Das New Yorker NGO China Labor Watch hat die Arbeitsbedingungen bei Pegatron untersucht und fand ähnliche Zustände vor, wie sie auch bei Apples Auftragsfertige Foxconn entdeckt wurden.
Arbeiter des Pegatron-Werks Shanghai wurden befragt, Lohnabrechnungen ausgewertet und mit den Zahlen des Jahres 2015 verglichen. Vor allem die massiven Überstunden sind auffällig. 2015 waren es pro Woche und Arbeiter im Schnitt 80 Stunden, im ersten Quartal 2016 sogar 100 Stunden pro Woche.
Die Überstunden beziehen sich nicht nur auf Festangestellte sondern sogar auf Praktikanten. Apple wollte eigentlich dafür sorgen (PDF), dass nicht mehr als 60 Stunden pro Woche bei seinen Zulieferern gearbeitet wird. Das wären bei einer Sechs-Tage-Woche immerhin noch 10 Stunden am Tag.
Die höheren Mindestlöhne kamen den Mitarbeitern dabei offenbar nicht wirklich zugute, weil Sozialleistungen abgebaut wurden. Umgerechnet kommt ein durchschnittlicher Arbeitnehmer bei Pegatron mit 90 Überstunden im Monat auf einen Verdienst von umgerechnet 633 US-Dollar. Ziemlich mickrig, denn in Shanghai liegt der Durchschnitts-Monatslohn bei umgerechnet 895 US-Dollar, wie China Labour Watch attestiert.
Der Bericht von China Labour Watch kann online als PDF heruntergeladen werden.
Seit Jahren ist bekannt, dass die Zustände bei einigen von Apples Zulieferern sehr schlecht sind. Neben menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen greifen viele Zulieferer auch auf illegale Materialien zurück, die zum Beispiel von Kindern aus Minen in Afrika gewonnen werden. Der US-Fernsehsender ABC hat bereits 2012 mit der Erlaubnis Apples den Auftragshersteller Foxconn besucht und von Dumping-Löhnen und Überarbeitung der Mitarbeiter berichtet. Außerdem gab es bei Foxconn in den vergangenen Jahren Selbstmordwellen unter den Mitarbeitern.
Daraufhin versuchte Apple, auf die Zulieferer einzuwirken.
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