Kyle Zak hat am Dienstag beim Chicagoer Bundesgericht Klage gegen den Audiospezialisten Bose eingereicht. Er bezichtigt das Unternehmen geltendes Recht zu ignorieren und seine Kunden mittels „Bose Connect"-App auszuspionieren, die kostenlos aus dem App Store und Google Play Store heruntergeladen werden kann. Zaks Anwalt Christopher Dore zufolge sollen sich „die Leute damit unbehaglich fühlen". Laut ihm „setzen sich die Leute Kopfhörer auf Ihre Köpfe, weil sie denken, dass es privat ist. Jedoch können sie Informationen preisgeben, die sie nicht teilen möchten."
Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters hat das Unternehmen aus Massachusetts bisher noch keinen Kommentar beziehungsweise eine Antwort abgegeben. Angesichts der schweren Vorwürfe dürfte eine Rückmeldung nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen. Bose soll nämlich die Daten gesammelt haben, um den Profit zu steigern, indem man die Daten weiterverkauft.
Zak ist auf diesen Umstand nach dem Kauf der Bose Quietcomfort 35 gestoßen. Er beherzigte den Vorschlag „um das Beste aus den Kopfhörer herauszuholen" und lud die App herunter. Dabei musste er seinen Namen, E-Mail-Adresse und die Seriennummer des Geräts angeben. Allerdings wurde ihm erst später klar, dass alle Daten von seinem Smartphone an Drittanbieter wie Segment.io verschickt wurden.
Die genannte Webseite ist beliebt bei vielen Unternehmen und wirbt damit „alle Ihre Kundendaten zu sammeln und diese überall hin zu senden". Gerade aus Audiodaten können umfangreiche Profile erstellt werden und normalerweise sind diese Praktiken auch erlaubt. Jedoch muss der Nutzer diesen im Vorfeld zustimmen, was in dem Bose-Fall nicht zutrifft, da zu keinem Zeitpunkt auf die Datensammlung aufmerksam gemacht wurde oder ein entsprechender Absatz in der Datenschutzerklärung zu finden ist.
Bose 759944-0020 Quietcomfort 35 kabelloser Kopfhörer Silber
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Ist ja jetzt nicht sehr verwunderlich, sondern eher gängige Praxis. Einfach einen Disclaimer beim ersten Start der App einbauen, den 99,9% der Nutzer ungelesen akzeptieren uns fertig ist die rechtliche Absicherung.
Das ist nicht partout eine rechtliche Absicherung. Softwarelizenzverträge sind ein gutes Beispiel, das von deutschen Gerichten schon für ungültig erklärt wurde. Womöglich müssen über solche Disclaimer dann auch noch Gerichte entscheiden.