Zum Marathonläufer hat mich die Watch nicht gemacht. Vielmehr ist sie für mich ein zum Gadget gewordenes Mahnmal in Sachen Achtsamkeit und Gesundheit.
Apple bedient sich in der Werbung für seinen Smartwatch-Verkaufsschlager durchtrainierten Marathonläufern, gertenschlanken Joggern und anderer offensichtlich von Fitness und Sport begeisterten Menschen. Doch in der Realität sehen viele Apple-Watch-Träger ganz anders aus: Schreibtisch statt Studio, Waschbär- statt Waschbrettbauch, Computer- statt Winterspiele – so, wie auch bei mir der Fall. Doch selbst fernab von Sport und Schweiß kann die Apple Watch zu mehr Fitness und Gesundheit verhelfen.
Rund drei Jahre ist die Apple Watch nun zu haben. Drei Jahre, in denen ich mehr über mich gelernt habe. Es war nämlich aller im Nachhinein so offensichtlichen Warnzeichen zum Trotz tatsächlich Apples Computeruhr, die mich darauf brachte, dass etwas nicht mit mir stimmte und ich viel zu lange zu ungesund gelebt hatte.
Mich als Fitnessmuffel interessierte die Apple Watch anfangs in erster Linie als Gadget, als hippes Technik-Spielzeug. Welches am Rande zudem ein Mehr an Bewegung über ihre Gamification-Aspekte einforderte. Warum sich nicht spielerisch zu mehr Bewegung und Fitness anleiten lassen, denn schließlich warten lustige farbige Ringe jeden Tag aufs Neue darauf, geschlossen zu werden?
Wenn sich die Ringe nicht mehr schließen
Nachdem die erste Euphorie ob des Neuen verflogen war, schlossen sich die das Bewegungs-, Trainings- und Stehziel repräsentierenden Kreise jedoch immer seltener – insbesondere, dass sich der die Anzahl der Stehstunden darstellende Ring partout nicht mehr vervollständigen wollte, ließ mich über meinen offensichtlich nicht von der Hand zu weisenden Mangel an Bewegung nachdenken. Zudem zeigte sich immer wieder ein deutlich erhöhter Puls – sitzend, bei der Arbeit, ohne sonderliche körperliche Anstrengung. Verunsichert von diesem Feedback der Watch, brachte eine Reihe an Arztbesuchen schließlich hervor, dass ich an Diabetes Mellitus Typ 2 leide – und das ob diverser von mir ignorierter Folgeschäden wohl schon seit längerer Zeit – aber eben noch nicht zu spät.
Lieber hätte ich an dieser Stelle natürlich erzählt, wie mich die Apple Watch Stück für Stück zum gestählten Olympioniken verwandelt und mich zu immer neuen sportlichen Höchstleistungen anstachelt – das aber wäre schlicht gelogen. Was der Apple Watch hingegen gelang, war und ist es, meine Aufmerksamkeit mehr auf meinen Umgang mit mir selbst zu lenken, vor allem auf den Mangel an Bewegung in meinem Leben.
Ein kleines Stück Veränderung
Inzwischen versuche ich mehr Abwechslung, mehr Vitalität in meinen (Arbeits-)Alltag zu bringen. Das gelingt mir zwar nicht immer, aber im Bewusstsein von Begrifflichkeiten, wie etwa dem metabolischen Syndrom und der „Sitzkrankheit“ (Sitzen ist ja bekanntlich und vermutlich zu Recht das neue Rauchen), schreibe ich der Apple Watch tatsächlich zu, mein Leben ein kleines Stück verändert, wenn unterm Strich nicht sogar verlängert zu haben – ein Mehr an Fitness und Gesundheit auf Umwegen sozusagen. Einen Marathon laufe ich zwar noch immer nicht, aber an zwölf Stunden am Tag jeweils zumindest eine Minute lang in Bewegung zu sein, das bekomme ich inzwischen ganz gut hin.
Stefan Molz schreibt seit mehr als zehn Jahren für die Mac Life. Er hat eine Schwäche für Spiel, Spaß und Schokolade – nicht so sehr aber für Sport.
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Seit ich die Apple Watch [Watch]️ trage hab ich mich in Sachen Bewegung verändert und ja die Watch Stachel einen an und das finde ich gut jeden Tag alle Ringe zu schließen ist an manchen tagen nicht leicht aber ich bleibe dran und kann sie jedem nur empfehlen!
Trage selber eine Apple Watch und bin sehr zufrieden. Einziges Manko ist , wenn man auf Aktivität sonstiges geht , hat man Ruck zuck den Grünen Ring voll , da er nicht nach Puls misst , sondern jeden Minute als Trainingsminute akzeptiert.
Das empfinde ich auch so. Ist irgendwie schade, obwohl man ja echte Trainingseinheiten auch abrufen kann - inklusive zurückgelegter Strecken (wenn man die entsprechende App aktiviert hat)
Auch ich finde, die Watch sorgt für mehr Bewegung. Natürlich auf Umwegen wie Challenges mit Freunden, oder zusätzlichen Apps wie Nike Running. Aber es funktioniert.
Mein erster Halb-Marathon vor knapp drei Wochen lief ziemlich gut für mich!
Und das tägliche Radeln zur Arbeit wird immer als Trainingseinheit festgehalten.