Über Wozniak und Mechanik

Kolumne: Aussterben die Mechanik wird

In seiner Mac-Life-Kolumne setzt sich Autor Frank Krug damit auseinander, dass die Mechanik, wie wir sie kennen, sich überlebt hat. Inspiriert hat ihn Steve Wozniak, der kürzlich in Moskau einen Vortrag über ebenjenes Thema hielt. Wozniak ist einer der drei Apple-Gründer und baute an den ersten Macintosh-Computern noch selbst mit.

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Steve Wozniak ist in der Moskauer Universität aufgetreten, sprach darüber, welche Technologien „aussterben“ werden und hat das Ende der Mechanik vorhergesagt.

Wozniak bekleidet innerhalb des Apple-Imperiums inzwischen die Rolle des Elder Statesman. Seine Worte haben einen ähnlichen Stellenwert wie die mittelalterlichen Prophezeiungen des Nostradamus oder – um einen populäreren Vergleich zu wählen – wie die verzwirbelten Ratschläge Meister Yodas an seine gefügigen Jedi-Schüler. Hinzu kommt, dass die Worte Wozniaks ebenso frei von jeglichem Profitdenken sind und immer noch eher nach Garage als nach ganz großem Campus schmecken. Sollte tatsächlich irgendwo noch der ursprüngliche Apple-Geist wehen, dann muss das in seiner unmittelbaren Nähe sein. Wenn dieser rüstige Großmeister nun nichts Geringeres vorhersagt als das Ende der Mechanik, so möge man kurz innehalten und sich erst mal vergegenwärtigen, was das bedeuten mag.

Mechanik. Was war das nochmal? Laut Wikipedia die „Konstruktion und das Funktionieren von technischen Geräten.“ Und das soll bald vorbei sein? Geht das überhaupt? Kann Mechanik ein Ende haben? Ist Mechanik nicht vielmehr immer und überall mit drin?

Mechanische Weiterentwicklung wird immer schwerer

Was Wozniak hier überspitzt formuliert, ist vielleicht eher etwas anderes. Bisher war der Begriff der technischen Innovation immer sehr eng mit der mechanischen Weiterentwicklung verknüpft. Das eine war ohne das andere kaum möglich. Nun scheint es aber so, dass die Innovation flügge geworden ist und sich ihres lästigen Partners entledigt hat. Das Mündel hat seinen Vormund aus dem Nest geschmissen. Die Mechanik wird daher zwar wohl nicht aussterben, läuft aber mehr oder weniger bedeutungslos nebenher weiter. Innovation wird nicht länger an mechanischem Fortschritt gemessen, sondern an anderen Parametern. Unter anderem an der Vernetzung von Dienstleistungen. Apples Dienste-Sparte wächst seit Jahren rasant. Inzwischen erwirtschaftet sie so viel Umsatz, dass sie als eigenständiges Unternehmen in die Fortune Top 100 aufgenommen werden würde. Nur mit dem iPhone, dem letzten Überbleibsel aus der grauen Vorzeit, kann Apple aktuell noch mehr Umsatz generieren.

Welche Pille schlucken wir?

Ähnlich läuft es bei Google. Wenn dort nun mit viel Brimborium die neuen Smartphones vorgestellt wurden, so ist das auch keine nostalgische Rückbesinnung auf eine mechanische Steinzeit. Es geht lediglich darum, den fehlenden Baustein in einem sich schließenden System zu ergänzen und dabei möglichst schneller als die anderen zu sein. Schließlich wird der Kunde sich zukünftig nur noch mit der Frage konfrontiert sehen, ob er die blaue oder die rote Pille schlucken will. Apple oder Google. Facebook oder Apple. Google oder Amazon. Alles Weitere ergibt sich dann zwangsläufig von selbst.

Frank Krug

ist seit vielen Jahren in der Apple-Branche tätig und freier Autor. Er schreibt eine regelmäßige Kolumne für Mac Life.

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Die Einleitung über den Autor wurde von diesem selbst geschrieben :D

nicht die Mechanik oder die Elektronik, sondern die Werkstoffe sorgen für die Innovationen. Das war schon bei den Pfeilspitzen aus Stein so.

„Weniger Mechanik“ könnte auch „weniger Eingabe durch Knopfdruck“ bedeuten.

Knöpfe und Tasten verschwinden -> mehr Eingabe durch Touchscreen und Gestensteuerung.

(iPhone X : kein Homebutton
MacBook Pro : Touch Bar)

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