Alexa als erster Sprachassistent im BMW
Vor rund einem Jahr kündigte BMW eine Partnerschaft mit Amazon an. Im Zuge der Kooperation sollten im Sommer 2018 neue BMWs mit Alexa-Unterstützung ausgestattet werden. Während die Kosten für den Dienst nach wie vor unbekannt sind, sollte die Ausrollung der Funktion bereits im August beginnen. Genaue Informationen liegen allerdings noch immer nicht vor. Unterstützt werden hierbei sämtliche neue BMW- und Mini-Fahrzeuge, die ab März 2018 produziert wurden. Zusätzlich soll Alexa zunächst nur in Deutschland, Österreich, Großbritannien sowie in den USA verfügbar sein. Eine Nachrüstung für ältere Modelle ist nicht möglich.
Im Gegensatz zu den bisherigen Hobbylösungen soll es sich bei der Alexa-Integration laut Dieter May von BMW (via TechCrunch) nicht um „ein Echo Dot im Getränkehalter“ handeln. Die Technologie wird tief in die Fahrzeuge integriert und macht auch vom Display des Infotainment-Systems Gebrauch. Damit ähnelt die Funktionsweise einem Echo Show und bringt die Informationen in das BMW-typische Format, während die Wiedergabe von Videos untersagt wird.
Als Erkennungsmerkmal dient hier ein „Alexa“ in der oberen linken Ecke. Darüber hinaus funktioniert der Sprachassistent unabhängig vom Smartphone und greift auf die integrierte SIM-Karte des Fahrzeugs zurück, um eine Internetverbindung herzustellen. Ansonsten funktioniert Alexa im BMW mit den typischen Skills und lässt eine Vielzahl an Anwendungsmöglichkeiten zu.
Die lange Wartezeit für die Umsetzung hat allerdings einen interessanten Hintergrund. Laut BMW wird der Assistent zwar über den Sprachbefehl „Alexa“ aktiviert, aber die Verarbeitung der Befehle nimmt einen Umweg über die BMW-Server zu Amazon. BMW möchte sich dadurch die Kontrolle über die Daten sowie den Schutz der Privatsphäre sicherstellen. Die Verzögerung durch die Weiterleitung soll laut TechCrunch unbedeutend gering sein.
BMW arbeitet an einem eigenen Sprachassistenten
Ob Alexa auch Fahrzeugfunktionen steuern kann, ist hingegen fraglich, da BMW nun bekanntgab, dass man an einem eigenen Sprachassistenten arbeitet. Dieser soll bereits im März 2019 für erste Fahrzeuge verfügbar gemacht werden. Als Voraussetzung nennt das bayrische Unternehmen, dass das Fahrzeug mindestens Version 7.0 des hauseigenen Betriebssystems unterstützen muss.
„Hey BMW“ soll sich als intelligenter und persönlicher Assistent verstehen, der mit anderen Sprachassistenten kompatibel ist und eine Brücke zwischen den Ökosystemen schlagen soll. Laut The Verge soll der BMW-Assistent auch mit Smart Speaker und Smartphones funktionieren. Daneben sei „Hey BMW“ nicht verpflichtend, sondern kann individuell angepasst werden. Sie können Ihren BMW beispielsweise „K.I.T.T.“ nennen. Auch andere Sprachbefehle müssten nicht spezifisch sein, sondern können auch lapidar „Hey BMW, mir ist kalt“ lauten und schon erhöht das Fahrzeug die Temperatur. BMW zufolge soll der Sprachassistent kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert werden. Dazu gehören etwa regelmäßige Updates, die neue Funktionen und Skills einführen. Es bleibt ungeklärt, ob diese direkt über die verbaute SIM-Karte des Fahrzeugs geladen werden können oder ob ein Besuch beim BMW-Händler notwendig ist.
Welche BMW-Modelle ab März 2019 mit dem BMW-Assistenten ausgestattet werden können, hielt das Unternehmen derzeit noch vage. Auch zu den möglichen Kosten schwieg man sich noch aus. Eine Kopplung an BMW Connected+ oder BMW Online wäre jedoch denkbar. Auch als eigenständige Option könnte BMW hier ein neues Abo einführen.
Diskutiere mit!
Hier kannst du den Artikel "BMW: Bald mit mehreren Sprachassistenten?" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.
Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.