Fitness-Tracker als Datenschleuse: Dennoch würde jeder Dritte Gesundheitsdaten an Krankenkassen weitergeben

Fitness-Tracker und Smartwatches - diese Wearables liegen hoch im Kurs. Egal ob mit oder ohne Display, als Sport- oder Luxus-Ausgabe im edlen Design, es gibt eigentlich für nahezu jeden Anlass das perfekte Gerät. Diese Wearables zeichnen Gesundheitsdaten auf und speichern diese nicht nur lokal auf dem Gerät beziehungsweise Smartphone sowie Tablet ab, sondern übertragen diese auch an Krankenkassen. Doch: Was halten die Deutschen eigentlich davon?

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Fitness-Tracker und Smartwatches mit eingebauten Sensoren in Kombination mit entsprechenden Apps zeichnen Gesundheitsdaten auf und geben diese bei Bedarf an Krankenkassen weiter, sodass diese die Tarifierung individuell anpassen können - ein Trend, der mehr und mehr um sich greift. Doch: Wie sieht es eigentlich hierzulande damit aus? Wie sehr nutzen Deutsche beziehungsweise jene Menschen, die in Deutschland leben, diese Geräte sowie die dazu passenden Apps?

Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts YouGov Deutschland AG kann sich etwa jeder Dritte, 32 Prozent, grundsätzlich vorstellen, gesundheits- und fitnessbezogene Daten zu messen und mit der Krankenversicherung zu teilen, um dadurch Vorteile zu erhalten.

Und diese Vorteile sind primär monetärer Natur, denn Krankenkassen nutzen die persönlichen Daten, um zu prüfen, wie gesund der Versicherte ist. Das kann einerseits bedeuten, dass die Beiträge für jene sinken, die sich nachweislich gesund ernähren und Sport treiben, denn dadurch vermeiden die Versicherer langfristig hohe Kosten (im Alter). An Vertrauen gegenüber Krankenkassen scheitert es laut YouGov dabei nicht. Immerhin sieben Prozent nutzen Gesundheits-Apps von einer Krankenkasse beziehungsweise eines -versicherers. Für die Übermittlung der Daten an die Krankenkasse oder -versicherung werden am häufigsten Beitragsersparnisse oder Gutscheine für privatärztliche Leistungen gewünscht. Aber auch Gutscheine für Wellness-/Fitness-Wochenenden oder Punktegutschriften auf Kundenkarten ,wie zum Beispiel von Payback oder Miles&More, sind von Interesse. So stimmt auch eine Mehrheit, 57 Prozent, zu, dass solche Tarife eine gute Möglichkeit sind, um Geld zu sparen.

Andererseits können die Tarife auch steigen. Das heißt: Bemerkt die Krankenkasse, dass sich jemand nicht bewegt und zudem ungesund ernährt, indem er oder sie beispielsweise zu viele Kalorien zu sich nimmt, könnten die Beiträge für den Betroffenen künftig teurer werden. Die Mehrheit, also 73 Prozent, haben Sorge, dass bei einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes plötzlich mehr als vorher für die Krankenversicherung bezahlt werden müsste. Aber auch das Thema Datenschutz beschäftigt die Befragten: So glauben rund drei Viertel, konkret 81 Prozent, dass die einmal erfassten Daten auch für andere Zwecke verwendet werden.

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