Die neue Pro-Klasse

So genial ist der neue iMac Pro

Mit dem neuesten Mitglied der Mac-Familie löst Apple ein in den letzten Jahren oft gegebenen und kaum mehr geglaubtes Versprechen ein und liefert tatsächlich neue Hardware für professionelle Anwender, die besonders in Bereichen wie Virtual-Reality-Entwicklung bislang im Regen stehen gelassen wurden.

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3 Minuten Lesezeit

Das vergangene Jahr 2017 war ein bemerkenswertes für den Mac. Selten musste Apple so viel Kritik hinnehmen – gerade auch aus dem eigenen Fanlager. Selten zeigte sich ein sonst so treuer Kundenstamm, die „Creative Professionals“, derart unzufrieden mit der „aktuellen“, aber immerhin schon über drei Jahre alten Hardware und dem Ausbleiben neuer Gerät. Noch nie zuvor hatte Apple zu einem Pressegespräch gebeten, um sich für einen Mac zu entschuldigen. Auf dieses Novum folgte die Ankündigung des iMac Pro, der nun erhältlich ist – gewissermaßen als Zwischenschritt zum nächsten Mac Pro.

Apple bewirbt den iMac Pro als ein Gerät mit „Prozessoren der nächsten Generation“, was natürlich Marketingsprech ist, denn natürlich kocht auch der iMac Pro nur mit aktuellem heißen Wasser. Das aber ganz ordentlich! Je nach Konfiguration kann macOS nämlich auf bis zu 18 Rechenkerne mit jeweils 2,3 Gigahertz Taktfrequenz zugreifen. Damit überflügelt der iMac Pro den Mac Pro um 50 Prozent – zumindest was die Anzahl der Kerne angeht. Schneller getaktet sind diese nämlich nach wie vor etwas schneller. Ob das aber ein Vorteil ist, hängst stark vom Anwendungsfall ab.

Im Inneren des iMac Pro verbirgt sich nicht nur jede Menge Hochleistungstechnik, sondern auch ein von Lüftern und Kühlkörper geformtes Gesicht, das an den kriminellen Roboter „Roberto“ aus der Erfolgsserie „Futurama“ erinnert. Damit steht der iMac Pro in einer Reihe mit dem Mac Pro, dessen Inneres an Darth Vader erinnerte …
Im Inneren des iMac Pro verbirgt sich nicht nur jede Menge Hochleistungstechnik, sondern auch ein von Lüftern und Kühlkörper geformtes Gesicht, das an den kriminellen Roboter „Roberto“ aus der Erfolgsserie „Futurama“ erinnert. Damit steht der iMac Pro in einer Reihe mit dem Mac Pro, dessen Inneres an Darth Vader erinnerte … (Bild: Apple)

Power für Profis

Der neue iMac Pro ist natürlich auch ein Gerät, um die Nörgler mindestens zu besänftigen, wenn nicht gar ruhigzustellen. Endlich wieder ein Mac mit mehr Power, als die meisten Menschen aktuell auch nur ansatzweise ausnutzen können. In den eigenen statistischen Erhebungen vergleicht Apple den iMac Pro mit dem aktuellen Quad-Core-iMac (und nicht etwa mit dem Mac Pro) und kommt dabei auf trotzdem imposante Werte:

3D-Designer sollen riesige 3D-Modelle visualisieren und Szenen bis zu 3,4-mal schneller rendern können. Entwickler sollen problemlos in mehreren virtuellen Maschinen und Testumgebungen parallel arbeiten und außerdem ihren Quellcode um bis zu 2,4-mal schneller kompilieren können. Wer in der Wissenschaft und Forschung tätig ist, soll sich über eine bis zu 5-mal schnellere Datenvisualisierung freuen können, während Fotografen mit gigantischen Dateien arbeiten können und von einer deutlich beschleunigten Bildverarbeitung profitieren sollen. Für Musikproduzenten beschleunigt sich der Export von mehrspurigen Projekten um bis zu 4,6-mal. Außerdem können sie bis zu 12,4-mal mehr Echtzeit-Plug-ins verwenden. Wer sein Geld mit der Video-Produktion verdient oder diese zu seinem „professionellen Hobby“ erkoren hat, der könne nun bis zu acht 4K-Streams bearbeiten. Außerdem sei auch das Bearbeiten von 4,5K-RED-RAW-Material, sowie 8K-ProRes-4444-Aufnahmen in voller Auflösung und in Echtzeit kein Problem mehr, behauptet Apple. Wie das in der Realität aussieht, werden unsere ausführlichen Tests in den nächsten Tagen und Wochen zeigen.

Was ist mit dem Mac Pro?

Der iMac Pro ist eine wahre Höllenmaschine, was die maximal mögliche Leistung anbelangt. Bleibt die Frage, was 2018 eigentlich aus dem Mac Pro wird. Nach einem in der Form noch nie dagewesenen „mea culpa“ für das Ausbleiben von Updates beim immer noch aktuellen Mac Pro von 2013 hat Apple für das Kalenderjahr einen würdigen Nachfolger angekündigt. Dieser kommt dann in völlig neuem Design, da das aktuelle unter anderem zu Problemen bei der Wärmeabfuhr führt und man sich auch in Sachen Grafik-Chips vergaloppiert hat. Aber kann der kommende Mac Pro wirklich signifikant mehr leisten als dieser iMac Pro? Oder wird sein größter Mehrwert die Austauschbarkeit von Komponenten sein?

Zukunftssicher

Die geballte Prozessor- und Grafik-Power des iMac Pro ermöglicht es Apple-Nutzern endlich, auch in ein völlig neues Arbeitsfeld vorzustoßen, ohne zumindest zeitweise auf Windows-PCs zurückgreifen zu müssen. Wer Virtual-Reality-Anwendungen entwickeln möchte, findet im iMac Pro auf jeden Fall den besten – und eigentlich auch den einzigen – Mac für diesen Job.

Der integrierte T2-Chip ermöglicht auch eine verbesserte Systemsicherheit durch den eigens dafür entworfenen Secure-Enclave-Coprozessor, der die Grundlage für das verschlüsselte Speichern und sichere Bootfähigkeiten bietet. Die dedizierte AES-Hardware verschlüsselt Daten auf der SSD, ohne dass die Leistung beeinträchtigt würde, während der sichere Bootvorgang sicherstellt, dass nur vertrauenswürdige Software beim Start geladen werde, behauptet Apple.

Atemberaubend ist und bleibt die Bildschirmtechnologie, die Apple in aktuellen iMac-Modellen verbaut.
Atemberaubend ist und bleibt die Bildschirmtechnologie, die Apple in aktuellen iMac-Modellen verbaut. (Bild: Apple)

Der Preis ist heiß

Bleibt ein letztes vermeintlich großes Aufreger-Thema, das natürlich die Diskussionen auf den diversen Online-Plattformen wie auch MacLife.de beherrscht: der Preis. Wie bei jedem echten Profi-Gerät darf man dabei natürlich nicht vergessen, dass sich dieser iMac Pro aber auch eben nicht an Hobbyisten wendet.

iMac Pro: Wo teuer richtig teuer ist…

High-End-Konfiguration

  • 2,3 GHz 18-Core Intel Xeon W Prozessor
  • 128 GB DDR4 ECC Arbeitsspeicher
  • 4 TB SSD Flash-Speicher
  • Radeon Pro Vega 64 mit 16 GB
  • 15.508 Euro

Standard-Konfiguration

  • 3,2 GHz 8-Core Intel Xeon W Prozessor
  • 32 GB DDR4 ECC Arbeitsspeicher
  • 1 TB SSD Flash-Speicher
  • Radeon Pro Vega 56 mit 8 GB
  • 5.499 Euro

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Ich wünsche mir diese Grundausstattung ohne Display .
Dann kann ich mein eignen Monitor aussuchen.
Wenn das im diesen Jahr kommt bin ich dabei.

Das wäre dann der neue MacPro...

@Umme
Das glaub ich nicht der neue MacPro wird viel mehr kosten.
Ein Art Mac Mini wäre die Lösung.

Bisher was der Mini Mac für einen TV Streaming PC zu teuer und für Pro Anwendung zu schwach. Für mich irgendwie im Niemandsland. Lasse mich überraschen ob sich das ändert.

Ich muss/will meine beiden 27"-2K-Bildschirme weiterhin nutzen können (momentan an einem Mac Pro 2013 mit Parallels und Autodesk-3D-Software). Heisst für mich also sowieso weiterhin warten auf den neuen Mac Pro. Bin da aber durchaus zuversichtlich.
Wir rechnen bei uns in Büro sowieso mit einer PC/Mac-Laufzeit von 4 bis 5 Jahren. Da sind wir also mit einer Aktualisierung des Mac Pro im 2018 gar nicht mal so schlecht auf Kurs.
Es muss nämlich, gerade im prof. Umfeld, nicht jedes Jahr ein neuer High-End-Computer sein - egal ob PC oder Mac.

An IMac Pro können doch auch weitere Monitore genutzt werden

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