Kroll Ontrack: Einblick hinter die Kulissen eines der weltweit größten Datenrettungszentren

Am Dienst hat uns Kroll Ontrack, das Datenrettungszentrum mit Hauptsitz in den USA, zu einer Führung in deren Laboreinrichtungen eingeladen, um uns einen Einblick zu vermitteln, wie vermeintlich verloren gegangene Daten aus privater und Firmenhand wieder hergestellt werden. So viel sei schon einmal vorweggenommen: Die Laborräume ähneln einer Intensivstation, wie man sie in Krankenhäusern findet.

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Angenommen Sie können die Daten auf Ihrer Festplatte nicht mehr lesen, weil sie beispielsweise unter einem mechanischen Defekt leidet und sich daher die Leseköpfe nicht mehr bewegen – hier kommen die Datenretter von Kroll Ontrack zum Einsatz, denen Sie Ihre Festplatte zur Reparatur und Datenrettung zuschicken können.

Während sich das für Unbetroffene nach einem langweiligen Prozedere anhört, kann es für Betroffene die Rettung der eigenen Existenz sein – verliert ein professioneller Fotograf beispielsweise seine Aufnahmen und kann diese nicht so ohne weiteres reproduzieren, kann ein Datenrettungszentrum, wie Kroll Ontrack, die unter Umständen aufwendig gemachten Fotos und somit den Auftrag retten.

Seid ihr noch zu retten?

Die Datenrettung erfolgt in drei Schritten. Sobald die defekte Festplatte bei Kroll Ontrack eintrifft, erstellen die Experten zuerst ein Image, das sie auf den hauseigenen Server ziehen. Der Grund: Die Datenretter möchte somit vermeiden, dass noch mehr Dateien verloren gehen beziehungsweise jene Daten, die noch lesbar sind, an einem sicheren Ort weilen.

Lassen sich Daten nicht mehr ohne Weiteres von der Festplatte auf den Server ziehen, reparieren die Experten die Datenträger. Dafür stehen den Technikern über 150.000 Ersatzteile zur Verfügung, die in langen Gängen sortiert sind, sodass sie jede erhältliche Festplatte wieder auf Vordermann bringen können. Hier werden beispielsweise Lese-/Schreibköpfe ausgetauscht oder die Scheiben nach einem Flüssigkeitsschaden gesäubert.

Sobald die Daten in Sicherheit sind, erstellt das System ein File Reporting, also eine Liste an Daten, die noch zu retten sind. Diese erhält der Kunde, sodass er beurteilen kann, ob es sich bei diesen Daten um wichtige Dateien handelt und ob sich die Wiederherstellung lohnt, denn für eine Rettung logischer Daten fallen im Eco-Tarif für Privatanwender immerhin knapp 700 Euro an. Werden Ersatzteile notwendig, erhöht sich der Preis auf knapp 900 Euro.

Dafür enthält der Kunde eine neue 1 TB-große USB-Festplatte auf der sich die geretteten Daten befinden sowie der Rückversand via Kurier samt Datenversicherung im Falle eines Verlusts während der Rücksendung. Und geht die Festplatte tatsächlich einmal verloren, greift nicht nur die Versicherung, sondern auch das Verschlüsselungs-System. Das heißt: Kroll Ontrack verschlüsselt die Dateien, sodass sie niemand Fremdes auslesen kann. Den Schlüssel verschickt das Datenrettungszentrum separat per E-Mail. Clever und ein entgegenkommender Kunden-Service.

Andererseits kann eine Datenrettung gut und gerne bis zu 14 Tage dauern – ein wenige Geduld sollte man also schon haben, auch wenn einem die Panik im Nacken sitzt. Dafür ist die Erleichterung um so größer, wenn man seine verschollen geglaubten Dateien zurückbekommt.

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Hallo, die Fa. Kroll ist ein Tochterunternehmen der Fa. Altegrity und hat in den USA nach Chap. 11 Konkurs angemeldet.

Sehr interessant wie das weitergeht.....

@ Tom Tester: Das ist soweit schon richtig. Allerdings: Kroll ist nicht Kroll Ontrack, sondern beschäftigt sich nicht mit Datenrettung, sondern ist im Bereich Risikominimierung, rechtliche Unterstützung und Datenanalyse bei Rechtsstreitigkeiten tätig. Das Tochterunternehmen Kroll Ontrack dagegen vorrangig in der Datenrettung. Das Geschäft mit der Datenrettung ist somit nicht davon betroffen... Kunden können somit sicher absolut sicher sein...

Sehr interessanter Artikel.

Aber mal ehrlich: Liest keiner quer und schaut ob die Rechtschreibung passt? Habt ihr keine Rechtschreibkorrektur? Das ist wirklich grausam!

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