EU untersucht Corning

Apples Glaslieferant im Visier der Wettbewerbshüter

Der Gorilla-Glass-Hersteller Corning, bekannt für die Displays des iPhones, steht im Fokus einer EU-Kartelluntersuchung. Der Vorwurf: Missbrauch der Marktmacht.

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Die Europäische Kommission hat eine Untersuchung gegen den US-amerikanischen Glashersteller Corning eingeleitet. Der Vorwurf: Das Unternehmen soll möglicherweise seine marktbeherrschende Stellung im Bereich spezieller Displaygläser für Mobilgeräte missbraucht haben. Diese Entwicklung könnte auch Auswirkungen auf Apple haben, einen der wichtigsten Kunden von Corning.

Quickread: Auf einen Blick
  • EU-Kommission untersucht Corning wegen möglicher wettbewerbswidriger Praktiken
  • Verdacht auf Exklusivverträge, die Konkurrenten vom Markt fernhalten könnten
  • Mögliche Auswirkungen auf Preise und Innovation bei Smartphone-Displays

Corning unter Kartellverdacht: Exklusivverträge im Fokus

Corning, bekannt für die Herstellung des robusten Gorilla Glass, das in vielen Smartphones zum Einsatz kommt, steht nun im Verdacht, durch Exklusivverträge Wettbewerber vom Markt ferngehalten zu haben. Die EU-Wettbewerbshüter vermuten, dass Corning Gerätehersteller dazu verpflichtet haben könnte, "alle oder fast alle" ihrer spezialisierten Alkali-Aluminosilikatgläser von Corning zu beziehen.

Die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager betonte die Bedeutung eines starken Wettbewerbs in der Produktion von Displaygläsern: "Es ist sehr frustrierend und kostspielig, wenn ein Smartphone-Display zerbricht. Daher ist ein starker Wettbewerb bei der Herstellung von Schutzgläsern für solche Geräte entscheidend, um niedrige Preise und hochwertige Gläser zu gewährleisten."

Auswirkungen auf Apple und die Zukunft der Partnerschaft

Die enge Zusammenarbeit zwischen Apple und Corning steht besonders im Fokus. Apple hat in den letzten Jahren erhebliche Summen in Corning investiert, was zur Entwicklung des exklusiven "Ceramic Shield" für iPhones führte. Diese Technologie, die laut Apple doppelt so widerstandsfähig wie herkömmliches Smartphone-Glas ist, wird seit dem iPhone 12 eingesetzt.

Die Untersuchung wirft Fragen zur Zukunft dieser Partnerschaft auf. Während Konkurrenten wie Samsung auf Standard-Gorilla-Glass-Produkte setzen, profitiert Apple von der exklusiven Ceramic-Shield-Technologie. Diese Exklusivität könnte nun genauer unter die Lupe genommen werden.

Die Europäische Kommission will klären, ob Cornings Geschäftspraktiken zu höheren Preisen und weniger Innovation geführt haben. Ein Zeitrahmen für den Abschluss der Untersuchung wurde nicht genannt. Sollte Corning für schuldig befunden werden, drohen empfindliche Strafen. Allerdings hat das Unternehmen die Möglichkeit, Zugeständnisse anzubieten, um die Bedenken der Kommission auszuräumen.

Für Apple und andere Smartphone-Hersteller könnte das Ergebnis der Untersuchung weitreichende Folgen haben. Eine mögliche Öffnung des Marktes für andere Glashersteller könnte die Preisgestaltung und Innovationen bei Displaygläsern beeinflussen. Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie sich dies auf die Qualität und Robustheit zukünftiger Smartphone-Displays auswirken würde.

Gorilla Glass erklärt!

Gorilla Glass ist ein speziell gehärtetes Glas, das von Corning entwickelt wurde. Es zeichnet sich durch hohe Widerstandsfähigkeit gegen Kratzer und Stöße aus und wird hauptsächlich für Displays von Smartphones und Tablets verwendet. Die besondere Zusammensetzung und Behandlung des Glases macht es deutlich robuster als herkömmliches Glas.

EU-Wettbewerbsdruck auf die Technologiebranche wächst

Die Untersuchung gegen Corning reiht sich in eine Serie von kartellrechtlichen Prüfungen ein, die die EU-Kommission in den letzten Jahren im Technologiesektor durchgeführt hat. Sie unterstreicht das Bestreben der europäischen Wettbewerbshüter, faire Marktbedingungen auch in hochspezialisierten Bereichen der Technologiebranche sicherzustellen.

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Ich finde es fair das ein Unternehmen investiert und dann exklusiv Zugriff hat.
Dann muss die EU jetzt ja auch jede Softwareschmiede an den Pranger stellen die Exklusivspiele für XBox machen und nicht für Playstation. Und eben umgekehrt.
Die EU will Geld scheffeln. Mehr nicht. Und dann bleiben wir EU Bürger irgendwann außen vor. Die Produkte machen dann einen Bogen um uns umzu und wir bleiben in der Steinzeit.

absolut deiner Meinung ! der Regulierungswahn der EU ist nur Geldmacherei ,verbessert haben sie für den Endverbraucher nichts und ich denke auch nicht dass das jemals das Ziel war

Die EU ist ein verblödeter lächerlicher geldgieriger Affenverein! Nur noch zum kotzen!

oder gehts hier sich primär um Apple um se weiter zu f…en?

wollen aber wirtschaftsbeziehungen zu usa verbessern ;-);-)ganz mein humor

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