Eigentlich sollte man ja sein iPhone im Urlaub ganz bewusst zu Hause lassen und der Versuchung widerstehen, dauernd online zu sein und nichts Wichtiges zu verpassen. Doch das bekommt kaum jemand hin, zumal ein Smartphone gerade im Urlaub extrem praktisch sein kann: Es zeigt die Landkarte und den Weg zum nächsten Ziel, informiert über das Wetter, bietet Zugriff zu Reiseführern und Informationen über den Urlaubsort. Außerdem hilft es bei Bedarf bei der Übersetzung fremder Sprachen, dient als Kamera, informiert die Daheimgebliebenen und kann noch etliches mehr. Und schon vor der Reise können iPad und iPhone bei der Suche nach günstigen Flügen oder Unterkünften wertvolle Helfer sein. Zu Wetter-Apps und Navis berichten wir an anderer Stelle im Heft, sodass wir uns hier auf alle anderen Aspekte konzentrieren können.
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Roaming
Bei den Navi-Apps und allen anderen Apps, die man im Urlaub in fernen Ländern nutzt, gilt es das Thema Roaming und damit den Datenverbrauch im Ausland zu beachten. In der EU mag das ja noch egal sein, weil hier die Roaming-Gebühren abgeschafft wurden, aber man muss nur in die Schweiz, die Türkei oder zu ferneren Zielen fahren, um doch wieder in der Roaming-Falle zu landen. Zumindest sollte man sich vor der Reise über die Gebühren schlau machen oder am Urlaubsort auf freie WLANs ausweichen.
Suchen und buchen
Längst werden die meisten Reisen, Flüge, Hotels und Mietwagen online gebucht, und natürlich eignen sich auch iPhone und iPad dafür. Allerdings wird es immer schwerer, dabei unabhängige Apps und Schnäppchen zu finden, denn längst ist der Markt fest in den Händen der großen Portale und Anbieter, die jeweils eigene Apps anbieten. Für unabhängige Anbieter bleibt da fast kein Platz mehr im Markt, und die wenigen, die es vermeintlich gibt, suchen ihre Angebote in Wirklichkeit auch nur im Rahmen einer Metasuche quer über die großen Anbieter hinweg. Für Hotels, Fluggesellschaften und viele andere Unternehmen führt kein Weg mehr an der Kooperation mit Buchungsdiensten vorbei – wer nicht mitmacht, wird nicht mehr gefunden. Die Anbieter finanzieren sich durch teils üppig ausfallende Provisionen, die Hotelbetreibern und anderen Reiseanbietern natürlich abgezogen werden. Deswegen kann es sich – erfahrungsgemäß vor allem bei Hotels – auch durchaus lohnen, sich Webadresse und Telefonnummer zu besorgen und einfach mal direkt anzufragen. Denn oft gibt es das Zimmer günstiger, wenn man beispielsweise die Stornierungsmöglichkeiten einschränkt.
Reiseführer
Wer in unbekannte Gefilde aufbricht, nimmt normalerweise einen Reiseführer mit. Früher blieb da nur die Buchform, doch heute bevorzugen viele längst spezielle Apps fürs iPhone, die einige Vorteile auf ihrer Seite haben. Zum einen belasten Apps natürlich nicht das Urlaubsgepäck und sind leichter verfügbar als ein separates Buch. Zum anderen können sie die Ortungsmöglichkeiten des iPhone nutzen und damit beispielsweise auf Sehenswürdigkeiten in der Nähe hinweisen. Viele Reiseführer enthalten Karten, die auch ohne Datenverbindung nutzbar sind, oder führen den Anwender sogar durch geplante Touren inklusive Audio-Untermalung. Mit diesen Möglichkeiten sind Reiseführer-Apps ihren Äquivalenten in Papierform deutlich überlegen. Im Vergleich muss man aber den Büchern lassen, deutlich mehr in die Tiefe zu gehen und mehr Hintergrundinformationen zu bieten als die Apps, die meist nur an der Oberfläche kratzen.
Auch die Reiseführer und deren Inhalte stammen oft von den großen Verlagen, manchmal aber auch von engagierten Einzelkämpfern und von Städten und Kommunen. Letztere Apps sind fast immer kostenfrei zu haben und ein guter Tipp zum Geldsparen. Allerdings ist es bei beliebteren Zielen nicht immer einfach, sie zu finden. Londons offizielle App fanden wir etwa nicht im Store, sondern über eine Webrecherche, bei der wir nach „London tourism“ suchten.
Infos für Reisende
Abgesehen von den offensichtlichen Apps wie Reiseführern gibt es noch vieles mehr: So gibt es eine ganze Reihe von Apps, die das Fliegen erleichtern sollen. Dafür können sie Fluginformationen erfragen und bei den Airports und dergleichen nachsehen, ob der Flug pünktlich ist. Aber es gibt auch noch viele andere Apps für Urlauber: Vor allem Übersetzungs-Apps können die Kommunikation oder das Lesen von Schildern in fernen Ländern deutlich erleichtern. Manche von ihnen können die wichtigsten Begriffe auch offline speichern, was das Reisebudget schonen hilft.
Apps für die Buchung von Reisen, Flügen oder Hotels
Booking.com: Hinter Booking.com steht natürlich eines der großen Buchungsportale, es ist damit stellvertretend für die Mitstreiter. Booking.com macht Unterkünfte und Mietwagen nach frei einstellbaren Kriterien durchsuchbar und bietet meist bessere Stornomöglichkeiten als die Direktbuchung.
Kayak: Hinter Kayak verbirgt sich eine Metasuche für Flüge, Hotels und Mietwagen über diverse andere Anbieter im Netz hinweg. Außerdem kann die App Flugreisen planen und macht aufs richtige Gate oder die Abflugzeit aufmerksam. Das funktioniert dann sogar auf der Apple Watch.
Hotel Tonight: Gerade für Hotels ist die Zahl der Buchungsdienste geradezu grenzenlos, und Hotel Tonight ist nur einer von vielen. Allerdings bietet die App vor allem Restkontingente und damit oft etwas günstigere Preise als andere. Im Gegenzug ist das Angebot etwas kleiner als bei manch anderer App.
Urlaubspiraten: Die Urlaubspiraten sind ein Schnäppchenportal, das auf Reisen spezialisiert ist. Dafür gibt es Konkurrenz, und auch diese Anbieter leben letztlich von den Provisionen bei der Buchung. Dennoch ist die App recht gut gemacht und fördert so manches Schnäppchen aus dem Netz zutage.
Mit Reiseführern verpasst man weniger und nutzt mehr Gelegenheiten
Tripwolf: Schon seit vielen Jahren sind die Reiseführer von Tripwolf eine feste Größe auf dem iPhone. Rund 600 Reiseführer für alle möglichen Ziele gibt es, wobei die Inhalte aus Quellen wie Marco Polo oder ausgewählten Wikipedia-Artikeln stammen und durchaus die wichtigsten Fakten und Adressen beinhalten. Dazu gibt es eine Karte, die auf dem vor allem in den meisten Städten sehr detailreichen Openstreetmap-Projekt basiert und die zur Navigation genutzt werden kann. Alle Inhalte lassen sich auch zur Offline-Nutzung herunterladen und schonen so das Urlaubsbudget. Die Abdeckung der möglichen Urlaubsziele ist vor allem für Städtereisende recht gut. Jeder Führer kostet typischerweise 2,29 Euro und ist diesen Betrag auch locker wert, es gibt aber auch einen unlimitierten Zugang zu allen Inhalten, der im Testzeitraum auf 10 Euro reduziert war. Diesen Betrag spielen die hochwertigen Informationen aber locker wieder ein. Für manche Orte gibt es eigene Reiseführer-Apps, doch die allgemeine App zeigt die gleichen Inhalte.
Visit London: Natürlich sind die klassischen Reiseführer – ob nun in Papier gebunden oder als App – nach wie vor im Vorteil. Im App-Zeitalter ist es aber auffällig, wie viele Städte und Regionen eigene Touristen-Informationen aufbereiten, um sie unter anderem auch als App anzubieten. Die hier vorgestellte Visit-London-App ist also nur als Stellvertreter für eine große Zahl von Städten zu verstehen, die eigene Apps anbieten. Zum Finden dieser Apps bietet es sich an, auf der offiziellen Tourismusseite im Netz zu suchen, denn im App Store gehen diese Angebote beinahe unter. Londons offizielle App zeigt jedenfalls manche Qualitäten, aber auch einige Schwächen, die man bei den kommerziellen Reiseführern wohl monieren würde, wie vor allem die fehlende Navigationsfunktion. Dafür gibt es eine Menge guter Hinweise auf Sehenswürdigkeiten und dazu einige Rabattmöglichkeiten. Das gilt natürlich nur für Londons App, andere Städte bieten teils deutlich mehr Möglichkeiten, andere dagegen gar nichts. Einen Versuch ist es immer wert.
Tripadvisor: Eigentlich ist der Tripadvisor mehr ein Planungs-Tool als ein echter Reiseführer und eignet sich auch zum Buchen von Flügen und Hotels zum Zielort. Doch auch am Zielort selbst hat die App dadurch Sinn, dass man mit ihr Touren und Eintrittskarten für Sehenswürdigkeiten in der Umgebung buchen oder einfach nach Orten wie Restaurants oder Kneipen in der Nähe suchen kann. Was den Tripadvisor dabei zu einem wertvollen Helfer macht, ist seine sehr große Nutzer-Community, die praktisch jeden Ort und jede Tour schon einmal mit Bewertungen versehen hat. Das bewahrt einen recht gut davor, im Urlaub in Touristenfallen zu geraten – wenn man es denn schafft, die vielen echten von den Fake-Bewertungen zu unterscheiden. Für viele Städte lassen sich Karten, Bewertungen und dergleichen auch aufs iPhone laden. Verzichten muss man auf Touren und Hintergrundinformationen. Ein vollständiger Ersatz für einen Reiseführer ist die App damit zwar nicht, aber ein guter Begleiter von der Planung bis zur Abreise.
Übersetzer erleichtern die Kommunikation
Google Übersetzer: An Googles Übersetzungs-App führt für viele kein Weg vorbei, denn sie ist nicht nur sehr leistungsfähig, sondern noch dazu kostenfrei zu haben. Die App beherrscht insgesamt über 100 Sprachen und akzeptiert für die meisten von ihnen nicht nur eingetippte Texte, sondern auch das gesprochene Wort, die Handschrift oder mit der Kamera aufgenommene Bilder als Eingabequellen, auf denen Texte erkannt werden. Für die wichtigsten Sprachen kann die App sogar Texte im Live-Bild der Kamera erkennen und die Übersetzung so einblenden, als wäre sie von vornherein in einer anderen Sprache verfasst. Auf Reisen sehr praktisch ist, dass viele Sprachen und Features der App auch im Offline-Betrieb zur Verfügung stehen, wenn man zuvor das Sprachpaket auf das iPhone lädt. Für den vollen Funktionsumfang muss man aber online sein.
iTranslate: Zu den Pionieren der Übersetzungs-Apps zählte iTranslate, von dem noch immer eine kostenfreie Variante erhältlich ist. Das Gute an der App ist neben der Beherrschung von über 100 Sprachen zum einen die klare und einfache Bedienung und zum anderen die gute Unterstützung der Nachrichten-App und der Apple Watch, die sich hervorragend für gesprochene Dialoge eignet. Auch eine eigene Tastatur, die eingetippte Worte sofort übersetzt, gibt es. Für manche anderswo selbstverständliche Dinge muss man allerdings ein Pro-Abo für immerhin 5 Euro pro Monat oder 40 Euro pro Jahr abschließen. Damit funktioniert auch die Eingabe über die Kamera, die Website-Übersetzung oder die auf Reisen wichtige Offline-Funktionalität. So ganz ohne Bezahlung kann ein kleiner Anbieter eben nicht gegen Google und Co. anstinken.
Weitere Reisehelfer
Sicher reisen: Das Auswärtige Amt beherrscht mehr als nur ein bisschen Diplomatie und das Herausgeben von Reisewarnungen. Die App Sicher Reisen zeigt nämlich nicht nur die Warnungen, sondern auch allgemeine Reiseinformationen, die sehr nützlich vor allem für jene sein können, die keinen zusätzlichen Reiseführer nutzen möchten. Das reicht von Banalitäten wie Hinweisen zum Straßenverkehr über Visa-Hinweise bis hin zu Warnungen vor Kriminalität oder dergleichen. In diese sehr nützliche App sollte man wirklich vor jeder Reise schauen.
Flight Tracker: Viele Urlaube beginnen und enden am Flughafen. Der Flight Tracker erweist sich dabei als sehr praktisch, denn wenn man hier seine Flugdaten hinterlegt, zeigt die App genau, wann, mit wie viel Verspätung und oft auch von welchem Gate der Flug abgeht und wann er ankommt. Auch für Leute, die nur jemanden vom Flughafen abholen möchten, ist es praktisch, dass man alle Anzeigetafeln aller Verkehrsflughäfen weltweit in der App anschauen kann und sich so über Verspätungen informieren und auf Wunsch auch benachrichtigen lassen kann.
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