Als in der vergangenen Woche (25.1.) das chinesische Neujahrsfest begann, wurde deutlich, dass das Jahr der Metall-Ratte die Volksrepublik China vor ganz besondere Herausforderungen stellt. Nicht einmal Apple ist immun gegen das Corona-Virus, das im Dezember als mysteriöse Lungenerkrankung in der chinesischen Millionenmetropole Wuhan erstmals in Erscheinung trat. Anstelle der üblichen Neujahrwünsche zu Beginn des neuen Mond-Jahres im chinesischen Kalender, sicherte Apple-CEO Tim Cook die Unterstützung seitens Apple zu. Apple werde örtliche Einrichtungen unterstützen. Der Apple-Chef sorgt sich dabei sicherlich auch um seine Zulieferer und Kunden in China.
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Corona-Virus hat Auswirkungen auf Apple
Die Infektionswelle, die China derzeit ausgehend von der Region um Wuhan in Atem hält, forderte bereits mehr als 130 Todesopfer. Mehr als 6.000 Menschen sind bestätigt infiziert. Auch in Deutschland gibt es erste Patienten, die sich im Kontakt mit einer Kollegin aus China angesteckt hatten. Dabei handelt es sich um Angestellte beim Autozulieferer Webasto in Bayern. Das Wuhan-Virus weckt Erinnerungen an die SARS-Epidemie vor 17 Jahren mit etwa tausend Todesopfern.
Dabei ist das neue Virus mit dem Namen 2019-nCoV in etwa so ansteckend wie das jährlich in Wellen auftretende Grippe-Virus, für das eine Impfung verfügbar und auch empfohlen ist. Und die echte Influenza ist weitaus tödlicher als der gemeine grippale Infekt.
Der zweite Faktor, der die Infektionswelle mit dem Wuhan-Virus bedrohlich macht, ist der Stellenwert des chinesischen Neujahrsfestes zu Beginn des neuen Mondjahres. Vergleichbar mit Weihnachten und dem Jahreswechsel bei uns oder dem Erntedank-Fest in den USA, handelt es sich um ein Familienfest, bei dem sich Familien und Angehörige zusammenfinden. Diese Reisebewegungen unterbindet China derzeit. So soll die Stadt Wuhan mit ihren elf Millionen Einwohnern komplett abgeriegelt sein. Weitere 17 Metropolen sind mit Reisebeschränkungen versehen, damit sich die Menschen nicht auf vollen Flughäfen und in übervollen Zügen anstecken.
Zu allem Überfluss verlängern die Behörden in China die Urlaubszeit rund um das Neujahrsfest von Ende Januar bis zum 10. Februar. Damit schränkt die Regierung die Bewegungen von Menschen und Waren zusätzlich ein – mit Folgen für Apple. Denn traditionell läuft die Produktion nach dem Neujahrsfest wieder an. Viele – auch Apple beziehungsweise die Zulieferer von Apple – nutzen die Pause zur Umstellung auf neue Werkzeuge, Verfahren und letztlich neue Produkte. Auf einen Zulieferer in der Wuhan-Region müsse Apple derzeit verzichten, kann aber den Ausfall laut Tim Cook anderweitig kompensieren. Wegen des Corona-Virus dämpft Tim Cook auch die Erwartungen der Aktionäre. Immerhin: Der Finanzchef Luca Maestri darf für das laufende Quartal einen Umsatz zwischen 63 und 67 Milliarden US-Dollar in Aussicht stellen. Das sind zwischen 5 und 9 Milliarden mehr als im letzten Jahr an Umsatz erzielt wurden.
Die größeren Unsicherheiten wohnen jedoch dem chinesischen Markt selbst inne. Das aktuelle Rekordergebnis von 91,8 Milliarden US-Dollar geht nämlich auf den im Vergleich zu Ende 2018 deutlich gewachsenem chinesischen Markt zurück. Noch ist lediglich der Apple Store in Wuhan geschlossen, aber auch anderswo würden die Öffnungszeiten reduziert. Und überhaupt haben die Menschen durch die Gesundheitskrise ganz andere Sorgen als sich um ein grünes iPhone 11 zu kümmern…
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