Forensik-Werkzeug

Elcomsoft will gelöschte iCloud-Notizen wiederherstellen können

Nach Informationen von Elcomsoft sollen mit der Anwendung „Phone Breaker” eigentlich gelöschte iCloud-Notizen auch jenseits von Apples 30-Tage-Undo-Zeitfenster wieder sichtbar gemacht werden können. Das würde die Sicherheit der iCloud deutlich heruntersetzen.

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Elcomsoft hat seine forensische Software ”Phone Breaker” mit einer iCloud-Recoveryfunktion für Notizen erweitert. Sie nutzt die Tatsache aus, dass Apple iCloud-Notizen länger als eigentlich versprochen aufgebt. Apple gibt eine Retentionszeit von 30 Tagen an, in denen gelöschte iCloud-Notizen wiederhergestellt werden können. Elcomsofts Phone-Breaker kann auch noch ältere Notizen anzeigen.

Das russische Unternehmen bietet dem Elcomsoft Phone Breaker (EPB) Version 6.5 damit ein sehr mächtiges Werkzeug an, das einige Apple-Nutzer durchaus in Bedrängnis bringen kann - wenn ihre Notizen wichtige Informationen enthielten, die sie von anderen Leuten verbergen wollten. EPB gibt es sowohl als Windows- als auch als Mac-Versionen. Nicht nur die Notizen sondern auch eventuelle Anhänge lassen sich hervorholen. Wer diese Funktion nutzen will, braucht neben der Apple-ID auch das dazugehörige Passwort.

Schon im Februar 2017 kam heraus, dass Apple durch einen Programmierfehler die eigentlich gelöschte Browser-Historie von Safari für iOS monatelang speicherte. Das Unternehmen Elcomsoft entdeckte damals die Lücke. Gegenüber dem Magazin Forbes sagte Elcomsoft-Chef Vladimir Katalov, dass sein Unternehmen „gelöschte” Brower-Historys wiederherstellen konnte, die mehr als ein Jahr als waren. So etwas kann den Besitzer von iOS-Geräten in erhebliche Schwierigkeiten bringen.

Nachdem die Geschichte veröffentlicht wurde, dauerte es nicht lange, bis Apple reagierte und den Fehler behob. Alle gelöschten Browserverläufe, die älter als zwei Wochen waren, wurden entfernt. So ganz befriedigend ist das Ergebnis nicht. Denn eigentlich erwartet der Anwender, das Löschen auch Löschen heißt und keine zweiwöchentliche Zwischenspeicherung erfolgt.

Die Software EPBB wird hauptsächlich an Polizeibehörden oder andere Dienste verkauft, die die Daten von Verdächtigen überprüfen wollen. Die Software kostet in der Vollversion rund 800 Euro. Die preiswertere Home-Variante für 80 Euro bietet die genannten iCloud-Funktionen nicht.

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