Apple-Kritik

Böhmermann über Steve Jobs: Der Messias ist seit 5 Jahren in der „Cloud“

Der Komiker Jan Böhmermann, der jüngst erst vom Verdacht der Majestätsbeleidung freigesprochen wurde, hat sich in der aktuellen Ausgabe des NEO Magazin Royale unter anderem mit Apple und dessen verstorbenem Gründer Steve Jobs auseinandergesetzt. Wohlwissend, dass Apple-Fans angesichts des fünften Todestages wenig begeistert sein würden, bezeichnete er Jobs als Messias, der seit fünf Jahren in der „Cloud“ sei.

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Es handelt sich bei dem Hinweis um einen Wortwitz, wollte Böhmermann doch eigentlich mit dem englischen Wort für Wolke auf den „Himmel“ referieren, von dem manche Religionen annehmen, dass dort die Menschen nach dem Tod hinkommen (können).

Apple als Religion

Böhmermann inszeniert eine Apple-Kritik als notwendigen Beitrag zur Quote der Religion im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. In der aktuellen Folge des NEO Magazin Royale schiebt er zwei iPad in Ständern auf seinen Tisch, mit dem Display zum Publikum gewandt. Darauf zu sehen sind Kerzen, die er auspusten kann, wenn er in Richtung des Mikrofons bläst. Er selbst lässt klerikale Musik im Hintergrund einspielen und legt sich eine Stola um, auf der zwei Apfel-Logos aufgenäht sind und vergleicht Apple mit einer Religion, liefert dafür in Bild und Ton „Beweise“. Der verstorbene „Messias“ sei Steve Jobs, den nach seinem Tod mehr Menschen verehrten als vorher und Keynotes des iPhone-Herstellers seien religiöse Veranstaltungen.

Kritik an Apple

Doch Böhmermann macht sich auch darüber lustig, dass das iPhone 7 nun in einer „weiteren, neuen“ Farbe, nämlich „Schwarz“ zu haben sei. Phil Schiller wird im Videoschnipsel eingespielt. Diese neue, wenig begeisterungsfähige Innovationskraft Apples würde „ihn“, Jan Böhmermann, an Apple zweifeln lassen. Er schickt Stoßgebete in Richtung Steve Jobs und zählt diesem Gründe auf, warum er das Vertrauen in das Unternehmen aus Cupertino zu verlieren droht. Unerhörte Preise und Fehleranfälligkeit sind nur zwei davon. Nach jeder Zeile seines Stoßgebets wird je eine Szene aus einem Horrorfilm überblendet. Dies soll andeuten, dass es „dem“ Messias dort oben nicht zu gefallen scheint, wie Jan Böhmermann unten auf Erden sich den Zweifeln hingibt, anstatt in Apples Strahlkraft zu vertrauen.

Zu sehen ist der Beitrag aktuell in der ZDF-Mediathek. Die Szenen Apple und Steve Jobs betreffend sind ungefähr ab Minute 14:10 zu sehen.

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Für Böhmermannsche Verhältnisse sogar richtig gut.

Entschuldigung, nur eine Kleinigkeit. Meines Wissens, ist die Verhandlung in Sachen Böhmermann/Erdogan erst am 2. November. Oder gab es noch einen weiteren Fall?

Ja, gab es. "Majestätsbeleidigung" wurde vorgestern nicht anerkannt. Böhmermann hat danach gestern eine Stellungnahme veröffentlicht und sein Anwalt Frau Merkel angegriffen.

Abgesehen vom "Applereligionswahn", der sich interessanterweise ebenso hartnäckig hält wie die von M$, vielleicht auch IBM, in die Welt gesetzte/gemachte Inkompatibilität der verschiedenen Computersysteme untereinander, hat er doch recht!

Über Geschmack lässt sich streiten. Persönlich mag ich solche Satire nicht, aber egal. Auf jeden Fall ist das betreffende klerikale Bekleidungsstück keine „Scherpe“ - was man übrigens „Schärpe“ schreibt - ist aber wohl im Zeitalter des Internets ebenso egal wie die unsägliche Nichtunterscheidung von „das“ und „dass“), sondern eine sog. Stola - ein geweihtes Utensil, dass katholische Pfarrer zB. beim Spenden von Sterbesakramenten anlegen. Womit ich wieder zu Fragen des Geschmackes zurück komme. Und - obwohl ich mich durchaus als sehr langjähriger Apple-Fan betrachte, geht mir die immer wieder zitierte Pseudo-Religionisierung schon ziemlich auf den Keks.

In jeder Ihrer Aussagen kann ich Sie bestätigen. "Scherpe"? Naja, kann passieren, die maclife hat ja eher eine "nerdige" Ausrichtung, und vor diesem Hintergrund kann man sich über jeden fehlerfreien Satz freuen.

Bis auf die Verwechslung mit der Stola gab es in diesem Artikel keinen Fehler. Und zu Ihrer Information: Mac Life hat sicher keine Nerds zur Zielgruppe. Nerds sind Personen mit sehr viel Spezialwissen. Die hier verbreiteten Inhalte würden diese Zielgruppe unterfordern.

Weitere Fehler?
a.) Böhmermann ist ein Komiker? Sagen Sie ihm das mal, er würde sich freuen.
b.) "am Minute 14:10"? Ist nicht optimal formuliert.
Möglicherweise sind Nerds nicht die Zielgruppe, viele Autoren sind aber offensichtlich Nerds, und darin liegt das Problem.

Die Rechtschreibung anderer darf man doch wohl nur kritisieren, wenn man sie selbst beherrscht und nicht auch noch eine "unsägliche Nichtunterscheidung von "das" und "dass" schon im nächsten Satz anbringt!
...Utensil, dass katholische ... -

Man darf Dinge nur kritisieren, wenn man sie besser beherrscht? Das würde das gesamte Prinzip der Kritik ad absurdum führen und ist großer Blödsinn. Aber der zweistellige IQ-Bereich ist ja groß genug.

Kritik zu üben ist eine Seite der Medaille, Besserwisserei, Überheblichkeit und Überschätzung des eigenen IQ die andere.

Soviel zum Thema IQ

Dah haßt Duh siecherlich rächt. Wehr unßere Rächtscheipung niecht behärrschtm solte eß liber lasen.

Hmm, also das waren sehr dünne und verschenkte 10 Minuten in der Sendung. Obwohl ich Böhmermann richtig gut finde, war dieser Beitrag wohl das Schlechteste, was er je gemacht hat. Es gab nichts witziges, nichts neues und auch nichts satirisches an dem Beitrag. Eigentlich war es nur polemisch und auf dem Niveau der ganzen Apple-Basher… Auch nichts neues, was man nicht schon zig mal hier bei MacLife gelesen hat. Ich finde, da hat Böhmermann seine Sendung als Plattform für seine eigene Unzufriedenheit genutzt. Oder was war jetzt der ganze Sinn des 10 Minuten Monologs?… Ich musste währenddessen mehrfach gähnen…

Steve ist 5 Jahre tot. Das könnte doch ein Thema sein. Also mach ich mal eine Satire. Dann bin ich wieder in und auch in den Medien.

Die Apple-Fans sind in der Minderheit, die "anderen" in der Mehrheit. Also muss ich denen zum Munde reden. Das kommt an, das bringt Zustimmung, das bringt Quote.

Gedacht und getan.

Ebenso wie mit Erdogan: Es ist beileibe keine Satire. Es ist das Ausnutzen primitiver Verhaltens- und Erwartungsmuster verquickt mit Tatsachen, die letztlich für ihn Geld bringen sollen. Moralisch zweifelhaft. Tote lässt man ruhen und demokratisch gewählte Staatsmänner sollte mit Anstand begegnet werden, denn immerhin war die Mehrheit des Volkes dafür, ihn auf diesen Posten zu setzen.

Herr Böhmermann hat zuweilen gute und kluge Einfälle für seine Beiträge in seiner Sendung. Dieser jedoch war einfach weder geistreich, noch sonderlich witzig.

Ich bekomme immer mehr den Eindruck, dass er über sein anfängliches Stadium nicht hinauskommt. Vielleicht war er in der Rolle des Harald Schmidt-Mitarbeiters doch besser dran.

Wo sich dieser, Harald Schmidt, über die Jahre weiterentwickelt hat und aus Kleinigkeiten EREIGNISSE zaubern konnte, da schafft es Böhmermann trotz seines Mitarbeiterstabs in seiner gebührenfinanzierten und reichhaltig medienbegleiteten Sendung nicht mehr als kalkulierte Skandale zu produzieren.

Dass sich das öffentlich-rechtliche Fernsehen dazu herablässt, diesem Non-Event auch noch eine Plattform zu bieten... Naja, Deutschland 2016.

Harald Schmidt hat - nach zahlreichen Gastspielen auf diversen Sendern - irgendwann eingesehen, dass er über den Zenit war. Von dieser Selbstreflexion und Größe ist bei Herrn Böhmermann nichts zu bemerken.

Aber naja, ist alles lediglich meine private Meinung, der man sich nicht anschließen muss.

Und ich dachte immer, das hiesse IMessias!!

die Apple Gegner als Religionsfanatiker dar. Herr Böhmermann verrennt sich da schon wieder. Scheint sein Talent zu sein.

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