Jetzt, da die neuen iPad Air und iPad Pro vor der Tür stehen, sah das Wall Street Journal eine Gelegenheit, Tom Boger in einem Interview mit Fragen zu löchern. Er ist Marketing-Chef für Macs und iPads bei Apple.
Macs und iPads konkurrieren nicht – sie ergänzen sich
Nach seinen Angaben stehen iPad und Mac nicht in Konkurrenz zueinander. Vielmehr ergänzen sich die beiden Geräte. Viele Anwenderinnen und Anwender würden beide Geräte besitzen, um ihre Arbeit dahin zu verlagern, wo es für sie am sinnvollsten sei. Das iPad war dabei von Anfang an ein Gerät, bei dem Touch-Eingaben priorisiert werden, während der Mac durch „indirekte Eingaben“ glänzt. Die beiden Devices stünden für sehr unterschiedliche Paradigmen, um mit dem Computer zu arbeiten.
Interessant ist eine Frage, die Joanna Stern, die das Interview führte, stellte – genauer gesagt, die Antwort, die sie darauf bekam. Sie wollte wissen, ob Apple diese Entscheidung „jemals“ überdenken würde. Boger antwortete darauf mit einem überraschend vielsagenden „ich kann nicht sagen, dass wir niemals unsere Meinung ändern“.
Touchscreens in Macs in Entwicklung
Ist das eine Art Bestätigung, dass Apple nicht nur an MacBooks mit berührungsempfindlichen Bildschirmen arbeitet, sondern auch plant, diese auf den Markt zu bringen? Im vergangenen Jahr gab es – einmal mehr – einen Bericht, der etwas ganz Ähnliches nahelegt. Damals berichtete Bloomberg davon, dass Apple an einem MacBook Pro mit Gestensteuerung via Bildschirm arbeitet. Es soll 2025 auf den Markt kommen, hieß es seinerzeit.
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Warum? Weil Touch am Desktop keinen Sinn macht.
An einem mobilen Gerät, an welchem man keine Maus hat um gezielt kleine Schaltflächen zu drücken oder genaue Aufgaben durchzuführen, mögen große Schaltflächen und viele Gesten Sinn machen. Diese helfen dabei ein Stück weit so präzise arbeiten zu können wie am Desktop.
An letzterem hat man aber bereits alles was man dazu braucht und Arbeiten per Touch wäre daher ein Rückschritt und ergonomisch auch sinnfrei.
Da muss ich widersprechen. Ich nutze Touch tatsächlich täglich am Chromebook – oft im Convertible- und Tablet-Modus, aber auch im normalen Desktop-Modus. Einfach mal Transportbuttons berühren, Lautstärke-Regler betätigen, Ergebnisse in Google antippen etc. Klar, geht alles auch anders. Ich habe mich jedoch schnell daran gewöhnt.
Nun ist aber ein Chromebook ja auch nichts wirklich anderes als eine Art Tablet mit Tastatur. Ist ja nicht so, dass auf solchen Maschinen wirklich ersthaft gearbeitet wird, haben die meisten doch schon gar nicht die notwendige Leistung dafür.
Da muss ich schon wieder widersprechen. Ich arbeite seit knapp 6 Jahren täglich und beruflich, also „ernsthaft“, damit, derzeit mit einem Core-i7-Gerät. Und vermisse nichts. ChromeOS ist im Desktop-Modus sicher kein Tablet-OS, im Tablet-Modus aber ein verdammt guter 2-in-1-Computer. Zugegeben, Videoschnitt oder Audioproduktion mache ich nicht damit. Muss ich aber auch nicht.
OK. Dann ganz ernsthaft und wertungsfrei gemeinte Frage, einfach weil es mich interessiert. Was genau ist dann der Anwendungsfall? CAD? DTP? Entwicklung? ...?
Und wann genau kommt innerhalb dieses Anwendungsfalles der Touch sinnvoll zum Einsatz?
Tatsächlich wusste ich nicht, dass es solch starke Chromebooks gibt. Aber meine Theorie ist, dass selbst wenn es sich um eine vollwertige Workstation handelt, der Touch nur für die casual Anwendungen zum Einsatz kommt wie Browsen oder ähnlichem, was man auch beim Tablet genauso verwenden würde. Bei denn richtigen Desktopapplikationen nutzt man weiter Tastatur und Maus. Wie gesagt: so stelle ich mir das vor.
Sorry, hatte die Antwort übersehen.
Ich selbst nutze Chromebooks für meinen Job als Journalist. Ich schreibe damit also hauptsächlich und recherchiere. Hinzu kommen Aufgaben der Bildbearbeitung, vereinzelt einfacher Schnitt von Audiodaten. Dann natürlich Aufgaben der Kommunikation inklusive Videochats. Und in der Freizeit Streaming von Filmen und Musik.
Wie erwähnt, letztlich keine Herausforderungen – und eigentlich ist der i7 schon überdimensioniert. Ich nutze auch ein ChromeOS-Tablet mit Snapdragon-Prozessor und OLED-Display. Das würde eigentlich reichen – aber die Luft nach oben und die Unterstützung des 4K-Monitors sind ja auch ganz nett.
Wofür nutze ich Touch? Beim Audioschnitt etwa zum Scrollen in den Spuren, beim Websurfen zur Größenveränderung von Bildern, um eventuelle Treppchen zu entdecken. Und für Netflix & Co. klappe ich meist den Bildschirm in den Zeltmodus und bediene alle Elemente per Touch. Hinzu kommt die Standard-Unterstützung von USI-Pens: Im Tablet-Modus ist so schnell mal eine Unterschrift gesetzt.
Klar, geht alles auch anders. Ich persönlich habe mich aber daran gewöhnt und ertappe mich dabei, auf den Bildschirm zu tappen, wenn ich am Mac sitze :D
Ich habe zum Beispiel hier:
- https://www.maclife.de/news/test-asus-chromebook-vibe-cx34-flip-mac-life-100123000.html
und hier:
- https://www.maclife.de/test/chromebook-cx9-test-beste-chromebook-aller-zeiten-100120348.html
auch an dieser Stelle schon über anspruchsvollere Chromebooks geschrieben.
Warum? Weil Apple die Entwicklung eines Touchscreens wohl aus Kostengründen nie in Angriff genommen hat. Apple investierte eben anscheinend lieber in klobige Scifi-Brillen und seltsame UFO-Autos die sich in einen Staubsauger verwandeln können um bei Ihnen frühmorgens die Toilette zu wischen...
Na ja, Apple könnte ja jederzeit die gleichen Technologien wie beim iPad auch im Mac nutzen. Das Problem scheint mir eher, dass macOS vom Interface her nicht auf Touch vorbereitet ist – beziehungsweise macOS und iPadOS bisher nicht wirklich zusammengeflossen sind.
Zu entwickeln gibt es da gar nichts. Wenn Apple wollte, könnten die das morgen einbauen. Ist ja nicht so, dass man für ein Notebook eine andere Technologie bräuchte als für ein Tablet oder Smartphone.
Apple macht es nicht, weil macOS nicht für Touch ausgelegt ist und weil niemand das am Desktop braucht. Diejenigen, die sich Notebooks mit Touch holen, machen damit nichts wirklich anspruchsvolles und könnten daher genausogut ein Tablet kaufen.
Ich denke, dass da durchaus etwas am Köchern ist. Apple hatte vor ein paar Jahren die Abstände zwischen Menüeinträgen vergrößert. Federighi hat das auf der „Keynote“ als Feature benannt, „to give it more room to breathe“.
Ich wittere hier eine Vorbereitung auf Touchscreens. Weil für Maus-Input war das unnötig ;-)
Das ist mir im zweiten Absatz persönlich ein wenig zu viel Verallgemeinerung, der ich widerspreche. Aber das hatten wir ja schon weiter oben.
Ein Chromebook? Dann darf ich gleich mal gratulieren! Der Ausbruch aus dem Apple-Universum und das Bekenntniss dazu ist ja für viele ein sehr mutiger Schritt.. ;-)
Apropos MacOS ist nicht für Touch "ausgelegt" ;-)))
Touch beherrscht sogar inzwischen Ubuntu, und das ist genauso ein Unix. Aber besser als das grandiose AppleOS kann ein Linux doch sicher nicht sein... ?
Oder?
Das mag sein. Aber es ist nicht ganz einfach, ein Betriebssystem auch praktikabel für Touch umzusetzen – sprich: Damit es die Leute auch einsetzen. Das sehe ich eben am ChromeOS – Google ist da seit Langem dran, aber ganz rund läuft es teilweise noch immer nicht. Umgekehrt Android-Apps für den Desktop-Modus aufzubereiten, ist ebenso knifflig. Am Ende müssen eben auch die Entwickler mitspielen und die Oberfläche sinnvoll anpassen. Einfach zu sagen, dass Desktop-Elemente auf Touch reagieren, reicht eben nicht.
Und dennoch verbleibt der Eindruck: Apple hinkt anderen hinterher. Und noch was zu Android: Inzwischen wird da bereits an sogenannten "App-Paaren" gearbeitet, wovon IOS wohl noch weit weg ist. Apple scheint daher in der allgemeinen Entwicklung schon länger nicht mehr auf den ersten Platz zu sein. Was man als durchaus als bedauerlich ansehen kann...
Beim Pixel 8 (Plus) schaltet Google gerüchteweise bald den DP-Port frei. Dann lässt sich also ein Monitor anschließen. Mit Touch wäre das mal ein Traum. Hinreichend Power haben heutige Spitzenklasse-Smartphones ja eh.
So ist es! Der technische Fortschritt soll auch nicht an bestimmte Unternehmen gebunden sein oder durch Naivität behindert werden. Innovation und Evolution haben kein Logo...
Sehr gut gesagt.