Über eine Million Drohnen sind in Deutschland mittlerweile im Einsatz. Und täglich kommen weitere hinzu. Sie bekommen diese bereits für kleines Geld und sind binnen weniger Minuten startklar für den ersten Flug. Doch sowohl beim Kauf als auch vor der Inbetriebnahme und selbst während der Flüge müssen Sie einige Dinge beachten. Beginnen wir mit den Produkten von drei Herstellern, deren Drohnen unterschiedliche Vorzüge bieten.
Parrot Bebop 2 Power
Bei einer modernen Drohne sollten Sie nicht am falschen Ende sparen, wenn Sie ein vernünftiges Produkt erhalten möchten. Ein grober preislicher Richtwert, ab dem eine Anschaffung Sinn ergibt, sind 700 bis 900 Euro. Am unteren Ende dieser Preisregion steht Parrots Bebop 2 Power-Pack FPV (700 Euro). Der Ausstattung des Quadrokopter sind zwei Batterien beigefügt, die es Ihnen ermöglichen, bis zu eine Stunde Flugzeit herauszuholen, bevor Sie die Akkus aufladen müssen. Die Reichweite der Bebop 2 beträgt zwei Kilometer, mit einer Geschwindigkeit von bis zu 65 Kilometer pro Stunde und einem guten Stand selbst bei Wind erfüllt die Parrot-Drohne die wichtigsten Ansprüche.
Weitere Fähigkeiten beinhalten automatisierte Flug- und Aufnahme-Modi wie das Verfolgen und Umkreisen von Objekten, Panorama- oder 360-Grad-Aufnahmen und spiralförmige Auf- und Abwärtsflüge. Mit einem individuell angepassten Weitwinkelobjektiv, einer digitalen Drei-Achsen-Bildstabilisierung sowie Full-HD-Aufnahmen mit 14 Megapixeln kann die Bebop 2 Power auch kameratechnisch ordentlich mithalten. Nicht unwichtig: Durch die Materialmischung aus Glas- und Grilamidfasern ist die Drohne leicht und gleichzeitig sehr robust.
Der Begriff Drohne wird zwar meist mit fliegenden Objekten in Verbindung gebracht, doch längst gibt es auch Unterwasser-Drohnen. Powervisions Powerray zum Beispiel ist eine Art schwimmender Roboter, mit dem Sie mit einem Weitwinkelobjektiv und LED-Scheinwerfern mit 450 Lumen unter Wasser erstaunliche Fotos und Filmaufnahmen in 4K machen können. Selbst Livestreaming ist mit diesem persönlichen Film-U-Boot möglich. Für Angler interessant: Eine Powerseeker genannte Kugel kann losgelöst von der Drohne als Sensor eingesetzt werden, der Ihnen sagt, wo sich Fische in der Nähe befinden. Die Drohne wird an einer 70 Meter langen Leine ins Wasser gelassen, tauchen kann die Powerray bis zu 30 Meter tief.
Gopro Karma
Für all jene, die bereits eine Gopro-Kamera ihr Eigen nennen und nur ungern für Drohnen-Aufnahmen eine andere Kamera verwenden möchten, führt Gopro den Karma-Multikopter (700 Euro) im Sortiment. Dieser funktioniert mit den Kameramodellen Hero 4, 5 und 6 und fügt sich auch sonst hervorragend in die Produktfamilie des Unternehmens ein. Die damit möglichen, sehr flüssig aussehenden Videoaufnahmen werden durch einen hochwertigen Stabilisator garantiert, den Sie zudem aus der Drohne herausnehmen und auf den sogenannten Grip stecken können – einen Gimbal, der einen nahtlosen Übergang zu Aufnahmen mit der Hand sichert. Ebenso lässt sich der Stabilisator an einen der Gurte der Karma-Tasche (einem gepolsterten Rucksack) befestigen, sodass Sie während des Filmens Ihre Hände frei haben. Ein großer Vorteil: Rotierende Propeller werden in Ihren Aufnahmen aufgrund der Position der Kameraaufhängung so gut wie nie auftauchen.
Sehr nützlich ist ein Flugsimulator, mit dem Sie vor Ihrem ersten Flug einen realen späteren ausprobieren können, um etwas Erfahrung zu sammeln und auf etwaige Geschehnisse vorbereitet zu sein. Mit der implementierten Passenger-App können Sie bei Karma-Flügen die Aufgaben von Pilot und Kameramann auf zwei Geräte verteilen.
Ja, auch für Drohnen gibt es einen Führerschein. Aber keine Panik: Sollten Sie bereits eine Drohne zu Hause haben, heißt das nicht zwangsläufig, dass Sie eine Prüfung ablegen müssen. Wir haben für Sie die wichtigsten Regeln für Sie zusammengefasst:
- Ein Führerschein für eine Drohne ist erst nötig, wenn Sie ein unbemanntes Fluggerät betätigen, das mehr als zwei Kilogramm wiegt.
- Als Drohnen-Führerschein gelten sogenannte „Kenntnisnachweise“. Wenn Sie Drohnen fliegen, die schwerer als zwei Kilogramm sind, sollten Sie entweder eine gültige Pilotenlizenz oder eine Bescheinigung über die bestandene Prüfung einer vom Luftfahrt-Bundesamt dafür anerkannten Stelle besitzen.
- Das Mindestalter für einen Drohnen-Führerschein liegt in Deutschland bei 16 Jahren.
- Wiegt Ihre Drohne mehr als fünf Kilo, müssen Sie neben dem Führerschein noch über eine entsprechende Erlaubnis der Landesluftfahrtbehörde Ihres Bundeslandes verfügen. Für Nachtflüge gilt dies ebenso.
- Lassen Sie Ihre Drohne auf einem Modellflugplatz fliegen, benötigen Sie keinen Führerschein und auch keine Erlaubnis zum Fliegen.
- Während ein richtiger Pilotenschein mehrere tausend Euro kostet, ist ein Kurs mit einer anschließenden Prüfung für den Drohnen-Führerschein deutlich günstiger. Allerdings können die Kosten hierfür stark variieren, da die anerkannten Stellen diese zurzeit noch selbst festlegen dürfen. Mindestens 130 Euro sollten Sie jedoch einplanen. Eine Gebühr von 25 Euro für die Einweisung in einem beauftragten Verein oder Verband fällt in jedem Fall an.
DJI-Drohnen
Die Firma DJI könnte man als das Apple der Drohnenwelt bezeichnen. An den Modellen des Unternehmens kommen Sie kaum vorbei, wenn Ihnen an professionellen Aufnahmen, einem hohen Grad an Sicherheit und vielen Funktionen gelegen ist.
Zwar können Sie bei DJI mit der Spark bereits für 500 Euro eine sehr vernünftige Drohne erhalten, die 16 Minuten in der Luft bleibt, 50 Kilometer pro Stunde schnell ist, einen Zwei-Achsen-Gimbal, zwei Kilometer Reichweite und eine 12-Megapixel-Kamera besitzt.
Doch wirklich interessant wird es ab dem Modell Mavic Pro Platinum (ab 1.300 Euro). Die auf eine bemerkenswert geringe Größe zusammenfaltbare Drohne steht wie ein Kolibri in der Luft und darf für sich reklamieren, besonders leise zu sein. Mit einer Reichweite von sieben Kilometern bietet sie zudem einen großen Aktionsradius. Diverse Sensoren lassen die Mavic Pro Hindernissen ausweichen und der Kontakt zu bis zu 20 Satelliten sorgt dafür, dass das Gerät wieder sicher an exakt jenen Ort zurückkehrt, den es zu Beginn seines Flugs verlassen hat. Ein Drei-Achsen-Gimbal und die mit eigenem Schutzgehäuse versehene 12-Megapixel-Kamera, die in 4K aufnimmt, runden den hervorragenden Gesamteindruck ab.
Übertroffen wird die Mavic Pro von DJIs Phantom 4 Pro (ab 1.700 Euro), die jedoch um einiges größer und nicht so reisefreundlich ist. Dafür bietet sie Aufnahmen in 4K mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde, Serienaufnahmen mit bis zu 14 Bildern pro Sekunde und eine Hinderniserkennung in fünf Richtungen. Die Reichweite beträgt auch hier sieben Kilometer. In die verwendete DJI-Kamera ist eine mechanische Blende eingebaut, die Verzerrungen in Aufnahmen, die bei hoher Geschwindigkeit gemacht werden, vermeidet. Der 1-Zoll-20-Megapixel-Sensor und ein speziell entworfenes Objektiv sorgen für qualitativ spürbar gehobene Bilder und Videoaufnahmen.
- Eine Drohne ab 250 Gramm Gewicht dürfen Sie nicht einfach auspacken und fliegen lassen. Es gibt eine ganze Reihe von Regeln und Bestimmungen, die es zu beachten gilt. Dies fängt an bei einer notwendigen zusätzlichen Haftpflichtversicherung , da private Haftpflichtversicherungen Schäden durch Drohnen in der Regel nicht abdecken.
- Ebenso muss Ihre Drohne doppelt gekenn zeichnet sein. Ihre komplette Adresse muss ebenso angebracht werden wie ein feuerfestes Drohnen-Kennzeichen. Letzteres liefern die meisten Hersteller mit.
- Auch dürfen Sie Ihre Drohne nicht höher als einhundert Meter über dem Boden fliegen lassen – es sei denn, Sie befinden sich auf einem Modellflugplatz. Des Weiteren darf Ihre Drohne nicht außerhalb Ihrer Sichtweite, nicht über Wohngrundstücken (außer, der Eigentümer des Grundstücks erlaubt es ausdrücklich), noch über Naturschutzgebieten oder innerhalb eines Radius von 1,5 Kilometern von Flugplätzen fliegen.
- Einhundert Meter Sicherheitsabstand müssen Sie zu Folgendem einhalten: Menschenansammlungen, Bundesfernstraßen, Bundeswasserstraßen und Bahnanlagen, Krankenhäusern, Unglücksorten und Katastrophengebieten, militärischen Anlagen, Industrieanlagen, Gefängnissen und Anlagen der Energieerzeugung.
- Unter den offiziellen Regeln für Drohnen im deutschen Luftraum befindet sich auch eine, für die Sie etwas Übung benötigen werden: Drohnen haben anderen Fluggeräten immer auszuweichen . Ob kleinere größeren Drohnen Platz machen müssen, ist nicht überliefert.
- Die wichtigsten Regeln, aeronautische Daten und Services finden Sie in der kostenlosen App Airmap.
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In Bezug auf DJI wird es bereits ab der Mavic Air interessant! Diese habt ihr völlig vergessen und ist meines Erachtens genau die Drohne, welche mit den bewerteten vergleichbar ist. Daher leider ein unvollständiger bzw. unobjektiver Artikel.
Der Artikel ist nicht aktuell. Die Bebop 2 Power wurde auf 499 reduziert, da das aktuelle Modell die Parrot Anafi ist. Diese kostet 699. Die Anafi ist der Bebop technisch haushoch überlegen.