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Facepalm jetzt offizielles Emoji in Unicode 9

Wer sich öfter mal vor die Stirn schlägt, um sein Erstaunen oder seinen Verdruss auszudrücken, der wird in Zukunft auch einen Emoji nutzen können, um dieses Gefühl auszudrücken. Denn das Unicode-Konsortium hat sich entschieden den "Stirnschlag" als piktorale Darstellung einzuführen, neben Bacon und einer Pinocchio-Nase auf einem Smiley-Gesicht.

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Die Zertifizierung für den Unicode-Standard 9.0.0 enthält einen offiziellen „Facepalm“-Emoji, der die Geste darstellt, wenn sich jemand vor die Stirn schlägt, weil er verdutzt ist, oder nicht anders kann. Die neue Revision wird ab dem 21. Juni offiziell zum Standard erhoben.

Das heißt noch nicht automatisch, dass die neuen Ikone dann für jeden sofort verfügbar sein werden. iOS-Nutzer werden auf ein Firmware-Update warten müssen, genauso wie Besitzer von Android-Geräten. Doch die Veröffentlichung von Android N könnte dann bereits die neuen Emoji beinhalten.

Einkaufswagen, Wasserball und Erdnuss

Insgesamt werden am 21. Juni in Unicode 9 72 neue "Smileys" aufgenommen, darunter auch ein Einkaufswagen, ein Ei, einen Handballspieler im Angriff, eine Turnerin, die ein Rad schlägt und viele andere. Allein 18 neue Darstellungen werden in der Kategorie Essen und Trinken hinzugefügt, 22 in der Kategorie Smileys und Personen. Grundsätzlich ist die Erweiterung von Unicode um weitere Emoji zu begrüßen. Vor allem für Leute mit Behinderung sind diese piktoralen Ausdruckszeichen ein Segen. Eine detaillierte Auflistung aller neuen Ikone bietet Emojipedia.

Auf der Suche nach dem korrekten Emoji

Doch trotz mancher Vorteile wird mit jeder Erweiterung der Standards ein Problem immer größer. Nicht umsonst heißt eine Redewendung: Wer die Wahl hat, hat die Qual. Denn Vielfalt bedeutet immer auch Verzögerung. Je mehr es gibt, desto länger brauchen wir in Zukunft, um das richtige auf der virtuellen Tastatur auszuwählen, um unsere Gefühle auszudrücken. Die allermeisten Nutzer verwenden sowieso nur eine Handvoll oder etwas mehr Emoji. Sie kommen aber lange nicht dazu, alle zu verwenden.

Darin unterscheiden sich diese piktoralen Darstellungen nicht von der normalen Sprache. In der Sprachwissenschaft stellen Akademiker in Auswertungen fest, dass die allermeisten Menschen selbst nur einen Bruchteil der Vokabeln ihrer Muttersprache kennen. Zwar gibt es viele Otto Normalos, die gerne Fehler korrigieren, doch zeitlebens kommen wir gar nicht mit all den Vokabeln in Berührung, die unsere Sprache ausmachen. Im Durchschnitt kennen wir nicht mal fünf Prozent unseres eigenen Wortschatzes. Doch selbst Sprachbegabte und viel Belesene sind nicht in der Lage sich alle Vokabeln ihrer Muttersprache zu merken, weil es einfach viel zu viele sind und viele nur selten genutzt werden. Missverständnisse sind deshalb vorprogrammiert; Genau das dürfte in Zukunft bei den Emoji ebenso der Fall sein.

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