der EU Untersuchungen forderte, nun gegen diese Änderung ist beziehungsweise sie als willkürliche Entscheidung ansieht. Ähnlich sieht es auch der Epic-Games-CEO Tim Sweeney, der eigentlich zufrieden sein sollte, da man schließlich nicht für sich, sondern für die kleinen Entwickler kämpft und sich auch aus dem Rechtsstreit mit Apple keinen finanziellen Vorteil erhofft. Dennoch wirft er dem Unternehmen nun vor, dass man dadurch eine „willkürliche Aufteilung der Community mit einem Flickenteppich an Spezialdeals“ herbeiführt.
Auch wenn sich die großen Unternehmen wehren, ist es ein guter Anfang für die kleineren Entwicklern, die sich nun ein nachhaltigeres Geschäftsmodell aufbauen können. Was meint ihr?
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Der Schritt von Apple die kleinen Unternehmen zu fördern, ist, auch gerade in diesen Zeiten, sehr löblich.
Im Allgemeinen finde ich diese Kritik aber völlig unangebracht. Was bei den Diskussionen völlig außer Acht gelassen wird, ist dass keine weiteren Kosten für Marketing etc.für das Produkt im AppStore anfallen. Es steht auch jedem frei diese Plattform zu nutzen oder nicht.
Also... nicht meckern und die Vorteile nutzen, sondern Alternativen nutzen.