Seit rund einem Jahr geht Netflix mit verschiedenen Maßnahmen gegen das Passwort-Sharing vor. Dabei nutzen mehrere Menschen unterschiedlicher Haushalte ein Netflix-Konto, um sich Kosten zu teilen. Natürlich war dies Netflix ein Dorn im Auge, sodass man neue Richtlinien und Sperren einführte, die das Sharing verhindern und mehr zahlende Kund:innen generieren sollen. Immerhin geht das Unternehmen davon aus, dass etwa 100 Millionen Nutzer:innen nicht für ein Netflix-Abo zahlen. Dennoch verlor der Streamingdienst dadurch zahlreiche Abonnent:innen, während Dienste wie Disney+ und Apple TV+ weiter an Nutzer:innen zulegen.
Überraschende Kehrtwende der Preispolitik?
Nachdem Netflix zuletzt mehr und mehr Geld von seinen Nutzer:innen für die verschiedenen Abos verlangte, berichtet das Wall Street Journal jetzt, dass Netflix die Preise in einigen Ländern reduzieren wird. Laut dem Wirtschaftsblatt soll die Preissenkung in mehr als 30 Ländern erfolgen. Dazu gehören Jemen, Jordanien, Libyen, Iran, Kenia, Kroatien, Slowenien, Bulgarien, Nicaragua, Ecuador, Malaysia, Indonesien, Thailand und die Philippinen. Bemerkenswert ist dabei, dass in manchen Ländern die Preise sogar um die Hälfte gesenkt wurden. Netflix zufolge werden die Abopreise in einigen Gebieten angepasst, ohne dass dabei ins Detail gegangen wurde.
Allerdings gibt es auch schlechte Nachrichten. Laut Netflix werden die Abonnementpreise in den Schlüsselmärkten nicht angepasst. Neben Deutschland zählen auch die USA, Großbritannien, Kanada, Frankreich, Spanien sowie Mexiko und Brasilien dazu. Jedoch könnte dies auch positiv ausgelegt werden, da wohl auch keine weitere Anpassung nach oben erfolgen könnte, wenn die Preise „gleich bleiben“ sollen.
Netflix sollte dennoch die Preispolitik überdenken. Immerhin bieten andere Anbieter ihre Inhalte deutlich günstiger und in 4K-Auflösung an, während sie auch noch mit der Familie geteilt werden können. Apple verlangt hierfür lediglich 6,99 Euro, während Netflix schon im Basispreis ohne diese Features 7,99 Euro verlangt. Disney+ ist hingegen ähnlich wie Apple aufgestellt, verlangt aber 8,99 Euro. Um dieselben Funktionen auch bei Netflix nutzen zu können, werden 17,99 Euro im Monat fällig. Der Streamingveteran sollte daher die eigene Preispolitik überdenken.
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Ich habe Netflix Premium seit vielen Jahren. Ich kann verstehen, dass Accountsharing nicht gerne gesehen ist und Maßnahmen getroffen werden. Allerdings tausche ich den teuersten Tarif nur mit meiner studierenden Tochter, die ihre Studierendenbude hat und kein eigenes Einkommen hat. Ich erwarte zumindest für den Premiumtarif, dass ein Accountsharing in der Familie möglich ist - wie es ja auch Apple gut vormacht.
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