Mesh-Netzwerke im Überblick und Test
Keine Frage: Mesh-Netzwerke sind im Moment in aller Munde. Dabei handelt es sich aber nicht um einen reinen Marketing-Hype, sondern stellt eine echte Veränderung in der Funktionsweise von Netzwerken dar, die für einen großen Unterschied in Bezug auf Abdeckung und Geschwindigkeit sorgt.
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Mesh-Networking ist ein ziemlich einfaches Konzept. Anstatt sich auf einen zentralen Router zu verlassen, der schwierig zu erweitern ist, verwendet Mesh einzelne Knoten, von denen jeder ein Signal mit den anderen über einen so genannten Backhaul-Kanal teilt. Fügen Sie einen neuen Knoten zu Ihrem Mesh-Netzwerk hinzu, schließt er sich automatisch dem bereits bestehenden Kanal an. Solange einer Ihrer Knoten nah genug ist, um mit ihm zu kommunizieren, wird Ihr Netzwerk so erweitert.
Jeder Knoten in der Reihe verfügt in der Regel über eigene leistungsstarke WLAN-Antennen und kümmert sich um seinen eigenen kleinen Bereich. Ihr Mac, Ihr iPhone und Ihre anderen Geräte verbinden sich einfach und automatisch mit dem Knoten mit der höchsten Signalstärke. Verändern Sie Ihren Standort und ein anderer Knoten verfügt über ein besseres Signal, verbinden sich Ihre Geräte nahtlos mit diesem Knoten. Sie müssen sich um nichts kümmern.
Allerdings gibt es einige Nachteile. Ein eigenständiger Router muss keine Kommunikation zwischen einzelnen Knoten durchführen, so dass Sie mit einem Mesh-Netzwerk etwas mehr Verzögerung in Kauf nehmen müssen. Da Sie statt einem nun mehrere Geräte anschließen, fällt Ihre Stromrechnung geringfügig höher aus. Und die Anschaffungskosten sind ebenfalls erhöht, da Sie im Wesentlichen eine Reihe von Routern auf einmal kaufen.
Um den Test fair zu gestalten, richten wir zwei Knoten pro System an passenden Positionen in einem dreigeschossigen Haus ein. Ein Knoten wird in der Nähe des Eingangsbereichs platziert, um die WLAN-Abdeckung im Freien zu testen. Die Signalstärke wird dann an vordefinierten Punkten getestet. Jedes System wird mit der jeweils zugehörigen iOS-App eingerichtet und konfiguriert.
- Die Größe: Brauchen Sie wirklich ein Mesh-Netzwerk? Wenn Sie in einer kleinen Wohnung wohnen, ist die Antwort wahrscheinlich nein. Mesh-Netzwerke eignen sich am besten für größere Häuser oder solche, die aus besonders dichten Materialien bestehen.
- Wie viele Knoten? Wie viele Knoten benötigen Sie denn eigentlich? Werfen Sie einen Blick in die Spezifikationen eines Mesh-Netzwerks. Dort wird in der Regel ein empfohlener Bereich pro Knoten aufgelistet. Vergleichen Sie diese Angaben mit den Abmessungen Ihres Hauses.
- Bisherige Hardware: Falls Ihr Router derzeit gut funktioniert, springen Sie nicht auf den Mesh-Zug auf. Mesh-Netzwerke arbeiten effizient, bieten aber keinen großen Geschwindigkeitsschub.
- Verfügbare Steckdosen: Ihre Knoten müssen jeweils mit Strom versorgt werden, daher müssen sie in der Nähe einer Steckdose platziert werden. Mesh-Knoten sind im Allgemeinen ziemlich flexibel, was ihren Standort betrifft, doch ohne Strom geht es nicht.
- Günstigere Option: Alles wegzuwerfen und Ihre Geräte durch ein Mesh-Netzwerk zu ersetzen, wird sicherlich Ergebnisse bringen, aber ein WLAN-Repeater könnte alles sein, was Sie brauchen, um Funklöcher zu beseitigen. Denken Sie also vor dem Umstieg auch darüber nach.
Test 1: Verbindung
Wie schwierig ist die Einrichtung?Der Einrichtungsprozess funktioniert bei Mesh-Systemen in der Regel sehr gut. Keines der getesteten Produkte ist besonders schwer zu verbinden. Einige benötigen etwas mehr Zuwendung als andere, aber die Unterschiede sind nicht groß. Velop von Linksys ist allerdings eines der elegantesten Systeme, die wir je gesehen haben – Sie schließen es an, öffnen die App, und nach ein paar Minuten ist alles automatisch eingerichtet. Sie müssen sich um nichts mehr kümmern.
Bei Google hingegen können die ersten Schritte eine Weile dauern, aber das Hinzufügen zusätzlicher Knoten ist dafür sehr unkompliziert. Der Deco, Orbi und Multy X verwenden Bluetooth, um die erste Verbindung herzustellen, was die Sache vereinfacht. Einzig der Multy X versuchte eine Stunde lang eine Verbindung herzustellen, was dann aber erst nach dem Zurücksetzen gelang.
Test 2: Leistung
Die Suche nach dem besten Signal: Leistung ist nicht immer alles, das zeigt unser Test. Während Googles AC1200-Funksysteme im Vergleich zu den AC3000-Kombinationen der Multy- und Orbi-Knoten zwar schwach aussehen mögen, gibt es z.B. beim Laden von 4K-Videos keinen großen Geschwindigkeitsunterschied im Netzwerk. Googles Programmierung und Lastausgleich sind erstklassig, aber die geringere Leistung führt zu einer leichten Einschränkung in der Reichweite.
Zyxels insgesamt neun Antennen ermöglichen dem Multy X wiederum tadellose Leistung und eine große Reichweite. Und mit Velop erreicht Ihr Netzwerk ungeahnte Geschwindigkeiten, wenn es mit der WLAN-Karte eines modernen Macs verbunden ist. Doch selbst der etwas schwächere TP-Link Deco ist kraftvoll genug, um größere Häuser abzudecken.
Test 3: Funktionen
Wie viele LAN-Anschlüsse gibt es zum Beispiel? Das Orbi-System von Netgear verfügt über ein Art Hauptknoten, der das Routing verwaltet und Satellitenknoten, die mit diesem kommunizieren. Bei den restlichen Systemen können Sie jeden beliebigen Knoten an Ihr Modem anschließen, einen Hauptknoten gibt es dort nicht. Bedenken sollten Sie, dass Sie generell den Zugriff auf die LAN-Anschlüsse verlieren, die Sie möglicherweise bereits an Ihren aktuellen Router in Verwendung haben. Das kann eine kleine Neuorganisation Ihres Netzwerks erforderlich machen, insbesondere wenn Sie darüber einen Smart Hub oder einen Netzwerkdrucker betreiben. Zum Glück besitzen alle Knoten aller Systeme mindestens einen LAN-Anschluss für solche Geräte. Realistisch gesehen ist kein Mesh-Netzwerk besonders komplex, es lohnt sich jedoch, die technischen Details zu kennen.
Test 4: Sicherheit/Apps
Weit mehr als nur Statistiken: Mesh-Systeme werden im Allgemeinen per App eingerichtet und gesteuert und bieten Ihnen Zugriff auf viele nützliche Funktionen. Dabei gibt es weit mehr zu entdecken, als nur ein paar Statistiken. Die Deco-App von TP-Link z.B. ermöglicht einen netzwerkweiten Antivirenschutz, der Ihnen noch mehr Sicherheit bieten soll, und die optionale Kindersicherung ist bei allen, außer dem Orbi Pro, eine integrierte Funktion. Die Anwendung von TP-Link ist etwas verwirrender als die anderen, während die gut gestaltete App von Zyxel einen praktischen Zugang zu den Sicherheitsfunktionen bietet. Google und Linksys glänzen in dieser Kategorie mit einer exzellenten und schönen App. Beide bieten weder eine große Tiefe noch Kontrolle, aber für die vom Prinzip her schon sehr einfach einzurichtenden Mesh-Netzwerke sind sie umfassend genug.
Der Gewinner: Linksys Velop
Super schnell und einfache Bedienung: Linksys’ Velop ist, was uns betrifft, das führende Heimnetzwerk auf dem Markt – kein Wunder, dass Apple damit begonnen hat, es über seine eigene Stores zu verkaufen. Die einzelnen Knoten sind elegant und benötigen nicht zu viel Platz, der Einrichtungsprozess ist kinderleicht, und die App ist trotz relativ weniger Bedienelemente perfekt für das, was Velop erreichen will: völlige Einfachheit. Das System schafft es auch, den eigentlich für Büros gedachten Orbi Pro in Bezug auf Reichweite und Leistung zu übertreffen und alles zu bewältigen, was wir den Geräten zumuten.
Das heißt nicht, dass Velop ohne Fehler ist. Der relative Mangel an LAN-Ports kann ein Problem sein, wenn Sie Ihre Smart Home Bridges lieber an einem Ort halten möchten, obwohl ein billiger Ethernet-Hub dieses Problem im Handumdrehen lösen würde. Während wir das Aussehen der einzelnen Knoten lieben, gelingt es vielen seiner Konkurrenten, weniger auffällig zu sein. Es gibt auch billigere Mesh-Netzwerke und, wie unser Endergebnis unten zeigt, gibt es überraschend wenig zu verlieren, wenn man weniger investiert.
„Ich überlege immer wieder mal, ein Mesh-Netzwerke einzurichten, aber für meine bescheidene Wohnung lohnt es sich einfach nicht. Wenn Sie ein sehr großes Haus haben und oft zu Hause sind, sollten Sie eher darüber nachdenken.“
c.allwoerden@maclife.de
@Mac_Life
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Warum wurde nicht das am weitesten verbreitete System von Abmahnung getestet???
Scheiss Autokorrektur: Nicht Abmahnung sondern AVM, sorry
In einer Wohnung mit 2 2/2 halben Zimmern klappt es mit avm 640 cable und 2 repeatern
Problemlos. DIN sehr zufrieden!
In der Tat, wo ist der AVM Test?
Ich habe hier drei LinkSYS TriBand-Router im Einsatz. Das mit dem MESH funktioniert prima. Als Modem dient eine FritzBox 6490 Cable.
Unser Haus hat eine sehr offene Bauweise und dadurch sind auch die hohen WLAN-Raten im Haus möglich.
Viel wichtiger warum wurden bei einer Mac Zeitschrift nicht die Geräte von Amplifi getestet von Ubiquiti dessen Gründer Airport WLAN bei Apple entwickelt hat und dessen Firma einer der Wegbereiter der Mesh Technologie war und zu den besten am Markt gehört. Ubiquiti ist ein Netzwerkausrüster für Firmen und hat mit Amplifi ein Produkt für privat Kunden raus gebracht.
Das Fehlen von AVM in dieser Auflistung lässt diesen Artikel unvollständig erscheinen. Gefühlt hat jeder zweite in Deutschland einen AVM-Router, was liegt also näher als eben diese Geräte ebenfalls zu testen?
Beispielsweise unterstützt der in Kürze erscheinende Fritz-Repeater 3000 Stromversorgung via PoE zu, so dass man eben nicht mehr von Steckdosen in der Nähe abhängig ist, sondern einfach ein bis zu 90m langes Netzwerkkabel legen könnte.
Zumal die AVM-Produkte scheinbar mühelos alle Tests in fast allen Medien für sich entscheiden können. Sie sind universell für beinahe jede Konstellation anpassbar, bieten viele Extras wie bspw. VPN-Verbindungen, alle denkbaren Netzwerkkonfigurationen, Betrieb in verschiedenen Modi, etc.
Und das alles im unteren Segment der Preise der oben getesteten Systeme.
Und nach meiner Erfahrung sind diese Produkte ebenfalls kinderleicht einzurichten.
Warum wird bei Tests nie angegeben ob ein Account beim Hersteller
zwingend ist für die Inbetriebnahme.
Ist für mich ein KO Kriterium.
Wie sieht es denn bei den Geräten mit einem Rückkanal über LAN aus? Können die das? Ich würde gerne ein flächendeckendes WLAN bei mir im Haus haben aber die Verbindung der Knoten untereinander soll über die vorhandene LAN Verkabelung im Haus laufen um die Bänder freizuhalten oder ergibt das keinen Sinn?
Ich hab mir in unserem (ehemaligen) Bauernhof (850 qm Grundfläche) ein AVM-Mesh mit fünf Asses-Point aufgebaut.
Es funktioniert superb, sehr komfortabel und habe sehr hohe Datenraten überall.
Bei mir sind die Asses-Point‘s per LAN mit einer Fritz-Box 7490 verbunden, diese hängt am Glasfaser Modem.
Da sag noch einer an der Milchkanne braucht’s kein 5G
Ich habe ebenfalls ein AVM-Mesh eingerichtet: FritzBox 7590 + Repeater 1750E (+ im Sommer Powerline-Versorgung per 1220+1260 für den Garten an der Kabeltrommel). Funktioniert störungs- und wartungsfrei bei 95% der maximalen theoretischen Übertragungsleistung. Das einzige Nadelöhr, "liebe" Internet-Anbieter, ist das fehlen jeder kabelgebundenen Internetversorgung. Der 4G-Router läuft maximal mit 20Mbit (wenn keine Nachbarn mitsurfen ... >:-(
Ich habe vom Orbi System zum Google Wifi gewechselt und habeseither ein Netz was mir Orbi nicht bieten konnte. Auch Updates werden ohne dass ich etwas machen muss eingespielt.
Mesh ist Trash. Die Begründung aus dem Artikel kann man gar nicht stark genug hervorheben:
"Ein eigenständiger Router muss keine Kommunikation zwischen einzelnen Knoten durchführen, so dass Sie mit einem Mesh-Netzwerk etwas mehr Verzögerung in Kauf nehmen müssen. Da Sie statt einem nun mehrere Geräte anschließen, fällt Ihre Stromrechnung geringfügig höher aus. Und die Anschaffungskosten sind ebenfalls erhöht, da Sie im Wesentlichen eine Reihe von Routern auf einmal kaufen."
In kurz:
- teuer
- schlechtere Latenz
- hoher Stromverbrauch
Vorteile:
Keine
Jedenfalls nicht im Privatgebrauch. Ein Mesh hat z.B. den Vorteil, dass bei Ausfall einzelner LAN Strecken oder APs andere APs den Traffic übernehmen. Das ist in einem Hotel sinnvoll, aber nicht zu Hause.
Alle anderen Techniken, die bei Mesh im Einsatz sind, sind normale WLAN Standards/Technologien, die auch normale APs einsetzen. Manche sind sogar besser. z.B. beherrscht ein Ubiquiti AP 802.11r (AVM übrigens nicht). Dieser Roaming Standard ist die Basis für das gute Wechseln zwischen den Mesh APs wie auch 802.11k/v.
Also zieht lieber Kabel und stellt einen normalen AP mit gleicher SSID auf. Einen Ubiquiti kann man übrigens auch in 1 bis 2 Minuten per Smartphone App einrichten. Auf jedem AP ist extra ein QR Code dafür.
Leider hast du keine Ahnung !!!
Hallo Techfeunde!
Was ist denn mit dem Synology MR2200ac?
Der Mesh Router soll angeblich richtig gut sein.
Gruß
Seit Jahren die Nummer 1 bei Mesh sind die Devices von Ubiquiti. Der Mesh-Controller ist entweder Software für verschiedene Betriebssysteme oder ein zigarettenschachtelgroßer QuadCore-Controller. Nahezu alle Devices unterstützen PoE, die Einrichtung ist kinderleicht, Mesh ist seit vielen Jahren Standard bei Ubiquiti. Bei Ubiquiti gibts keine Eintagsfliegen, wo man nach ein paar Jahren keine Erweiterungsmodule mehr bekommt.