Erste Benchmark-Tests veröffentlicht

Mac Studio mit M3 Ultra enttäuscht: Nur minimal schneller als M4 Max

Der neue M3 Ultra Chip zeigt in ersten Benchmark-Tests überraschend niedrige Leistungswerte. Mit nur 8% Vorsprung zum M4 Max bleiben die Ergebnisse unter den Erwartungen.

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2 Minuten Lesezeit

Quickread: Auf einen Blick
  • Erste Benchmark-Ergebnisse zeigen M3 Ultra nur 8 Prozent schneller als M4 Max im Multi-Core-Test
  • M4 Max ist im Single-Core-Test etwa 20 Prozent schneller als M3 Ultra
  • Leistungszuwachs gegenüber M2 Ultra liegt bei 30 Prozent statt der von Apple beworbenen 50 Prozent

Der neue M3 Ultra Chip von Apple wird aktuell nur für den neuen Mac Studio angeboten. Der Prozessor zeigt in ersten Benchmark-Tests überraschende Ergebnisse. Mit einem Multi-Core-Score von 27.749 in Geekbench 6 liegt er nur etwa 8 Prozent vor dem M4 Max, der bisher den Leistungsrekord hielt. Im Single-Core-Bereich muss sich der M3 Ultra dem M4 Max sogar um rund 20 Prozent geschlagen geben.

Leistungsvergleich mit Vorgängergeneration des Mac Studio

Die Benchmarks offenbaren einen Leistungszuwachs von etwa 30 Prozent gegenüber dem M2 Ultra Chip. Das liegt deutlich unter Apples Versprechen einer bis zu 50 Prozent höheren Leistung. Allerdings handelt es sich bisher nur um erste, nicht verifizierte Ergebnisse.

Benchmark erklärt!

Ein Benchmark ist ein standardisierter Leistungstest, der die Rechenleistung von Computer-Komponenten misst. Die Tests simulieren typische Anwendungsszenarien und ermöglichen so einen objektiven Vergleich verschiedener Systeme. Die Ergebnisse werden in Punkten angegeben - je höher die Punktzahl, desto besser die Leistung.

Abwarten weiterer Tests

Experten erwarten noch weitere Benchmark-Ergebnisse, die möglicherweise höhere Leistungswerte zeigen könnten. Wie bei allen synthetischen Tests gilt: Die tatsächliche Leistung im Alltag kann von den Benchmark-Ergebnissen abweichen.

Der genutzte Test Geekbench 6 hat bekannte Schwächen bei Prozessoren, die mit mehr also 16 Leistungskernen kommen. In den Kommentaren zum Tweet von Vadim Yuryev wurde bereits angemerkt, dass Cinebench wohl bessere Ergebnisse produzieren würde, die näher an Apples Versprechen heranreichen.

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Das Problem ist jedoch: Während Geekbench bemüht ist, mit allerlei Alltagsaufgaben ein möglichst repräsentatives Bild zu zeichnen, testet Cinebench nur eine Funktion. Hierbei kommt es stark darauf an, ob Apple seinen Prozessor auf den Job optimiert hat oder nicht. Prinzipiell hat Geekbench zwar dasselbe Problem, jedoch sind dessen Teilaufgaben Algorithmen aus gängigen Programmen, etwa das Rendern von HTML-Dokumenten oder Bildmanipulation.

Außerdem kann man derzeit nicht einmal mit Sicherheit sagen, ob die Ergebnisse überhaupt glaubwürdig sind. Denn die einzige Maschine, die den M3 Ultra erhalten kann, ist der Mac Studio – und der ist eigentlich noch gar nicht zu haben.

Technische Details

Der M3 Ultra verfügt über 32 CPU-Kerne und ist laut Apple der leistungsstärkste jemals entwickelte Mac-Chip. Interessanterweise hat Apple bislang keinen direkten Vergleich zwischen M3 Ultra und M4 Max kommuniziert.

Die überraschenden ersten Benchmark-Ergebnisse werfen die Frage auf, ob Apple mit dem M3 Ultra tatsächlich die versprochenen Leistungssteigerungen erreichen kann. Weitere Tests in den kommenden Tagen werden mehr Klarheit bringen.

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Aber 100% nicht in allen Anwendungen. Von daher ist dieser Artikel sinnlos. Oder?

Richtig. Der typische MacLife-Clickbait-Mist. Und dabei ist noch nicht einmal raus, ob dieser Benchmark echt ist. Aber Hauptsache Klicks geschnorrt.

Das ist immer das Problem beim „ersten“ Benchmark, dann kann man mit Sicherheit eben nicht sagen, ob er echt ist, oder ob jemand nur das Programm bei einer (unbekannten) Konfiguration dazu überredet hat, dass es sich um den Chip handelt.

Inzwischen haben sich aber noch weitere Ergebnisse dazugesellt und es scheint, als wäre das erste Ergebnis auch glaubhaft.
https://browser.geekbench.com/v6/cpu/10904797
https://browser.geekbench.com/v6/cpu/10903294
https://browser.geekbench.com/v6/cpu/10903239

Also am Ende: Ja – wer nicht mehr als 128 GB RAM braucht, nichts mit der zusätzlichen Grafikleistung anfangen kann oder keine Künstliche Intelligenz betreiben will, ist mit dem M4 Max vermutlich besser beraten.

Für CPU-Leistung braucht es den M3 Ultra jedenfalls nicht, wenn die Alternative M4 Max heißt.

Klares Jaein ;–)

Die Single-Core-Performance scheint beim M4 Max 20% höher zu liegen als beim M3 Ultra. Die Multi-Core-Performance liegt nicht deutlich höher als beim M4 Max. Für „klassische“ CPU-Aufgaben würde man also unbedingt den M4 Max wählen.

Es gibt aber Bereiche, in denen der M3 Ultra punkten kann. Wenn du sehr viel Arbeitsspeicher (mehr als 128 GB) brauchst, wenn du mit Künstlicher Intelligenz hantierst (die zusätzlichen NPU-Kerne und damit verbundenen TOPS) oder wenn du von der Grafikleistung durch die zusätzlichen Kerne Gebrauch machen kannst – dann ist der M3 Ultra der Chip der Wahl.

Die Sache ist nur die: Das sind ziemlich spezielle Anwendungsbereiche. Wenn du mit dem Internet zu tun hast, ist das CPU. Also M4 Max. Wenn du mit Grafikbearbeitung zu tun hast, ist das CPU und vielleicht ein bisschen GPU (und hier und da NPU), also auch M4 Max. Wenn du Code kompilierst, ist das größtenteils CPU – es sei denn, du kannst das weit genug parallelisieren, damit dir die zusätzlichen Kerne helfen (wobei das auch nicht viel schneller ist beim M3 Ultra), also normalerweise auch eher M4 Max.

Eigentlich kann man zum jetzigen Zeitpunkt mit einem geraden Gesicht nur sagen, dass der M3 Ultra für KI überlegen ist. Und ich denke, dahinter könnte auch Kalkül von Apple liegen. Wenn du dir die Aufpreise ansiehst (5000 Euro für 512 GB RAM, 5000 Euro für 16 TB SSD) – und die Tatsache, dass es ein M_3_ Ultra ist und kein M4 Ultra. Meine Verschwörungstheorie ist, dass Apple etwas für den KI-Hype anbieten möchte, aber nicht auf Kosten von „normalen“ Anwendern – wir haben ja bei Grafikkarten gesehen, was passiert, wenn Krypto durch die Decke geht oder die KI nach Grafikkarten verlangt).

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