Seit 2015 wird „Hamilton“ auf Musicalbühnen in den USA und inzwischen auch in London gezeigt. Eine Inszenierung in Deutschland ist ab Oktober 2021 in Hamburg geplant.
Der überbordende Erfolg des Musicals gerade in den USA verwundert dabei nicht, tangieren Geschichte und Wirken Alexander Hamiltons doch gleich mehrere bis heute hochbrisante Aspekte der US-Amerikanischen Gesellschaft.
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Ein Migrant als Finanzminister
Nicht erst seit der restriktiven Einwanderungspolitik, die Donald Trump seit seiner Wahl verfolgt, haben es Migranten in den USA nicht gerade leicht.
Das war auch schon zu Zeiten Alexander Hamiltons, der (vermutlich) 1755 auf Nevis (einer der „Westindischen Inseln“, heute St. Kitts und Nevis) als unehelicher Sohn von Rachel Faucette, der Tochter eines hugenottischen Auswanderers, geboren wurde. Sein Vater war James Hamilton, seinerseits Sohns eines schottischen Lairds (Landadel). James Hamiltons Handelskarriere scheiterte, was ihn letztlich zum Auswandern bewog.
Alexander Hamilton zog es in die USA, genauer nach New York, und dort an die Elizabethtown Academy, wo er früh in Kontakt mit Männern kam, die bedeutende Rollen bei der amerikanischen Revolution bekleiden sollten.
So diente Hamilton unter George Washington, dem späteren ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, im Krieg. Im Nachgang des Kriegs und der Unabhängigkeit der USA bekleidete Hamilton gleich mehrere hohe Posten. 1784 gründete er etwa die Bank of New York (die heute älteste Bank der USA) und nahm an der Philadelphia Convention teil, die die neue Verfassung, als einer derer Väter er neben George Washington und James Madison gilt, ausarbeitete und sie in den berühmten „Federalist Papers“ gemeinsam mit John Jay und James Madison verteidigte.
Unter Präsident Washington brachte Hamilton es zum Finanzminister.
Wider dem Sklaventum
Die in den heutigen USA (und nicht nur dort) aufflammende #BlackLivesMatter-Bewegung ist eine der vielen Nachwehen der exzessiven und menschenverachtenden Sklavenhaltung in den USA. Hamilton gründete schon um 1791 die „Föderalistische Partei“ und die „New York Manumission Society“, mit der er sich nicht nur für die Rechte des afrikanischstämmigen Teils der US-amerikanischen Bevölkerung einsetzte, sondern sich auch ganz konkret für das Ende der Sklaverei stark machte.
Nicht dieses zu jener Zeit gewagte Engagement, sondern viel mehr politische Intrigen und Fehden brachten 1804 den viel zu frühen Tod Hamiltons herbei: Sein ehemaliger Freund und späterer Rivale Aaron Burr erschoss Hamilton bei einem Duell mit Pistolen.
Ein Musical, aktueller denn je
Die Geschichte des Aufstiegs Hamiltons vom unehelichen Waisenkind (seine Mutter starb früh, der Vater verließ die Familie) zweifelhafter Herkunft zu einem der auch historisch wichtigsten Staatsmänner der USA ist der gelebte „American Dream“. Es ist als ziemlich verwunderlich, dass diese Geschichte erst jüngst zu einem popkulturellen Phänomen erwuchs.
Dafür brauchte es Lin-Manuel Miranda, in New York geborener Sohn puerto-ricanischer Eltern, der es unter anderem als Schauspieler, Komponist, Rapper und kreativer Kopf hinter dem Musical „In the Heights“ zu einigem Ruhm gebracht hatte.
In einem Urlaub entschied sich Miranda, die Biografie „Alexander Hamilton“ von Ron Chernow zu lesen, die ihn dazu inspirierte von 2007 bis 2015 an dem Musical „Hamilton“ zu arbeiten.
Das besondere an Mirandas Bearbeitung des Themas ist, dass dabei nicht etwa ein Musical mit zeitgenössischer Musik, sondern eine Mischung aus Hip-Hop und Rap mit Pop-Elementen herauskam. „Hamilton“ wurde im Laufe der Zeit mit acht Drama-Desk-Awards, einem Pulitzer-Preis und 11 Tony-Awards (bei 16 Nominierungen) bedacht und gilt somit als eins der erfolgreichsten modernen Musicals.
„Hamilton“ auf dem Bildschirm
Schon 2016 wurde bekannt, dass es eine Filmaufzeichnung von „Hamilton“ mit der ursprünglichen Broadway-Besetzung – und Miranda in der Hauptrolle des Alexander Hamilton – geben würde. Diese hätte im Oktober 2021 weltweit in den Kinos anlaufen sollen. Im Zuge der Covid-19-Pandemie gelang Disney der Schachzug, Miranda davon zu überzeugen, die Musical-Aufzeichnung schon früher und über den hauseigenen Streaming-Dienst Disney+ zu veröffentlichen.
Am 3. Juli 2020 ist soweit und „Hamilton“ startet bei Disney+ – ausschließlich in der Originalfassung (das heißt: Die Songs wurden nicht in andere Sprachen übersetzt und neu eingesungen). So kann es nicht schaden, sich vor dem Genuss des Musicals zumindest einmal den Wikipedia-Artikel zu Alexander Hamilton durchzulesen. Denn selbst wenn man der englischen Sprache mächtig ist: Die Handlung ist – für ein Musical – recht komplex.
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