Cloudspeicher von Apple

iCloud: Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zu Grabe getragen

Apple verschlüsselt iCloud-Backups zwar, behält aber die Schlüssel. Nun soll der Plan für die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung eingestampft worden sein.

Von   Uhr
2 Minuten Lesezeit

Wer geglaubt hat, dass Apple alle Daten seiner Nutzer Ende-zu-Ende verschlüsselt und selbst keinen Zugriff mehr darauf hat, irrt sich gewaltig. Zwar werden iMessage-Chats und Facetime-Anrufe auf diese Weise verschlüsselt, doch die restlichen Daten kommen bei der eingeschalteten Funktion „iCloud-Backups“ zwar verschlüsselt in Apples Rechenzentren, doch sie sind eben nicht Ende-zu-Ende verschlüsselt. Apple behält den Schlüssel und kann die Daten somit entschlüsseln. Das passiert allerdings nur auf Anordnung von Behörden. Mit einer echten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wäre auch Apple nicht in der Lage gewesen, an die Daten zu kommen.

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Hat Apple die Verschlüsselungspläne auf Druck des FBIs fallen gelassen?

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet nun, dass Apple den Plan zur Verschlüsselung von Backups nach einer Beschwerde des FBI fallen gelassen hat. Die Verschlüsselung würde es den Ermittlern praktisch unmöglich machen, an die von ihnen erwünschten Daten zur Verbrechensaufklärung zu kommen, so das Argument.

Auch auf anderer Ebene hat Apple Probleme, die Balance zwischen dem Datenschutz seiner Kunden und den Informationsbedürfnissen der Behörden zu finden, so dass der US-Generalstaatsanwalt William Barr Apple kürzlich  öffentlich aufforderte, zwei iPhones freizuschalten, die von einem Attentäter verwendet wurden. Nach Informationen der Nachrichtenagentur hatte Apple den Behörden die iCloud-Backups des Täters zur Verfügung gestellt.

Reuters berichtet aber auch, dass es Hinweise darauf gibt, dass Apple die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für die iCloud-Backups wohlmöglich nicht eingeführt hat, weil damit zu viele Probleme für die Kunden entstehen würde, die ihre Kennwörter vergessen.

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Fall 1: Wer würde das wollen, dass Kriminelle nicht als Kriminelle entlarvt werden können?
Fall 2: Welcher Aufwand und Ärger entsteht beim Nutzer, wenn der das Kennwort vergessen hat? Was wäre die Alternative?

Außerdem ist Fall 1 ohnehin nur eine Mutmaßung. Reuters ist nicht die Presseabteilung von Apple.

Alternative? Eine noch stärkere End-to-End Verschlüsselung. Und nur beim konkreten Verdacht, und mit richterlichen Beschluss, die Herausgabe der Daten. Aber nicht alle Nutzer praktisch automatisch durchschnörchelbar zu machen. Diese Übergriffe aller Nachrichtendienste müssen strikt reguliert werden.

Tatsächlich eine herbe Enttäuschung

An dieser Stelle vermiese ich meine Pro-Apple Stellungnahme. Aber ehrlich? Mir fäll nichts mehr ein....Sorry

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