EU vs. Apple: iPadOS

EU-Kommission nimmt Apples iPad-Ökosystem ins Visier

Die EU-Kommission hat eine formelle Untersuchung eingeleitet, um zu prüfen, ob Apples iPadOS den Anforderungen des Digital Markets Act (DMA) entspricht. Im Mittelpunkt stehen die Öffnung für alternative App-Stores und die Interoperabilität mit Zubehör.

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Die Europäische Kommission hat am 4. November 2024 offiziell bekannt gegeben, dass sie eine formelle Untersuchung eingeleitet hat, um zu prüfen, ob Apples Betriebssystem iPadOS den Anforderungen des Digital Markets Act (DMA) entspricht. Diese Untersuchung markiert den nächsten Schritt in der regulatorischen Aufsicht über Apple, nachdem iPadOS im April 2024 als "Gatekeeper"-Plattform eingestuft wurde.

Quickread: Auf einen Blick
  • EU-Kommission prüft iPadOS auf DMA-Konformität
  • Fokus auf App-Store-Alternativen und Zubehör-Integration
  • Bei Verstößen drohen Apple hohe Geldstrafen

Die Kernpunkte der Untersuchung konzentrieren sich auf drei Hauptaspekte:

1. Wahl des Standard-Webbrowsers

Die EU-Kommission erwartet, dass Apple den iPad-Nutzern die Möglichkeit einräumt, einen alternativen Webbrowser als Standard festzulegen. Dies würde bedeuten, dass Nutzer nicht mehr zwangsläufig auf Safari als voreingestellten Browser angewiesen wären.

2. Alternative App-Stores

Ein weiterer kritischer Punkt ist die Forderung nach der Zulassung alternativer App-Stores auf iPadOS. Apple hat bereits angekündigt, mit iPadOS 18 die Installation von Drittanbieter-App-Stores – von Apple als "App-Marktplätze" bezeichnet – in der Europäischen Union zu ermöglichen. Die Kommission wird nun prüfen, ob diese Umsetzung den Anforderungen des DMA gerecht wird.

3. Integration von Zubehör

Besonderes Augenmerk legt die Kommission auf die Interoperabilität von Zubehör wie Kopfhörern und "Smart Pens" mit iPadOS. Der DMA verlangt, dass Plattformen die effektive Nutzung von Zubehör-Ökosystemen unterstützen. Obwohl das iPad bereits eine breite Palette von Kopfhörern und Stylus-Stiften unterstützt, bieten Apples eigene Produkte wie AirPods und Apple Pencil eine deutlich nahtlosere und funktionsreichere Integration.

Die Herausforderung für Apple Apple steht nun vor der Aufgabe, zu beweisen, dass seine aktuellen und geplanten Änderungen an iPadOS den Anforderungen des DMA genügen. Das Unternehmen könnte argumentieren, dass die bestehende Unterstützung für Drittanbieter-Zubehör bereits ausreichend ist. Allerdings zeigt die Einleitung der formellen Untersuchung, dass die EU-Kommission hier möglicherweise anderer Ansicht ist.

Mögliche Konsequenzen

Sollte die Kommission zu dem Schluss kommen, dass Apple gegen die Bestimmungen des DMA verstößt, könnten erhebliche Strafen drohen. Das Gesetz sieht Bußgelder von bis zu 10 Prozent des globalen Jahresumsatzes vor – eine Summe, die selbst für ein Unternehmen von Apples Größe schmerzlich wäre.

Ausblick

Die endgültige Entscheidung der EU-Kommission wird für das kommende Jahr erwartet. Das Ergebnis könnte weitreichende Folgen für Apples Geschäftsmodell in Europa haben und möglicherweise als Präzedenzfall für andere Regionen dienen. Für Verbraucher könnte es zu mehr Wahlmöglichkeiten und einer größeren Vielfalt an kompatiblem Zubehör führen.

Digital Markets Act (DMA) erklärt!

Der Digital Markets Act ist ein EU-Gesetz, das die Marktmacht großer Technologieunternehmen regulieren soll. Er verpflichtet sogenannte 'Gatekeeper' wie Apple dazu, ihre Plattformen für mehr Wettbewerb zu öffnen. Ziel ist es, fairere Bedingungen für kleinere Unternehmen und mehr Wahlmöglichkeiten für Verbraucher zu schaffen.

Apple steht nun vor der Herausforderung, eine Balance zwischen der Wahrung seiner Ökosystem-Integrität und der Erfüllung regulatorischer Anforderungen zu finden. Die Entwicklungen in diesem Fall werden nicht nur für Apple, sondern für die gesamte Tech-Branche von großer Bedeutung sein.

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Ich denke, wenn das so weiter geht, hat Apple die gleichen Probleme, wie Windows, zuviel Zubehör das unterstützt werden muss ...

Passt.
Wann kommt endlich mal für das iPad ein günstigerer Stift, der die gleichen Funktionen hat, wie der Apple Pencil ??

Da muss man den Wettbewerb fragen. Es gibt doch zahlreiche Stifte auf dem Markt. Auch welche die Kabellos geladen werden. Mit Austauschspitzen. Mit Winkeländerungen etc.

So kann man auch ein funktionierendes System kaputtregeln. Die sollten sich lieber mal umschauen was Microsoft so macht. Da hätten sie viel zu tun. Aber da passiert gefühlt nichts. Doch gerade bei MS müsste es riesen Aufschreie geben, wenn man sich anschaut, wo sie so hinsteuern.

Die EU möchte einfach nur Kasse machen. Super Entwicklungen von Apple werden bestraft. Bravo.
Die geschlossenen Systeme sind für mich Kaufgrund. Irgendwann kann da jeder rumhampeln wie bei Windows.

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