Die Europäische Kommission hat ihre kartellrechtliche Untersuchung zu Apples App-Store-Regeln für E-Book- und Hörbuch-Apps überraschend eingestellt. Diese Entscheidung markiert das Ende eines Verfahrens, das seit Juni 2020 lief und von einer Beschwerde des E-Book-Anbieters Kobo, einer Tochtergesellschaft von Rakuten, ausgelöst wurde.
- EU-Kommission beendet Kartelluntersuchung zu Apples E-Book-Regeln
- Beschwerde von Kobo zurückgezogen, möglicherweise aufgrund von Irrelevanz
- Apple bleibt trotzdem im Fokus der EU-Wettbewerbshüter
Ursprung und Inhalt der Untersuchung
Die Untersuchung konzentrierte sich auf zwei Hauptaspekte von Apples Geschäftspraktiken:
- Die Verpflichtung für Entwickler, Apples eigenes In-App-Kaufsystem zu nutzen
- 2. Einschränkungen, die Entwickler daran hindern, iPhone- und iPad-Nutzer über günstigere Kaufoptionen außerhalb des App Stores zu informieren
Kobo argumentierte, dass Apples obligatorische 30-Prozent-Provision auf App-Store-Käufe es praktisch unmöglich mache, profitabel zu arbeiten und gleichzeitig mit Apple Books zu konkurrieren, das nicht denselben Gebührenstrukturen unterliegt.
Gründe für die Einstellung
Die Europäische Kommission gab an, dass die Untersuchung aufgrund der Rücknahme der Beschwerde durch den E-Book-Anbieter eingestellt wurde. Experten vermuten, dass die Beschwerde möglicherweise ihre Relevanz verloren hat. Dies könnte auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein:
- Änderungen in Apples App-Store-Richtlinien
- Anpassungen des Geschäftsmodells von Kobo
- Auswirkungen des Digital Markets Act (DMA) der EU
Fortbestehender Druck auf Apple
Trotz der Einstellung dieser speziellen Untersuchung betont die Kommission, dass dies nicht bedeutet, dass Apples Verhalten vollständig mit den EU-Wettbewerbsregeln konform ist. Apple steht weiterhin unter Beobachtung:
- Durch EU-Wettbewerbsgesetze
- Durch den Digital Markets Act (DMA), der Apple als "Gatekeeper" einstuft und Änderungen seiner App-Store-Praktiken verlangt
Erst im März 2024 verhängte die Kommission eine Geldstrafe von 2 Milliarden Dollar gegen Apple wegen wettbewerbswidriger Praktiken im Bereich Musik-Streaming-Apps.
Ausblick und Konsequenzen
Die Einstellung der E-Book-Untersuchung bedeutet für Apple eine vorübergehende Entlastung. Allerdings zeigt der anhaltende regulatorische Druck, dass der Tech-Gigant weiterhin unter genauer Beobachtung steht.
Für Entwickler und Nutzer bleibt die Situation komplex:
Auf der einen Seite hoffenEntwickler auf fairere Bedingungen im App Store und auf der anderen Seite könnten Nutzer von mehr Wettbewerb und potenziell niedrigeren Preisen profitieren.
Eine Kartelluntersuchung ist ein Verfahren, bei dem Wettbewerbsbehörden prüfen, ob ein Unternehmen seine Marktmacht missbraucht. Ziel ist es, fairen Wettbewerb zu gewährleisten und Monopolbildung zu verhindern. Die Behörden können bei Verstößen hohe Geldstrafen verhängen oder Unternehmen zu Verhaltensänderungen zwingen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich Apples Geschäftspraktiken unter dem Einfluss des DMA und anderer regulatorischer Maßnahmen entwickeln werden. Die Tech-Branche und Verbraucher werden die weiteren Entwicklungen genau verfolgen.
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