Apples Mac App Store soll eigentlich eine gute Vermarktungsmöglichkeit für Software bieten, weil er schließlich in OS X eingebaut ist. Doch dafür verlangt Apple auch eine ordentliche Provision. Offenbar lohnt es sich für viele Entwickler nicht mehr, ihre Software über Apples Onlineladen zu verkaufen; sie kehren zur klassischen Direktvermarktung zurück und verkauften ihren Anwendungen über ihre Websites.
Nun haben sich auch die Entwickler des Design-Werkzeugs Sketch entschlossen, den App Store von Apple zu verlassen. Das Unternehmen Panic hatte zuvor den gleichen Schritt getan und Coda aus dem App Store herausgenommen. Die Sketch-Entwickler haben ihren Schritt begründet: Apple würde zu enge Limitationen an Apps knüpfen, die über den Store verkauft werden. Außerdem dauere der Review-Prozess einfach zu lange, um schnell einmal ein Update veröffentlichen zu können. Das ist natürlich besonders ärgerlich, wenn ein Bugfix erforderlich sein sollte.
Damit die Käufer Sketch künftig trotzdem aktualisieren können, dürfen sie zur Nachfolger-Anwendung kostenlos wechseln. So lässt sich die Lizenz übertragen. Eine neue Lizenznummer erhält der Kunde per E-Mail. So kann die App auch auf anderen Rechnern des Nutzers installiert oder schlicht neu installiert werden.
Nach einem Bericht von 9to5Mac können die Daten aber weiterhin im iCloud Drive gespeichert werden, egal ob der Nutzer die alte Version aus dem App Store oder die neue Downloadversion aus der Direktvermarktung nutzt.
Zudem gab es Mitte November 2015 einen ärgerlichen Fehler: Wer Software über den Mac App Store gekauft und auf seinem Rechner installiert hatte, erhielt für kurze Zeit Hinweise, dass Dateien beschädigt und Apps neu herunterladen werden müssten. Das Befolgen des Hinweises löste das Problem aber nicht. Ein abgelaufenes Zertifikat von Apple hatte Schuld.
Kritik gibt es auch an Apples iTunes App Store: Entwickler und Unternehmen kritisieren, dass es heute nicht möglich ist, teure iOS-Anwendungen so zu verkaufen, wie es in der Softwarebranche allgemein üblich ist. Bezahlte Updates gibt es ebensowenig wie eine Direktkommunikation mit den Kunden. Auch die Kundenadressen erhält der Hersteller nicht. Vor allem aber wird kritisiert, dass über die App Stores keine Testversionen vertrieben werden können, die zwar vollen Funktionsumfang bieten, aber zeitlich limitiert sind oder einen anderen Sperrmechanismus enthalten.
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Sketch nicht Skitch! -.-
Der App Store war eine super Idee und ist für Anwender praktisch und jederzeit verfügbar. Aber wie bei Apple-Software immer häufiger zu sehen, wird die Entwicklung wahnsinnig vernachlässigt. Der App Store ist prähistorisch: langsam, miserable Suchfunktion, keine Tabs, Screenshots zu klein, Übersicht mangelhaft, überhaupt nicht "responsive", fehlerhaft und nochmals langsam!
Es ist echt bitter. Das "Computer" fiel nicht nur aus dem Namen "Apple Computer Inc" heraus, sondern scheinbar auch aus der Idee die dahinter steckte.