Wenn es ein Datum gibt, das jeder Mac-Anwender kennt, dann ist es der 24. Januar 1984. Das liegt an ebenjenem legendären Werbespot, der zwei Tage zuvor in einer Werbepause beim 18. Super Bowl ausgestrahlt wurde. Stolze 736.000 US-Dollar kostete der Werbeplatz seinerzeit. Inflationsbereinigt wären das etwa 2 Millionen US-Dollar. Da man heute mehr als 11 Millionen US-Dollar für die Werbeminute beim Super Bowl ausgibt, sollte sich die Werbezeit von damals gelohnt haben, da wirklich jeder den ikonischen Spot kennt.
Mehr Apple-Wissen für dich.
Mac Life+ ist die digitale Abo-Flatrate mit exklusiven, unabhängigen Tests, Tipps und Ratgebern für alle Apple-Anwenderinnen und Anwender - ganz egal ob neu mit dabei oder Profi!
Mac Life+ beinhaltet
- Zugriff auf alle Online-Inhalte von Mac Life+
- alle digitalen Ausgaben der Mac Life, unserer Sonderhefte und Fachbücher im Zugriff
- exklusive Tests, Artikel und Hintergründe vorab lesen
- maclife.de ohne Werbebanner lesen
- Satte Rabatte: Mac, iPhone und iPad sowie Zubehör bis zu 15 Prozent günstiger kaufen!
✔ SOFORT gratis und ohne Risiko testen: Der erste Monat ist kostenlos, danach nur 6,99 Euro/Monat.
✔ Im Jahresabo noch günstiger! Wenn du direkt für ein ganzes Jahr abonnierst, bezahlst du sogar nur 4,99 Euro pro Monat.
Kurz nacherzählt: apathisches Publikum folgt einer Ansprache auf einem großen Bildschirm, eine Frau mit roter Sporthose läuft auf den Bildschirm zu. Sie konnte offenbar Wachpersonal abschütteln. Dann schleudert sie einen Vorschlaghammer in den Bildschirm. Es gelingt ihr, das große blaue Gesicht zu zerstören. Das soll den damaligen Apple-Konkurrenten IBM, der auch als „Big Blue“ bezeichnet wurde, darstellen. Die Frau zerstört eine freudlose Welt der Männer. Der Macintosh ist die Zukunft, denn am 24. Januar wird man sehen, dass 1984 nicht wie das „1984“ von George Orwell werden wird.
Der Roman „1984“ gehörte damals – wie heute – zur Pflichtlektüre. Geschrieben nach dem zweiten Weltkrieg und veröffentlicht 1948, zeigt Orwell eine Dystopie eines totalitären Überwachungsstaates im Jahr 1984: Drei Großmächte führen gegeneinander Krieg. Wie es in den anderen Staaten zugeht, kann man nur ahnen. In Ozeanien jedenfalls wird die Gesellschaft von einer Partei kontrolliert und beständiger Propaganda auf Bildschirmen ausgesetzt.
Die Furcht vor Überwachung war 1984 und durch „1984“ präsent. 1984 hatte man in den USA Angst vor kommunistischer Propaganda. In der BRD sollten die Daten einer Volkszählung elektronisch erfasst werden. Dabei wusste man, dass die RAF-Terroristen mit der sogenannten Rasterfahndung am Großrechner eingekreist wurden. Kontrovers war auch die Einführung des Kabelfernsehens. Denn, wenn das TV an einem Kabel hängt, dann könnte das Gerät zurückmelden, was man gerade schaut. Seit das TV-Gerät smart geworden ist, passiert genau das – wie bei Orwell. Oder mit Apple TV.
Kleine Rechner wie der Macintosh sollten uns als Anwender befreien von der Überwachung der Großen. Doch inzwischen sind unsere kleinen Computer unsere iPhones – und die sind vernetzt. Und sie überwachen uns. Die Apps auf unserem iPhone überwachen uns – teilweise sogar mit den besten Absichten. Google weiß, was wir suchen. Facebook weiß, wen und was wir mögen. Amazon weiß, was wir kaufen. Und Apple weiß, welches iPhone wir benutzen. Jede App ist ein kleiner Überwachungsstaat für sich.
Viele Apps treiben den Überwachungskapitalismus auf die Spitze. Die Uber-App, die preiswerten Transport verspricht, beutet ihren Fahrer aus. Die App von Moia möchte nachhaltigen Nahverkehr aufbauen. Ihr Algorithmus gewichtet aber maximalen Ertrag anders als überflüssige Fahrten. Die App von DHL stellt den Zusteller vor Widersprüche, wenn ein Paket nicht zustellbar ist. Facebook trackt, weil es sich verbessern möchte, damit man noch mehr Zeit bei Facebook verbringt.
Doch auch Apple trackt. Zum Beispiel mit der Apple Watch, mit der man sich selbst optimieren kann, wenn man einmal in der Stunde aufsteht und einmal am Tag eine Minute tief durchatmet. Und das sollten wir alle machen. Ich kann es nämlich nicht mehr hören, wenn Apple sagt, es interessiere sich nicht für die Daten der Anwender. Apple hat sehr wohl unsere Daten, Apple dutzt Dich weil das so „Woke“ ist und sich so vertraut anfühlt.
Apple weiß, welches iPhone Du hast und welche Macs mit Deiner Apple-ID verbunden sind. Apple kennt alle Deine Apps. Wenn die bei iCloud speichern, weiß Apple auch, wann Du wie viel arbeitest. Apple weiß auch, ob Du Dich für einen Pro hältst und bereit bist, den Pro-Aufpreis für iPhone, iPad, MacBook oder Mac Pro zu bezahlen.
Und angesichts dessen befinden wir uns im Orwell’schen Kampf der verbleibenden drei Großmächte USA, China und Apple. China treibt die Überwachung auf die Spitze mit einem offenen Scoring, bei dem jeder aufgefordert ist, sich zu optimieren - sich zu unterwerfen. Selbst Apple optimiert sich für China und verzichtet auf verschlüsselte iCloud-Backups. Denn durch die Speicherung der Daten in China befänden sich auch die iCloud-Schlüssel in chinesischer Hand. Das war selbst dem US-FBI nicht geheuer, obwohl die selbst gerne mitlesen möchten…
Diskutiere mit!
Hier kannst du den Artikel "„On January 24th, Apple Computer will introduce Macintosh.“" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.
Ich bin Mac User und kannte das Datum nicht und habe es morgen schon wieder vergessen.
Ja was denn nun: Orwell oder hat Apple eben nicht sehr viel für die Datensicherheit getan ? Noch nicht mal das FBI kommt einfach dran. Dafür muss ich mich natürlich in AppleWelt begeben und das Vertrauen haben. Aber ist eben überhaupt nicht vergleichbar mit Android / Google etc. Zudem kann ich bei Apple bestimmen, was ich angebe. Wer nur das nötigste angeben will, muss dann eben verzichten, z.B. darauf, dass die Watch dich immer 10 vor Voll an das einmal Aufstehensollen pro Stunde erinnert. Das ist kein Tracking im Dienste von Apple, um damit Schindluder zu treiben.
Abendlicher Gruß
HW
Ein grundsätzlich interessanter Artikel, nur fehlt mir eine Analyse wieso es zum heutige „Status Quo“ gekommen ist und was wir Individuen tun können um durch unser Verhalten die Situation zu verbessern. So kann der Artikel zwar zum Nachdenken anregen, läuft jedoch auch Gefahr, nur die große Menge an negativen Sichten auf unsere heutige Welt zu vergrößern und damit ebenfalls zum Eintreten der Orwellschen 1984 Dystopie beizutragen.
Ich würde mir von einem Tech-Magazin wie maclife wünschen, dass ihr vielleicht einmal eine Serie macht, wie man als macOS / iOS Anwender positiv Alternativen zu den Produkten des Überwachungskapitalismus nutzen und damit die Welt für sich und andere verbessern kann.
Insbesondere würden mich
- Alternative Lösungen zu den sehr praktischen Apple App- und Cloud-Dienst-Ecosystem.
- Strategien / Quellen zur Identifkation und Einsatz datenschutzfreundlicher Apps und Anbieter.
- Beschreibung von sinnvollen Workflows für typische Tätigkeiten bei Vermeidung von Lösungen des Überwachungskapitalismus.
aus Sicht des Apple Benutzers interessieren. Vielleicht mögt ihr dazu ja mal ein Sonderheft bringen. Vielleicht würde dieses ja wenig positive Verbesserung bringen.
Auch die konsequente Aufnahme einer „Datenschutz“-Bewertung in Euren Produktvorstellungen, z. B.
- Vorhandensein von Tracking-Funktionen
- Abhängigkeit zu Clouddiensten des Herstellers bzw. Nutzbarkeit mit privaten Cloud-Lösungen
- Einsatz von Datenschutztechniken wie Verschlüsselung, Datenminimoerung
- Einordnung der Vertragsdetails
wäre ein wünschenswerter Verbesserungsansatz um Euren Lesern eine bewusstere Entscheidung für oder gegen Überwachung zu ermöglichen.
...gibt kein Datenschutz...einem spielt es immer in die Hände..man sollte einfach versuchen nicht zuviel preis zu geben...der Umgang mit den Mitteln/ Medien, die man hat nutzt ist wichtig. Es muss ein klar sein was es bedeutet z.b cloud zu nutzen, whatsapp oder sonst was...!eben bewusst sein, das alles was ich schreibe oder zeige nei den Anbietern ankommt und für immer gespeichert ist...das heißt Kontrolle abgeben an Anbietern, Menschen die sich wie dein Kumpel von neben an verkaufen, die du nicht wirklich kennst... du gibt’s Privatsphäre preis! Jeder selbst muss wissen wie wichtig oder egal das ist... klar ist und echt unglaublich, das die, denen die Privatsphäre in den 80ern super wichtig war, heute ebenfalls völlig unbewusst damit umgehen... anscheinend schwimmen einige einfach so mit, was gerade angesagt ist...
Auch Apple spielt imeiner Meinung nach nur dein echten langjährigen Sandkastenkumpel...wobei die anderen bestimmt nicht besser sind...
Totalen Schutz...gibt es nicht... am besten ist, einfach nicht zuviel von der Technik und den Möglichkeiten zu nutzen..
Bei GEORG ORWELL hab ich mit lesen aufgehört.
Dachte immer dass der George hieß
Bin begeistert Google-Fanboy. Ich weiß das ich mit pixel Handy und Chrome Lok genauso überwacht werde, wie bei Apple. Nur Google ist ehrlich und die Technik ist schnell, zuverlässig und seinen Preis wert.
Inwiefern ist Google ehrlich? Natürlich überwacht Apple auch. Nur Apple verkauft die Daten nicht, sondern nutzt diese, um selbst zu verkaufen.
"Die Technik ist schnell, zuverlässig und seinen Preis wert" - Wow, du solltest Pressesprecher bei Google werden mit solchen Floskeln.