Der in der Szene wohlbekannte und vor allem gut vernetzte Mark Gurman von Bloomberg hat einen Bericht veröffentlicht, nach dem Apple momentan Unsummen in künstliche Intelligenz investiert (via). Anscheinend habe das Unternehmen nicht mit dem durchschlagenden Erfolg gerechnet, den ChatGPT von OpenAI ausgelöst hat. Deshalb sei die Mission nun, zur Konkurrenz aufzuschließen.
Eine Milliarde Dollar pro Jahr
Gurman führt an, dass sich Apple die Integration der KI in seine Produkte und Dienstleistungen etwa eine Milliarde Dollar pro Jahr kosten lassen will. Das Entwickler-Team wird von John Giannandrea (Chef für Machine Learning und KI-Strategien) und Craig Federighi (Chef der Software-Entwicklung) geleitet.
Erste Früchte könnte das Projekt schon im kommenden Jahr tragen. Für dann soll Apple eine überarbeitete Version von Siri auf dem Zettel haben, die deutlich klüger sein soll als das bislang der Fall ist. Das soll gleichzeitig aber noch nicht das Ende der Bemühungen sein - selbst, wer nicht viel mit der Sprachsteuerung anfangen kann, soll neue Features und Hilfen bei der Verwendung zu spüren bekommen.
So ähnlich wie Co-Pilot
Microsoft beispielsweise hat für Office und sein Entwicklungstool GitHub den Co-Pilot angekündigt. Das System ist auch in der Suchmaschine Bing und mittlerweile in Windows 11 enthalten. Hier soll Apple Ähnliches verwirklichen wollen. Der Bericht spricht davon, dass die Nachrichten-App klüger werden soll und automatisiert auf Fragen antwortet oder Sätze vervollständigt.
Darüber hinaus sollen andere Dienste ebenfalls bedacht werden - Apple Music könnte einer davon werden mit automatisch generierte Playlisten. Was die Produktivitätsanwendungen wie Pages oder Keynote angeht, sind ebenfalls Verbesserungen denkbar, wenn es darum geht, Sisyphusarbeiten zu automatisieren wie das Erstellen neuer Folien. Des Weiteren könnte Xcode neue Tools spendiert bekommen, die einem Entwickler beim Schreiben von Code helfen. Nicht zuletzt will Apple wohl interne Tools, etwa beim Support, mit der KI ausstatten.
Eine Frage der Umsetzung
Auffällig ist, dass Apple in den letzten Monaten erstaunlich ruhig war, was künstliche Intelligenzen angeht. Das könnte damit zusammenhängen, dass sich Apple laut Gurman noch nicht richtig sicher ist, wie die KI in die Produkte integriert werden soll. Von der Performance und vom Datenschutz her wäre es sicher wünschenswert, wenn die Abfragen und die Antworten komplett auf den Geräten stattfinden. Allerdings ist es einfacher, neue und komplexere Funktionen zu ermöglichen, wenn eine Cloud involviert ist. Diese Frage ist wohl noch nicht abschließend beantwortet.
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