Amazon hat im April die Übernahme des Start-ups Ring abgeschlossen. Eine Milliarde US-Dollar hat der Einzelhändler sich die smarte Türklingel kosten lassen. Nicht ohne Hintergedanken. Denn Amazon plant, Zustellern den Zutritt zu Ihrer Wohnung zu gewähren. Natürlich nur mit Ihrem Einverständnis und wenn Sie außerdem auch eine passende Überwachungskamera Ihr eigen Nennen.
Benachrichtigungen aus der Nachbarschaft
Nutzer, die Ring als smarte Türklingel verwenden, können mit Hilfe der App auf die integrierten Kameras anderer Ring-Besitzer zurückgreifen. Natürlich nicht in vollem Umfang, sehr wohl aber auf die Bewegtbilddaten.
Die Idee ist folgende: Person X bekommt eine Benachrichtigung. Denn die Kamera in Ring hat eine Bewegung festgestellt. X markiert die Person vor der eigenen Haustür wahlweise als Einbrecher, Verdächtiger, Fremder, etc. Andere Nutzer in der Umgebung, die ebenfalls über eine Ring-Kamera verfügen, werden über das Geschehen informiert. Das Feature soll so für mehr Sicherheit sorgen.
Macht Neighbors die Nachbarschaft sicherer?
Sie werden zugeben, dass wir ganz unterschiedlich mit fremden Personen umgehen. Wenn Sie einer Person auf der Straße begegnen und sie „gar nicht so schlimm“ einstufen, könnte eine Benachrichtigung aus dem Ring-Netzwerk in der Neighbors-App Sie aber trotzdem verunsichern. Denn selbst wenn Sie die Besitzer der übrigen Türklingeln nicht kennen. Sie vertrauen deren Meinung schon deshalb, weil sie selbst das Produkt für „mehr Sicherheit“ angeschafft haben. Ihre subjektive Meinung über Ring überdeckt dann die Skepsis der Einschätzung fremder Ring-Nutzer über fremde Personen.
Doch genau an diesem Punkt ist, wenn ich das so sagen darf, nicht zwangsläufig für mehr Sicherheit gesorgt. Denn dann machen Sie sich womöglich unnötig Sorgen, dass jemand in der Nachbarschaft umherstreift, der „nicht geheuer“ ist.
An der Stelle noch gar nicht thematisiert habe ich dann die Themen Privatsphäre und Datenschutz. Denn vielleicht haben Sie selbst auch schon mal aus Jux auf fremde Klingelschilder geguckt, in der Hoffnung Sie würden einen lustigen Namen entdecken. Oder einfach weil der Gehsteig vor einer Immobilie es quasi gar nicht anders zulässt. Wenn dann jemand Ihren spontanen Blick als Ausspionieren wertet, wandert Ihr Konterfei durch die Nachbarschaft; Bislang ist die Neighbors-App nur in den USA verfügbar.
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denounce@amazon.com
Sie heißt „Neighbors“. Das ist Englisch für „Nachbarn“.
Nee, neighbours ist englisch, das ist höchstens amerikanisch. Sorry, musste sein ;)
Das ist höchstens amerikanisches Englisch. Sorry, aber das musste sein, von jemandem, der Linguistik studiert hat. Better luck next time. ;)
Klingt wie in dem Roman „Circle“. Mir macht das schon Angst, wenn ich sehe, was technisch auch gemacht wird. Nur weil es machbar ist, muss es ja nicht gemacht werden.
Ich verstehe den Sinn immer noch nicht.
Eine fremde Person geht vorbei und die ganze Nachbarschaft soll benachrichtigt werden. Wozu sollte das gut sein?
Bei mir gehen hier täglich 1000 fremde Personen an meinem Haus vorbei. Da ist absolut nichts Ungewöhnliches dabei.
Ich verstehe auch die Zielgruppe nicht. Welche Art Siedlung soll das sein? In der Stadt ist das sowieso sinnlos. Aber auch auf einem Dorf kann ich keinen Sinn erkennen.
Vielleicht hat der Nachbar Besuch, den ich noch nicht gesehen habe.
Alle Ring-Benutzer bekommen ja Benachrichtigungen, wenn die Bewegungserkennung jemanden erfasst. Die Nutzer sehen sich das Bild an und können dann das Gesehene "einstufen". Wenn man es böse meint, dann auch "brandmarken". Wenn dann A entscheidet, dass die Person vor seiner Klingel gut ist, oder böse, dann wird diese Einstufung mit den Nachbarn geteilt, die an dem Neighbors-Programm mitmachen. Die werden dann entsprechend auf der Hut sein, oder erleichtert. Ob da auch Gesichtserkennung von Ring zum Einsatz kommt, weiß ich grad nicht.