Die Mail-App von Apple wird sich grundlegend verändern. Sieben neue Funktionen sollen noch in diesem Jahr veröffentlicht werden. Während einige Funktionen schon in den Betas von iOS 18.1 verfügbar sind, befinden sich andere noch in der Entwicklung.
Die neue Mail-App führt ein Kategorisierungssystem ein, das eine KI auf dem iPhones und iPads nutzt, um E-Mails zu sortieren. Wer jetzt das Gefühl hat, so etwas zu kennen, der verwendet vermutlich Gmail. Googles Mailprogramm kann schon seit vielen Jahren Mails vorsortieren. Diese Funktionen zielen allesamt darauf ab, persönliche und zeitkritische Mitteilungen zu priorisieren und von weniger dringenden Nachrichten zu trennen.
Doch Apple Mail geht noch einen Schritt weiter und fasst die Mails auch zusammen. Eine neuartige Ansicht gruppiert E-Mails nach Absender innerhalb von Kategorien und erleichtert so den Zugriff auf frühere Korrespondenz.
Apple Intelligence im Mittelpunkt
Apple Intelligence spielt bei mehreren der neuen Funktionen eine entscheidende Rolle. Smart Reply erstellt Vorschläge für mögliche Antworten auf E-Mails. Dieses Tool greift die Punkte der eingehenden Mails auf und fragt bei Bedarf den Nutzer auch nach zusätzlichen Details.
Die Funktion Schreibwerkzeuge, die nicht nur in Mail verfügbar sein wird, erlaubt es, die selbst geschriebenen Antworten mittels KI zu überarbeiten und sie freundlicher, professioneller oder prägnanter zu machen. Wer will, kann damit auch Kernpunkte herausziehen oder die Funktion zum Korrekturlesen verwenden. Das klappt derzeit nur in englischer Sprache und nur außerhalb der EU, weil Apple hierzulande seine KI-Funktionen zunächst nicht freigeben will.
Zudem gibt es E-Mail-Zusammenfassungen, was ebenfalls mit Apple Intelligence realisiert wird. Wir empfehlen jedoch unbedingt, solche Funktionen mit Bedacht zu nutzen, weil durchaus wichtige Details verloren gehen können, wenn E-Mails von üblichen Mustern abweichen und Informationen eher zwischen den Zeilen zu finden sind.
Die KI soll Produktivität steigern
Prioritätsnachrichten kommen mit iOS 18.1 und iPadOS 18.1 und heben besonders zeitkritische E-Mails im Eingangskorb hervor. Hier wird die KI vermutlich auf Datumsangaben in der Zukunft achten um sicherzustellen, dass Benutzer nichts Wichtiges verpassen.
Wann iOS 18.1 und iPadOS 18.1 erscheinen, die viele dieser KI-Funktionen beinhalten, ist nicht ganz klar. Wir gegen davon aus, dass dies noch in diesem Jahr passieren wird. Wirklich ärgerlich ist aber ein anderer Fakt: EU-Nutzer werden erst einmal von den vielen Änderungen nichts haben, weil einerseits viele Funktionen nur in englischer Sprache funktionieren und andererseits, weil Apple bislang keine Anstalten gemacht hat, seine KI-Funktionen in der EU anzubieten. Apple begründet das mit dem DMA, der das Unternehmen zwingen würde, seine Technik auch anderen Anbietern zu öffnen.
Diskutiere mit!
Hier kannst du den Artikel "Schlechte Nachrichten für EU-Nutzer: Apples Mail-App bleibt bei iOS 18 hinter den Erwartungen zurück" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.
Bei Gmail und dem neue Outlook werden die E-Mails standardmäßig vorsortiert. Wie sinnvoll dies ist, die andere Frage. In Outlook lässt sich dies abschalten, was auch gut ist.
Aus meiner Sicht besteht den durchaus die Gefahr, dass man bei den als weniger aussortierten E-Mails, diese vernachlässigt und erst gar nicht mehr beachtet. Ich hoffe das Apple Mail sich die Gruppierung deaktivieren lässt
Ich entscheide lieber selbst, was ich lese und lehne eine Vorsortierung ab.
Die von Apple vorgestellten AI-Funktionen sollen ohnehin nur schrittweisen eingeführt werden und dies wird wohl erst nächstes Jahr abgeschlossen sein. Aktuell lassen sich bereits wegen des Arbeitsspeichers diese Funktionen unter iOS aus technischen Gründen nicht nutzen. Daher dürfte es für viele Anwender nicht tragisch sein, dass diese für die EU vorerst nicht angeboten wird. Spätestens mit iOS 19 im nächsten Jahr wird dies wohl dann auch für die EU verfügbar sein.
Für Apple Mail erscheint mir viel interessanter, als die Gruppierung zu sein, dass man zukünftig eine Zusammenfassung angezeigt bekommt anstelle der ersten Zeilen der Mitteilung.
Diese Funktion lässt aber noch auf sich warten und ist unter macOS auch noch nicht verfügbar.
Die App für die iPhone-Synchronisierung auf den Mac lasst sich innerhalb der EU nicht nutzen, die Schweiz und UK werden dagegen nicht ausgesperrt. Dies ist daher vermutlich auf die Streitigkeiten zwischen der EU und Apple zurückzuführen.
.