Fitness mit dem iPhone: Gesund dank Wearables und Apps?
Fitness mit iPhone & Co. Apple hat erstmas 2010 das biometrische Potenzial des iPhones mit der Veröffentlichung von iOS 4 und des Software-Frameworks CoreMotion erschlossen, das es Entwicklern ermöglichte, Bewegungsdaten aus den Sensoren der Geräte nutzen. Aber es waren drei andere Entwicklungen, die Apples Einsatz im Gesundheits- und Fitnesstracking bedeutend beeinflussten.
Die erste Entwicklung war die Ankündigung des iPhone 5s 2013 und sein M7-Motion-Coprocessor, der sich Bewegungsdaten vom Beschleunigungsmesser, Gyroskop und Kompass holte. Die zweite war iOS 8, das Apple die Health-App brachte – einen Hub, um alle Gesundheitsdaten zu speichern, unter anderem eingeteilt in Fitness, Körpermesswerte, Ernährung, Schlaf und andere Vitalzeichen.
Viele der Apps, die wir dir vorstellen, helfen dir dabei, dein iOS-Gerät zum Tracking von Schlaf, Aktivitäten und Diäten zu verwenden. Bei vielen ist es jedoch notwendig, dass du dein iPhone oder iPad immer zur Hand hast, was für einige Nutzer unpraktisch erscheint. Dann solltest du den Kauf eines Aktivitäts- bzw. Fitnesstrackers in Erwägung ziehen.
Einige der Wearables liefern nützliches Feedback, informieren dich über anstehende Workouts oder erinnern dich daran, dass das letzte Training schon eine Weile her ist. Wenn du eher an einer integrierten Lösung für iOS-Geräte interessiert bist, ist vielleicht die Apple Watch ein Gadget, das du dir kaufen solltest.
Die dritte Entwicklung war die Veröffentlichung der Apple Watch 2015, der lang erwarteten Smartwatch von Apple, die jetzt mit anderen Unternehmen auf dem heiß umkämpften Wearable-Markt konkurrieren muss.
Gesundheits-Tracking
Wenn du ein iPhone 5s oder ein neueres Modell besitzt, dann kannst du deine Basis-Aktivität mithilfe der Health-App tracken; indem du dein iOS-Gerät bei dir trägst, misst es zurückgelegte Schritte und Distanzens sowie verbrannte Kalorien. Falls du ein iPhone 6 (oder sogar ein iPad Air 2 oder iPad mini 4) besitzt, kannst du auch bezwungene Treppen messen dank des M8-Coprocessors in diesen Geräten and Barometer-Sensoren, die Höhenunterschiede messen. Und wenn du ein iPhone 6s oder 6s Plus hast, übernimmt der integrierte M9 Motion-Processor all dies kontinuerlich ohne Beinträchtigung der Akku-Lebensdauer.
Diese Tracking-Funktionen sind unter iOS 9 standardmäßig eingestellt, aber du kannst sie unter „Einstellungen“ > „Datenschutz“ > „Bewegung & Fitness“ aussstellen, indem du den Schalter „Fitnessprotokoll“ nach links verschiebst.
Wenn du diese ausschaltest, ist die Health-App aber mehr oder weniger nutzlos. Das Dashboard der App zeigt eine Reihe von Diagrammen an, die die aufgenommenen Daten visualisieren. Dabei gibt es auch Optionen, die Daten nach einer Übersicht pro Tag, Woche, Monat und Jahr anzuzeigen. Man kann im Dashboard bearbeiten, was einem angezeigt werden soll: Gehe auf Daten, wähle einen Bereich wie Fitness aus und verschiebe dann den Regler nach rechts („In der Übersicht anzeigen“).
Drittanbieter-Apps
Es gibt viele (kostenlose) Apps von Drittanbietern, die ansprechender sind als Health und die GPS-Daten des iPhones benutzen. Zu diesen gehört UP von Jawbone ( jawbone.com ). Es hat ein elegantes Interface und der „Smart Coach“ postet Fitness-Tipps im Aktivitätsfeed, während es die Integration von Social Media ermöglicht, mit Freunden einen Wettkampf auszutragen.
Für Trainings-Einheiten mit dem iPhone gibt es Nike+ Running ( nike.com ), das Echtzeit-Audio-Feedback liefert, die Laufstrecke- und Zeit, die Intensivität des Workouts aufnimmt und diese Daten auf einer Karte anzeigt. MapMyRun ( mapmyrun.com ) bietet ähnliche Funktionen, geht aber mit einem Ganztages-Tracking noch weiter und schließt über 600 Aktivitätsarten ein. Beide Apps bieten Trainingseinheiten als In-App-Käufe an, wenn du noch intensiver trainieren möchtest.
Radsportler und andere Athleten sollten sich MapMyRide ( mapmyride.com ) oder Strava Running and Cycling ( strava.com ) anschauen, die ähnliche Funktionen wie die oben genannten Apps liefern, aber Routen empfehlen und Nutzergruppen.
Wearables tragen
Wenn du an Wearables interessiert bist, hast du eine riesige Auswahl. Eine günstige Option ist der MisFit Flash (49,99 US-Dollar), ein Gerät, das zurückgelegte Schritte trackt, die Distanz und verbrannte Kalorien, und den Fortschritt zu einem zuvor festgelegten Tagesziel anhand von LEDs anzeigt. Es misst auch deine Schlafqualität und verfügt über eine Batterie, die rund sechs Monate lang läuft. Das Withings Pulse Ox (99,95 Euro) ist ein weiteres empfehlenswertes Produkt. Es misst neben den herkömmlichen Fitnessdaten auch den Höhenunterschied, bei Aufforderung die Herzfrequenz und den Sauerstoffgehalt des Bluts. Jawbones UP3 (179,99 Euro) misst unter anderem die Herzfrequenz und die Atmung sowie elektodermale Aktivität. Diese ist aber leider nicht besonders nützlich, auch wenn die App sehr ansprechend gestaltet ist.
Ein weiterer Tracker ist der Moov Now (79,99 US-Dollar), der ebenfalls einen Sensor enthält. Dieser trackt deine täglichen Aktivitäten und dient mit motivierenden Trainingsprogrammen als persönlicher Coach. Leider ist die iOS-App nicht so gut. Das Fitbit Charge HR (149,95 Euro) ist nicht zuletzt dank seines OLED-Displays empfehlenswert: Dies zeigt eingehende Anrufe an, Höhenunterschiede, den Schlaf und auf Anfrage ein kontinuerliches Tracking der Herzfrequenz. Auch die Fitbit-App ist benutzerfreundlich.
iOS-Integration
Apples Health-App kann mit vielen Apps und Geräten von Drittanbietern synchronisiert werden, aber die Integration in Health ist abhängig vom Produkt. Die Nutzer der Endomondo-App können zum Beispiel zum Menü gehen und sich über dieses mit Health verbinden, User von Jawbone- oder MisFit-Geräten mit Apple Health, indem sie den Zugriff in der App des Trackers erlauben. Fitbit-Nutzer können nur eine Synchronisierungs-Lösung eines Drittanbeiters nutzen ( syncsolver.com ).
Apple Health bündelt also die Daten aus verschiedenen Quellen und gibt Ihnen eine Übersicht über biometrische Daten. Du kannst den Tag zum Beispiel mit der Fitbit Aria WLAN-Waage (119,95 Euro) beginnen, die Daten per Sync Solver in die Health-App übertragen und dann mit der Apple Watch (ab 399 Euro) joggen gehen. Wenn du nach Hause kommst, kannst du Withings kabelloses Blutdruckmessgerät (129,95 Euro) zur Messung des Blutdrucks verwenden und mit Apple Health synchroniseren. Dadurch kannst du zum Beispiel den Blutdruck von gestern mit deiner Herzfrequenz vergleichen und mit anderen Daten der Waage, um so das Ergebnis einer Diät zu überprüfen, die du aus der UP-App erhalten hast.
Natürlich liegt es ganz bei dir, wie sehr sich beim Thema Gesundheit und Fitness auf biometrische Daten verlassen möchtest. Bei einer Erkrankung solltest du dich jedoch immer zuerst mit deinem Arzt beraten.
Ignoriere einfach den Namen dieser App, denn sie trackt dank der GPS-Integration fast jede Outdoor-Aktivität. Du kannst die Distanz, Dauer, Geschwindigkeit, Höhenmeter und verbrannte Kalorien messen und in der Karte verzeichnen lassen, aber auch zusätzliche Daten wie das Wetter hinzufügen.
In der Basis-Version trackt diese App eine große Auswahl an Outdoor-Aktivitäten und bietet viele nützliche Statistiken. Mit der Premium-Version erhält man eine große Auswahl an Übungen und Trainingsprogrammen, die dich motivieren und herausfordern sollen.
Human ünterstützt dich dabei, täglich mindestens 30 Minuten zu trainieren und zählt automatisch die verbrannten Kalorien beim Gehen, Rad fahren und Joggen, ohne dass du der App deine Aktivität mittteilen musst. Du kannst auch die Aktivitäten deiner Freunde verfolgen.
Pillow trackt deinen Schlaf, indem es den Beschleunigungsmesser deines Geräts benutzt. Nach dem Aufwachen erhältst du eine detaillierte Übersicht darüber, wie du geschlafen hast, inklusive leichter und tiefer Schlafphasen. Es kann auch Sprechen im Schlaf aufzeichnen.
Diese ansprechende App bietet strukturierte Diät-Pläne, zeichnet die Nahrungsaufnahme auf und hilft dir mit detaillierten Informationen dabei, zu verstehen, wieviel Kohlenhydrate, Proteine und Fette du zu dir nimmst. Sie synchronisiert auch mit Fitnesstrackern.
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