CCC fordert Notbremse

Luca-App in der Kritik: Deshalb fordert der CCC die Notbremse

Die Luca-App gilt als neuer Heilsbringer für den Einzelhandel, Gastronomie und natürlich viele Bürger:innen. Dennoch fällt die App immer wieder negativ auf und nach Jan Böhmermann kritisiert auch der CCC die zahlreichen Mängel.

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Es passiert nicht oft, dass sich der Chaos Computer Club, kurz CCC, zu Wort meldet. Die Luca-App gilt aktuell als das große Wunder, um die Innenstädte wieder zu beleben. Dem ist auch nicht zu widersprechen, wenn da nicht die vielen Mängel in der Software sowie in der Datensicherheit wären. Laut den Experten kann die App nämlich „keinen einzigen der zehn Prüfsteine des CCCs zur Beurteilung von Contact Tracing-Apps“ erfüllen. Diese umfassen bereits wichtige Dinge wie die Barrierefreiheit, die laut dem Club nicht gegeben sei.

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Luca-App ist voller Sicherheitsrisiken und anderer Ungereimtheiten

Ein großes Problem stellt die Finanzierung dar. Für die Luca-App müssen die Bundesländer nämlich Einjahreslizenzen erwerben. Bayern zahlte etwa 5,5 Millionen Euro an die Betreiber, um die Anwendung einsetzen zu können. Berlin kam mit einer Zahlung von 1,2 Millionen Euro günstiger davon, aber auch hier bezahlte man nur für ein Jahr. Trotz der hohen Summen bemängelt der CCC, dass „Daten, App und Infrastruktur selbstverständlich in den Händen der privatwirtschaftlichen Betreiber“ verbleiben und damit die Daten der Nutzer:innen weitergenutzt werden könnten. Die Anbindung an Ticket-Systeme stellt dabei nur den Anfang dar, um ein präzises Bewegungsprofil der Nutzer:innen zu erstellen. 

Luca-Schlüsselanhänger birgt großes Risiko

Auch für Menschen ohne ein Smartphone stellen die Verantwortlichen ein Accessoire bereit. Ein Schlüsselanhänger soll es richten, der jedoch seine eigene Sicherheitslücke einführt. Wie LucaTrack demonstriert, lässt sich bei jedem Scan die komplette Historie auslesen. Unbefugte erfahren dadurch, wann du dich wo aufgehalten hast. Dadurch ist die Verwendung alles andere als sicher.

Alle weiteren Informationen zur Luca-App und der Kritik durch den CCC kannst du hier nachlesen.

CCC fordert sofortigen Stopp und lückenlose Aufklärung

Die zwielichtige Vergabepraxis zeugt bestenfalls von der Strahlkraft des Rappers Smudo, der bisher nicht als Programmierer oder Datenschützer aufgefallen war: Dem Investor der culture4life GmbH, die die Luca-App in Windeseile aus dem Boden gestampft hat, ist es binnen Monaten gelungen, Millionen für ein unreifes und untaugliches Produkt einzuwerben. Dabei vergisst Investor Smudo gern zu erwähnen, dass er mit über 22% am Unternehmen beteiligt ist, also nicht ohne beträchtlichen Eigennutz für die Luca-App wirbt.

„Die Luca-App ist nicht der einzige Fall, bei dem COVID-Glücksritter weit über ein angemessenes Niveau hinaus Kapital aus der Pandemie schlagen”, sagte Linus Neumann. „Die Maskenaffäre wurde gerade erst erfolgreich unter den Teppich gekehrt. Um einem weiteren Vertrauensverlust in die Politik Einhalt zu gebieten, muss nun lückenlos aufgeklärt werden, wie es zu der zweifelhaften Vergabe kam”,so Neumann weiter.

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