Es war ein lauer Sommerabend auf Amrum, irgendwann in der Mitte der 1990er-Jahre. Gläser klirrten aneinander, die Gespräche in dem kleinen italienischen Restaurant auf der Nordseeinsel waren heiter, aber gedämpft. Das Essen war gut, und wahrscheinlich verlor ich mich gerade in den dunklen Augen meiner hübschen Begleiterin.
Da passierte es. Etwas zuvor Ungehörtes. Ein Telefon klingelte. Doch es war nicht das Gerät der Gaststätte. Vielmehr war der Ton merkwürdig hell und setzte sich sägend vom sanften Gesprächsteppich ab. Jemand in einer auffälligen Markenjacke zog einen Hörer aus der Tasche, meldete sich und sagte nach einer kurzen Zeit – und viel zu laut: „Hallo Frank! Ja, ich höre dich. Hörst du mich? Ja? Wir sind gerade auf Amrum. Wo seid ihr? Ah, in Südfrankreich, wie schön!“
Wir waren verdutzte Zeugen des ersten Handy-Telefonats, das wir je erlebten. Wir schauten uns gegenseitig an. Wir schauten di...
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