Die US-amerikanische Gesellschaft ist generell prüder als die deutsche. Während Gewalt in Medien und Spielen beinahe bis zum Exzess erlaubt ist, wird Nacktheit wegzensiert. Dies handhaben viele US-amerikanische Soziale Plattformen auch in internationalen Märkten ähnlich. Vor allem Facebook und Instagram sind bekannt dafür jegliche Nacktheit wegzuzensieren, auch wenn es sich dabei nicht um ein sexualisiertes Bild handelt. Dabei liegt oft ein Doppelstandard zugrunde. So ist der weibliche Nippel beispielsweise ein gigantisches Problem für Facebook, Instagram und Co. aber nicht der männliche Nippel. Dabei gibt es objektiv betrachtet keinerlei Unterschiede.
Nacktheit wird vor allem von vielen US-amerikanische Unternehmen zensiert
Ein Instagram-Account stellt diesen Doppelstandard nun bloß. Dieses Konto veröffentlicht ständig Fotos von Nippeln von anderen Instagram-Nutzern, die diese an den Account „genderless-nipples“ einsenden. Aufgrund der nahen Perspektive ist es bei fast allen Bildern völlig unmöglich, das Geschlecht festzustellen. Außerdem sind die Bilder anonymisiert. Namen, Nutzername, Geschlecht oder Alter des Einsenders eines Fotos werden nicht erwähnt.
Die Diskussion um die Zensur von Nacktheit ist ein kleiner Bestandteil einer größeren Diskussion. Es stellt sich im digitalen Zeitalter die Frage, inwiefern Plattformen wie Facebook für unangemessene Inhalte verantwortlich sind und wie diese Unternehmen reagieren müssen. Auch die sogenannte Filterblase ist Teil dieser Debatte. Außerdem gilt es zu definieren, was „unangemessen“ eigentlich bedeutet. Denn wie man mit der Darstellung von Nacktheit, Hatespeech, Beleidigungen oder Gewalt im Netz umgehen soll ist keinesfalls immer so einfach zu entscheiden. Jede Art von generellem Filter beziehungsweise auch der vollständige Verzicht desselben hat immer auch Konsequenzen für Persönlichkeitsrechte oder die freie Meinungsäußerung. Eigentlich müsste man immer in Einzelfall entscheiden, was aber aufgrund der schieren Menge an Postings de facto unmöglich ist.
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