iOS 9: Werbepartner können nicht mehr sehen, welche Apps installiert sind

Spätestens seitdem Edward Snowden unzählige Machenschaften der Geheimdienste öffentlich gemacht hat, sind viele Menschen besorgt um Ihre privaten Daten. Auch Apple verschreibt sich seit einiger Zeit den Datenschutz und hat daher Stück für Stück Google aus seinen Betriebssystemen verbannt. Zukünftig möchte Apple eine weitere Lücke schließen, damit Nutzer besser geschützt sind. Doch dafür bedarf es einer Änderung der Richtlinien.

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Mit iOS 9 werden sich im Herbst viele Sachen ändern. Ein verstärkter Datenschutz und besseres Speicherplatznutzung sind die großen Dinge, die für die meisten Nutzer relativ unbemerkt bleiben. Beispielsweise ist wahrscheinlich den meisten Smartphone-Nutzern nicht bekannt, dass sämtliche App-Installationen auf einem Gerät über Schnittstellen, sogenannten APIs, von Unternehmen wie Facebook und Twitter abgerufen werden, um anschließend entsprechende Werbemaßnahmen vorzunehmen.

Der Website The Information zufolge, wird Apple wohl seine Richtlinien soweit ändern, sodass solche Praktiken unter iOS 9 nicht mehr möglich sind. Als Beispiel führt die Seite an, dass Facebook und Twitter wohl Ihr iOS Gerät nach App-Daten durchscannen und zum Beispiel eine Vielzahl an Spielen (auch kostenpflichtige) entdeckt und dann wird Ihnen dieser Basis eine neue, noch nicht installierte, eventuell auch kostenpflichte, App in Werbebannern oder Anzeigen vorgestellt. Schuld daran ist der Missbrauch der Kommunikationsschnittstelle "canopenURL", die derzeit noch solche Zugriffe erlaubt, aber mit iOS 9 abgeändert werden soll. 

Apple CEO Tim Cook sagte daher im letzten Jahr auch: "Wenn wir einen Dienst entwerfen, versuchen wir keine Daten zu sammeln. Unser Geschäft beruht nicht darauf Informationen über Sie zu sammeln. Sie sind nicht unser Produkt." Auch auf der diesjährigen WWDC wurde dies deutlich als Apple seinen proaktiven Assistenten vorstellte, der zwar persönliche Daten und installierte Apps durchsucht, aber Apples Craig Federighi teilte dabei promt mit:

"Wir speichern keine Emails, Fotos oder Kontakte in der Cloud, um Dinge über euch zu lernen. Ehrlich gesagt, möchten wir das einfach nicht wissen. Alles wird auf dem Gerät gemacht und es bleibt auch auf dem Gerät."

Es wäre schön, wenn mehr Unternehmen diese Richtung einschlagen würden. Sogar Edward Snowden lobte Apple erst kürzlich für seine Herangehensweise an den Datenschutz. Man muss sich dabei natürlich auch vor Augen führen, dass man den "Fehlbetrag" bei der deutlich günstigeren Konkurrenz wohl mit seinen persönlichen Daten bezahlt.

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