Ausprobiert

Parallels Desktop 11: So einfach geht „Windows auf dem Mac“

Windows auf dem Mac mit Parallels Desktop 11. Was für viele ein an Blasphemie reichender Frevel ist, ist für andere eine absolute Notwendigkeit im Alltag. Beispielsweise weil es bestimmte Anwendungen nur für Windows gibt, oder weil man sehen möchte, wie die neu gestaltete Website auf einem Microsoft-PC dargestellt wird.

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Parallels Inc. ist eines der weltweit führenden Unternehmen für plattformübergreifende und plattformunabhängige Lösungen. Neben Parallels Desktop für den Mac bietet das Unternehmen beispielsweise mit Parallels Access eine äußerst komfortable Lösung an, um seinen Desktop-Umgebung auch mobil auf dem iPad zu nutzen.

Parallels Desktop for Mac ist seit Kurzem in Version 11 verfügbar und stellt die einfachste und komfortabelste Möglichkeit dar, Windows und Windows-Programme auch auf dem Mac unter OS X zu verwenden. Im Gegensatz zu Apples hauseigener Lösung namens „Boot Camp“ erlaubt Parallels Desktop die Installation und den Betrieb von Windows in einer virtuellen Umgebung. Du kannst also das komplette Windows-Betriebssystem in einem Fenster unter OS X verwenden oder sogar einzelne Windows-Programm so starten, als hättest du diese direkt unter OS X installiert.

Da man bei Parallels natürlich um die Existenz von Boot Camp weiß, hat man auch an einen Assistanten gedacht, der es dem Anwender ermöglicht, eine bestehende Boot-Camp-Installation in eine neue virtuelle Maschine zu konvertieren.

Immer schneller, immer besser

Ein wesentlicher Faktor für den anhaltenden Erfolg und die große Beliebtheit von Parallels Desktop for Mac ist die Tatsache, dass die Virtualisierungssoftware seit Anfang an beständig um innovative Funktionen erweitert wurde. So hat Parallels bereits 2007 den Coherence-Modus eingeführt, in dem Windows-Programme und OS-X-Anwendungen gemeinsam auf dem Mac-Schreibtisch angezeigt werden. 2009 folgte ein Assistant, der PC-Anwender aktiv beim Datenumzug vom Windows-PC zum Mac unterstützt. Dokumente, Programme, Spiele und mehr werden dabei automatisiert vom PC auf den Mac übertragen, sodass der gesamte Umzug in nur wenigen Schritten vorgenommen werden kann.

Und auch für die neue Version 11 hat man sich bei Parallels mit Neuerungen nicht lumpen lassen. Zu erwarten war die Kompatibilität zu den jeweils neuesten Betriebsystemen von Apple und Microsoft, OS X 10.11 El Capitan und Windows 10. Daneben könenn aber auch praktisch alle Linux-Varianten und auch Googles Chrome OS virtualisiert werden.

Ein netter Trick ist, dass man während des Einrichtungs-Prozesses der virtuellen Maschine eine zeitlich begrenzte Test-Version von Windows 10 laden und installieren kann. Das ist nicht nur praktisch, wenn man gerade mal kein Installations-Medium und keine Installations-Datei zur Hand hat, sondern vor allem auch, wenn man „nur mal eben schnell“ ein Windows braucht und sich um die Lizenzgebühren für die Vollversion drücken möchte.

Auch an der Leistung hat Parallels wieder ordentlich geschraubt. Bei Windows 8.1 und Windows 10 kann die Bootzeit um die Hälfte verkürzt werden. Wenn du ein MacBook verwendest und darauf Windows virtualisierst, verlängert das neue Parallels 11 die Akkulaufzeit um bis zu 15 Prozent und fährt dabei Virtuelle Maschinen bis zu 20 Prozent schneller in den Standby-Modus. Dem Akku kommt außerdem der neue Travel-Modus entgegen. Dieser sorgt dafür, dass besonders ressourcenhungrige Dienste pausiert werden, wenn das MacBook vom Stromnetz getrennt ist. Darüber hinaus gehen zahlreiche Anwendungen jetzt um bis zu 25 Prozent schneller vonstatten.

Ein besonderes Goodie hat Parallels 11 für all jene in petto, die Apples Sprach-Assistentin Siri auf dem Mac schmerzlich vermissen: Microsofts Siri-Pendant mit dem Namen Cortana ist nämlich auch Teil von Windows 10 für den PC und kann mit Parallels auch auf dem Mac genutzt werden – selbst dann, wenn Windows 10 gerade mal nicht im Vordergrund geöffnet ist.

(Bild: Hersteller)

Für jeden das richtige Paket

Parallels hat das Produkt mit der neuen Version noch besser an die unterschiedlichen Bedürfnisse der verschiedenen Nutzergruppen angepasst. Die Standard-Version von Parallels Desktop ist für einmalig rund 80 Euro zu haben und bietet alle Funktionen, die man als Anwender brauchen kann. Sogar der telefonische 24/7-Support ist für die ersten 30 Tage nach Erwerb der Software inklusive.

Die „Pro Edition“ zum Preis von jährlich rund 100 Euro richtet sich vorwiegend an Entwickler und echte Power-User. Diese Version unterstützt nicht nur bis zu 64 Gigabyte virtuellen RAM und 16 virtuelle Prozessorkerne, sondern kommt auch mit einem Plug-in für Microsofts Visual Studio und speziellem Support für diverse Entwicklungs-, Design- und Test-Tools von Docker bis Jenkins.

Die „Business Edition“, die zum selben jährlichen Preis angeboten wird, bietet alle Funktionen der Pro Edition. Zusätzlich kann sie jedoch mit einer Oberfläche zur zentralisierten Administration und Verwaltung sämtlicher Client-Installationen (für die man im Übrigen nur einen einzigen Lizenz-Schlüssel benötigt) glänzen.

Fazit

Nach mittlerweile rund 10 Jahren, die es Parallels Desktop für den Mac gibt, ist es beinahe erstaunlich, dass man bei Parallels immer noch immer neue Mittel und Wege findet, um die Benutzung von Windows und Windows-Programmen auf dem Mac komfortabler zu gestalten. Das ist aber auch der Grund, weshalb Parallels Desktop in der Apple-Welt zum Synonym für die Betriebssystem-Virtualisierung geworden ist.